ich zitier mich nochmal vom letzten jahr, weil mir das ähnlich mal wieder widerfahren ist
es war donnerstag, kurstreffen in osnabrück stand an, in ner pinte paar kalte gerstensaftscharlen zwiebeln, kalt versteht sich und dann irgendwann nach hause. kurz nach 6, der bus steuert den neumarkt an, eben ne entspannte cd von ebay abgeholt und dann gings in das weltkriegszenario innenstadt. grausam, stalingradähnliche verhältnisse, gesichtslose menschen laufen mir entgegen, schauen mich dämlich an und es fehlt ur noch ein simples "1-2-fuck you!". aufgetakelte 12-jährige, die mit quadratmetergroßen taschen von "no boys" rumlaufen und ich mich wunder, dass diese schäbbigen gesichter nicht unter den 367 tonnen douglasschminke kollabieren müssen und noch mehr aus diesem grauenvollen püppchenladen erhaschen wollen.
"mein freund hat mir neulich gesagt, dass er mich liebt" ganz toll, was ich da zu hören krieg, hätte mich gewundert, wenn er es nicht tät. gewisserweise schon irgendwie, bei dem gehirn eines hamsters, und einem eventuellen begrüßungsspruch in einer disco wie z.b. "geichter aufhänegen, jacken hochziehen, danke". überall leuchteten lustige lampen, santas tanzten frivol mit lockerem hawaiihüftschwung in schaufenstern von schmuckgeschäften. und überall und immer leute, die auf pseudolustig machen, grausamkeit fürs gehirn, für die ohren und für den rest der gesamten menschheit. von irgendwo kam ein blues, schön, passt zu meiner stimmung... ganz toll! allein gefangen unter schlangen der stadt, und noch mehr pseudowichtiggetue der "chickas und checker" um mich rum. wichtigtuerisches rauchen und laszives fluppe wegschnipsen, bei naiven unterhaltungen vor tchibo, bei einer tasse kaffee oder kakao über die preise im fashion-shop. "die hose war aber günstig, hat nur 119 Euro gekostet und die betont meinen hintern so schön, ich hab ja das format." herzlichen dank, die apokalypse naht, wir sind bald in nelly-ville. ich such mir n schönes café, um auch n tee oder kaffee zu trinken, tisch gefunden, walkman an, titanic auf den tisch und rumstöbern, dabei cowboymäßig ne schöne zigarette rauchen und kaffee trinken. allmählich merke ich, wie der gottverdammte motherfucker an Jagger (disbelief) anfängt in meinen ohren zu lallen und alles zieht sich elendig hin. batterien leer, passt zur derzeitigen lage, abschiß. egal, dann unerträgliche musik hören. dezent, aber für meine ohren dennoch penetrant dudelt whams last christmas durchs café und der unaufhaltsame, weitere abstieg beginnt. neben mir, ein schnicksenpäärchen meint, dass lied wäre toll. NEIN! allmählich nicht mehr, es läuft seit...immer zu weihnachten und jeder mensch, der es hören will, der solls auch allmählich mal zu hause haben, da es jedes jahr in den top 20 ist. alles bullshit. na gut, austrinken, bezahlen, weiterstrohmern. weiter durch die große straße richtung der reflexion des elends und der parade der toten gesichter - der weihnachtsmarkt! irgendwo schulkollegen, asies, aber eben "moin" gesagt und versucht der bedrohung des smalltalks zu entfliehen. dann hör ich schon: " torben, was machst du denn hier?"
"eben rüber, mir ein oder zwei met gönnen. und ihr?"
"nur mal guken."
"aha, und nicht saufen?"
"nein, müssen morgen zur schule."
"ach so, und ich nicht. komisch, dass ihr das hier überhaupt halbwegs freiwillig macht. bis dann."
weiter gehts, zu met-mann. leider wars so brechend, elendig und exorbitant voll, dass ich von der metbutze unterm rathaus weggedrängt wurde. dann versuch ich mal stehen zu bleiben und sonne schrulle mäht mich an " können sie nicht weitergehen?!" "können sie mich mal?!" "also sowas..." fuck off, weiter gehts und bei der raumenge kommen einem immer wieder leude mit kleinem hunden an der leine entgegen und es sind mehr menschen auf einem quadratmeter als in tokyo zur rush-hour. grausam den tieren sowas wie einen weihnachtsmarkt zuzumuten. hoffentlich kommen die selbst mal an die leine. weiter zum pup, wo die kursschleimer schon mit schleimtrifenden mäulern herumlungern und warten unsern lehrer mit ihrer masse an ektoplasmatischen schmodder vollzusülzen.
man hört nur "hey, hier sind wir."
"aha, schön. und ich bin hier" und setze mich weit von ihnen weg. dann kommen sie angetrotten. "wir wollten dir gesellschaft leisten."
"oh, wie fuckin' nett, braucht ihr aber nicht." leckt mich lieber kreuzweise und stürzt euch vom hegertorwall, lasst euch von einem 40 tonner überfahren und hört mit dieser pseudo-naiven-freundlichkeit auf. bäh. wieder titanic lesen. " was istn das?" "kapierste nicht, kennste nicht, nix für dich" dann ne halbe stunde geseiere und brain-ejakulat vom feinsten gabs wieder mal, na danke. dann war ich froh, als dann n paar normale, mir vertraute, wenn auch stark bekiffte mitschüler rein gammeln und den abend wohl ansatzweise retten. das leben ist schön.....schön beschissen, besonders unter wichsern.