papilio_niger
W:O:A Metalmaster
So, aaalso, hatte es ja versprochen.
Eingangs finde ich die Reduktion des menschlichen Verhaltens auf die Natürlichkeit sehr problematisch, weil so auch die sozialdarwinistischen Untermenschentheorien gerechtfertigt werden. Uns Menschen macht die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu reflektieren und zu hinterfragen, einzigartig. So heben wir uns von bloßen Tieren ab.
Dein Symbiosevergleich hinkt gewaltig, weil es in der Natur keine Symbiose gibt, an deren Ende der Tod eines der Symbiosepartner zum Vorteil des Anderen - auch noch als Ziel des Symbiosevorgangs - steht. Der Hai hätte sicher die Wahl, auch seine Putzerfische zu fressen, nur zieht er daraus keinen Vorteil. Der Vorteil für den Menschen setzt aber den Tod des Nutztiers voraus. Keine Symbiose.
Warum Du einen rassistischen Begriff einführst, verstehe ich nicht. Verhalten sich die verschiedenen Tiere rassistisch, wenn sie Fische fressen, aber keine Putzerfische? Teilen sie damit ein in Herrenfische und Unterfische? Verwechselst Du das mit Speziesismus?
Nochmal: ein Tier hat nicht die Möglichkeit, sein Beuteschema zu ändern. Der Mensch hat diese schon. Vielmehr noch, der Mensch erweitert sein Nahrungsschema durch kulturelle Faktoren. Wie sonst ist rational zu erklären, dass es Menschen gibt, die vergammelten Fisch als Spezialität verspeisen?
Der Mensch hat zunächst die Nutzung seiner domestizierten Tiere bis zur totalen Ausbeutung rationalisiert. Rinder waren früher auch Lasttiere. Pferdefleisch wird ebenso verspeist. Ob Nahrungsmittel oder Nutztier, das ist oft nur vom Kulturkreis abhängig.
Gleichberechtigung: Populationen von Jägern und Beutetieren erreichen in der Natur üblicherweise ein gegenseitiges Gleichgewicht, in dem keine Seite von Auslöschung bedroht ist, obwohl eine Art die andere frisst. Der Mensch hingegen rottet Arten aus und zieht weiter zur nächsten Art. Und nochmal: ein Tier kann nicht unterdrücken oder herabsetzen, weil ihm die grundlegende Fähigkeit fehlt, dieses Konzept zu begreifen. Der Mensch aber kann das.
Ich bin mir im Moment uneins, wie man argumentativ ohne Doppelmoral vertreten kann, Fleisch zu essen. Der Mensch hat schon die Berechtigung, sich entsprechend seiner Grundbedürfnisse zu ernähren. Eine zentrale Frage dabei ist: iat Fleischkonsum ein Grundbedürfnis, alternativlos?
Leider scheinst du dich nur auf diesem Post bezogen zu haben und alle weiteren hier zu diesem Thema zu ignorieren.
Den Rassismussbegriff habe ausserdem nicht ich in diese Diskuss gebracht, sondern EvilJay.
Ausserdem muss ich dir in einem Punkt leider widersprechen: Tiere haben sehr wohl die Möglichkeit ihre Beutetiere zu wechseln. Sie tun es jedoch meist nur, wenn sie dazu gezwungen sind.
Krokos haben wohl nicht immer Antilopen gefressen, gabs zur Zeit der Dinosaurier noch nicht, Krokos schon. Nur ein Beispiel, gibt es sicher mehr.
Aber wie gesagt, meist passiert das nur, wenn sie gezwungen sind.
Dass der Mensch parasitär lebt habe ich ja auch schon geschrieben.
Um es zu wiederholen: Mast ist meiner Meinung die Weiterentwicklung des haltens von Tieren, bei der am Anfang für die Tiere noch der Schutz vor anderen Fressfeinden bestand. Das wurde jedoch, wie schon erwähnt, durch Übertreibung und Uneinsichtigkeit der Verantwortung des Menschen übertrieben und endete in der Massentierhaltung.
Du könntest jetz anbrigen, dass diese anfänglich vllt noch symbiontisch bestehende Verbindung nur vom Menschen künstlich erschaffen wurde. Da muss ich dir recht geben, ich weis jedoch nicht, wie andere Symbiosen entstanden sind. Irgendwer muss ja den ersten Schritt machen

Beim Rest verweise ich dich ersteinmal auf die anderen Beiträge.
Ausser zum letzten Punkt: Wenn man sich die Verkümmerung unseres Verdauungsabschnittes für pflanzliche Nahrung und unser gebiss anschaut, weis man, dass die Evolution uns zu Omnivoren gemacht hat. Ausserdem ist bekannt, dass wir Fleisch brauchen. Das hat sich in unserem Organismus ergeben. Die Menge ist jedoch das, was aus reiner Selbstsucht nach "Luxus" entstanden ist und dann "tradition" geworden ist...