So, auch hier nochmal mein Bericht vom Tourstart in Hamburg, hier gehört er ja eigentlich hin:
Sabaton mag ich schon lange, besonders live! Das war gestern mein 6. Sabaton-Konzert, und auf jedem einzelnen davon hatte ich richtig Spaß. Gestern fand ich auch, dass die ähnlich wie Amon Amarth nochmal einen merklichen Schritt Richtung Headliner gemacht haben. Das war schon groß! Und unter den 7000 Leuten in der knapp ausverkauften Halle waren auch viele langhaarige Kuttenmetaller jeglichen Alters (sicher auch wegen Accept, aber auch bei Sabaton gingen die gut ab). Vor allem aber merkt man, dass so eine Band wie Sabaton unheimlich wichtig für die Nachwuchsrekrutierung ist. Über solche Bands kommt junges Blut in die Szene, und das ist mir so 1000x lieber, als wenn der ganze Nachwuchs nur Metalcore kennt.
Was Sabaton richtig gut können, ist das Publikum in der Hand haben und Stimmung machen. Das hat gestern auch wieder super funktioniert, in der Menge war richtig was los. Zudem war der Sound spitze, die Stage Production beeindruckend und die Setlist (s.u.) endlich auch mal etwas variabler (selbst 40:1 und Art of War sind rausgeflogen, dafür neben viel von der neuen auch ein paar alte Sachen wie Union oder Final Solution). Was Sabaton nicht gut können (oder absichtlich nicht machen!), ist kreativ sein. Sabaton haben nichts selbst erfunden und schreiben halt Songs nach der 08/15-Formel des Power Metal (das aber gut!). Hat ja Chris Bowes mal schön gezeigt, als er viele Sabaton-Hits nahtlos ineinander übergeblendet hat. Genau deshalb sind sie das Metal-Equivalent zu Popmusik, dazu stehe ich. Und genau deshalb finde ich das neue Album auch ziemlich schlecht. Vorteil ist aber, dass man es sich so auch innerhalb eines halben Tages schön hören kann. Popmusik eben. Das hab ich gestern gemacht, und dann kamen die Songs auch live im Pit richtig gut. Haben also ihren Zweck erfüllt.
Accept waren wie zu erwarten fantastisch. Für mich als so mittelmäßigen Accept-Fan war eine komprimierte Hit-Setlist (einschl. der besten neuen Sachen) genau das richtige. Schön was zum abbangen und mitgrölen, aben Alice und ich ausführlich gemacht. War rundum zufrieden. TEUTONIC TERROR!
Tja, und dann waren da noch Twilight Force, diese jungen Rhapsody. Was soll ich sagen? Für Gitarristen mit Elfenohren muss man schon SEHR besoffen sein. Ich war auf nem guten Weg, aber hat wohl nicht gereicht. So war das spannenste am Gig, dass ich bei Pokemon Go ein Schiggy gefangen hab...
Twilight Force hatten etwa 45 Minuten, Accept ziemlich exakt eine Stunde, und Sabaton so annähernd 2 Stunden. Hier die Setlists:
Ich war in Oberhausen dobey und sehe das als Accept-Fan natürlich etwas anders.
Blitzeis vor der Halle auf den Treppen, das war schon nicht ganz ungefährlich. Da hätte ich schon erwartet das der Veranstalter die Wege etwas sicherer gemacht hätte vor allem nach dem Konzert.
Twilight Force kannte ich nicht. Haben mich aber im Endeffekt nicht schlecht unterhalten mit ihrem Drachentöter/Elfen Metal. Muss man sich halt auch drauf einlassen können. Da ich früher auch schon mal Rhapsody gehört habe und auch die eine oder andere Scheibe von habe fiel es mir aber nicht schwer.
Accept: Hammer-Vorstellung
Im Gegensatz zu meinem Vorredner hätte für mich der Auftritt auch 5 Stunden dauern können.

Die besten neuen Songs waren es für mich nicht unbedingt, da haben die auch noch ein paar andere Bretter in petto. Aber wenigsten Teutonic Terror war dobey, mein Fave von den neueren Songs.
Sabaton:
Naja. Also, man muss ihnen zugestehen das sie wirklich eine gute Show abgeliefert haben.
Ich hab halt meine Probleme mit dem Frontmann. Erstmal diese alberne Metallplattenweste, dann doch lieber Elfenohren.

Dann kann der Typ nicht singen. Ok live iss es nicht ganz so schlimm wie auf Platte. Als die vor ein paar Jahren hochgekommen sind fand ich das noch recht gut, weil mal was anderes. Inzwischen geht mir der Gesang aber eher auffen Sack.
Und dann dieses dümmliche Gelaber mit flachen unlustigen Witzen. Geht überhaupt nicht.
Man sollte diesen Frontmann austauschen gegen einen richtigen Sänger der nicht soviel labert, aber dann könnte man Sabaton wahrscheinlich direkt zumachen, weil es genau das ist was das Publikum will.
Apropos Punblikum, das ist definitiv nicht meine Welt. Dieses ganze "Noch ein Bier" Gedöns und das Abfeiern nur weil ein schwedischer Musiker "Dummkopf" sagt geht gar nicht. Es war sicherlich ein gemischtes Publikum. Aber sie ziehen halt durch ihre Art von Musik (Ballermann/Schlager-Metal, hat sicherlich seine Berechtigung also bitte nicht falsch verstehen ist eher positiv gemeint) gemischt mit dem Dummgelaber zum Teil ein eher dämliches Publikum an und zum Teil eins das eigentlich gar nix mit Metal am Hut hat.
Vlt iss Sabaton aber ja auch nur was, wenn man schon genug getankt hat.
Also unter Strich hätte mir eine Stunde Sabaton gereicht, es waren ja auch keine 2 sondern 1:45, wenn man das Gelaber abzieht vlt noch 1:20-1:30, dafür lieber mehr Accept. Aber das das nicht so kommte wusste ich ja vorher.
Unterm Strich, zwei Bands ganz nett und Accept hammergeil!
