E'Lell
W:O:A Metalmaster
Es ist das klassische Dilemma, ...
*sowasvonsign*
Es ist das klassische Dilemma, ...
jeder völkermord ist einzigartig, aber hier wird ein massenmord über alle anderen hervorgehoben und ein kollektives schuldbewusstsein in den verstand der menschen eingeprügelt.
Deutsche Erinnerungskultur hinsichtlich des Holocausts genießt international durchaus eine nicht zu verachtende Anerkennung.
Abaddon schrieb:...sowie dieses geforderte schuldeingeständnis erinnern mich an die predigt während der katholischen gottesdienste, die ich mir in meiner kindheit antun musste. da war von einer erbsünde die rede...
...trotzdem versteh ichs nicht so ganz warum ICH, Jahrgang 1985, mich für den Holocaust verantwortlich sehen sollte. Ebensowenig verstehe ich, warum manche Menschen auf solch übertriebene Weise auf "unserer" Verantwortung beharren.
Wofür ich mich verantwortlich sehe, das ist dafür, stets im Kopf zu behalten, was damals passiert ist, und dafür, es (soweit es in meiner Macht steht) zu verhindern, dass es wieder zu so etwas kommt, sei es gegenüber Juden oder irgendwelchen anderen Gruppen von Menschen.
Leider löffeln viele andere Länder ihr Süppchen nicht aus.Aber so, wie man Wissen nicht vermitteln kann, kann man auch Verantwortung -bzw. die Übernahme derselben- nicht erzwingen. Sie muss von jedem Volk selbst "von innen" erlernt, eigentlich erkämpft werden. Das benötigt Mut und Zeit.
Für Deutschland kann das Ziel dieser Verantwortung nur der Holocaust sein, und dass unsere Erinnerungskultur nicht völlig daneben ist, zeigt u.a. das hier thematisierte Urteil. (Btw: Deutsche Erinnerungskultur hinsichtlich des Holocausts genießt international durchaus eine nicht zu verachtende Anerkennung).
Andere Nationen haben ihr eignes Süppchen zu trinken, auch wenn das nicht immer schmeckt.
Ich bin schon immer hier gewesen, und trotzdem versteh ichs nicht so ganz warum ICH, Jahrgang 1985, mich für den Holocaust verantwortlich sehen sollte. Ebensowenig verstehe ich, warum manche Menschen auf solch übertriebene Weise auf "unserer" Verantwortung beharren.
Wofür ich mich verantwortlich sehe, das ist dafür, stets im Kopf zu behalten, was damals passiert ist, und dafür, es (soweit es in meiner Macht steht) zu verhindern, dass es wieder zu so etwas kommt, sei es gegenüber Juden oder irgendwelchen anderen Gruppen von Menschen.
Wir sind aber verantwortlich dafür, unsere Kinder über die deutsche Geschichte aufzuklären und tolerant allen Menschen gegenüber zu erziehen, die Gedenkstätten und Informationen für die Nachwelt als Mahnmahl dessen, was Menschen anderen Menschen antun können, zu erhalten.
Sehr richtig.
Na und? Sich an die Vergangenheit erinnern, um ähnliches in der Zukunft zu verhindern, und Verantwortung dafür übernehmen, obwohl man (die heutigen Generationen) es nicht getan hat, sind zwei Paar Schuhe.
Schulden kann man erben, aber keine Schuld an Taten von anderen.
Kann ich ebensowenig nachvollziehen.
DAS sehe ich übrigens genauso.![]()
das tun wir bereits. kein anderes thema wird hier im geschichtsunterricht intensiver behandelt als die ns-zeit. ich selbst hatte es drei mal gehabt obwohl ich nur sieben jahre in deutschland zur schule gegangen bin. aber toleranz bedeutet auch, dass man alle volks- bzw. religionsgruppen gleich behandelt und keine gruppe bevorzugt oder sie nur mit samthandschuhen anfasst, nur weil sie in der vergangenheit gelitten hat.
was andere länder angeht - deutschland hatte das glück, eine totale und vernichtende niederlage erlitten zu haben, so paradox da auch klingen mag. nur so war es überhaupt möglich, eine kritische auseinandersetzung mit der eigenen geschichte zu beginnen. hätte es einen frieden wie nach dem 1. weltkrieg gegeben, ohne die völlige zerstörung und besetzung des ganzen landes, würde es diese ernnerungskultur nicht geben. alleine deshalb nicht, weil die menschen nicht erfahren würden, was ihre landsleute anderen angetan haben. bestes beispiel dafür ist japan: kein mensch will was von kriegsverbrechen wissen und die kamikaze-flieger werden als helden gefeiert.
@axel2: respekt! ein verdammt guter beitrag
um zu dem zurückzukommen, was die ganze debatte (auch im web.de-forum) ausgelöst hat: es ist eine sache, zu sagen: "wir als deutsche haben den holocaust zu verantworten und sind besonders verpflichtet, dafür zu sorgen, dass er sich niemals wiederholt." es ist NICHT gleichbedeutend mit : "wir als deutsche tragen eine besondere moralische verantwortung den juden gegenüber und müssen ihnen mehr zugestehen als anderen volksgruppen"
Nun ja, ich würde es als Argument bezeichnen, wenn jedes mal ANTISEMITISMUS! gerufen wird wenn jemand die israelische Politik kiritsiert....Totschlagargument...
Zumindest geht man auch in Isreal von schwindender Unterstützung aus.Nun ist die internationale Gemeinschaft gefordert. Vielleicht bringt ja Obama ein paar entsprechende Impulse? Aber das ist ein anderes Thema...
Nur durch mein Reden, durch meine Taten kann ich sowohl als Individuum als auch als Deutscher dazu beitragen, dass etwas derartiges nicht wieder geschehen wird.
Ich als Individuum kann, nein: muss sogar alle Verbrechen gegen die Menschlichkeit (moralisch) gleichsetzen und ihrer Gedenken, Mahnen und präventiv agieren. Mensch ist Mensch, egal welcher Nation er angehört, und somit sind alle Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichermaßen abscheulich und aufs Schärfste zu verurteilen.
Ich als Deutscher bin aber in der besonderen Verpflichtung des Holocausts, denn dieser ist nunmal auf deutschem Mist gewachsen.
Andererseits ergibt sich aus der zufälligen Geburt als Individuum in Deutschland keine zwingende Verpflichtung ggü. der Vergangenheit, v.a. nicht ggü. einzelnen Gruppen oder Religionen.
Allerdings sollte hier eine klare Begriffstrennung zwischen Verantwortung (Ja) und Schuld (Nein) vorgenommen werden, um welche es glaube ich zu Beginn der Diskussion noch ging. Denn auch unter dem Aspekt der Gesamtheit , also der Zuordnung des Deutschen zur gesamten Nation kann aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und dem verschwindend (>) geringen Teil der "Aktiv Beiteiligten" von Schuld einfach nicht mehr die Rede sein. Das ist es, was mir bei diesen Diskussionen und auch sonstwo immer wieder sauer aufstößt, die übliche Begriffsschlamperei, ähnlich wie bei "Rechter" für alles Extremistische zu verwenden, nur viel gravierender.