Es geht ja jetzt nicht darum, dass ich meine, ich könne nichts, bin uninteressant und langweilig und grundsätzlich kacke. Ich habe solche Phasen und die sind scheiße an mir.
Ich meine, es ist absurd, durch den mahnenden Zeigefinger eines moralinsauren bayerischen Ministerpräsidenten so getriggert zu werden, dass man in dasselbe Loch wie nach meiner Entlassung letztes Jahr fällt (kleiner Hintergrund wie das abgelaufen ist: Man hat fast den kompletten kaufmännischen Bereich zusammengetrommelt, Horrorszenarien von Massenentlassungen an die Wand geworfen, unsere Abteilung als Schuldige identifiziert und dann rausgeworfen. Wenn dann immer einer kommt "Leute sterben und ihr seid dran schuld!", dann wirft mich das zurück, weil ich immer das Gefühl habe, nicht genug zu tun und wirklich daran schuld zu sein. Mag albern klingen, aber so ticke ich.).
Ich habe von Studierenden, insbesondere "richtigen" Naturwissenschaftlern bzw. Informatikern, aber auch Menschen, die alles, was "Wirtschaft" im Namen trägt, als moralisch überlegene Menschen natürlich verdammen, das Narrativ übernommen, dass ich mich durch ein Popelstudium gemogelt habe und mein Job sinnloses Eierschaukeln ist. Verdammt, als ich als Softwareentwickler gearbeitet habe, haben sogar Familienmitglieder gefragt, wozu man so einen Quatsch eigentlich braucht.
Ich bin kaputt, das muss ich endlich mal akzeptieren und mit mir ausmachen.