Umfrage zu personalisierten Tickets

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Libbelah

W:O:A Metalhead
16 Aug. 2008
4.606
1
63
49
Tange
Also grundsätzlich muss man doch erstmal fragen, worum es bei der Preisdiskussion eigentlich geht. Augenscheinlich geht es ja erstmal um ein vollkommen idealistisches Thema - der wahre, echte Metalhead soll nicht abgezockt werden. So weit, so gut. Dazu gehören ja noch folgende Gedanken:

1.) Wieviele Tix werden denn wirklich schwarz vertickt? Ich habe oftmals den Eindruck (was beim Fussball nicht viel anders ist), dass es Leuten, die aus irgendwelchen Gründen kein Ticket bekommen haben, schon ausreicht, irgendeinen Dödel zu finden, der nen Ticket für 200 Tacken verkauft, um dann den Untergang des Abendlandes im Zusammenhang mit Betrug zu proklamieren. Hintergrund: dieses überteuerte Ticket da wäre doch ganz bestimmt meines gewesen, wenn dieser Sack mir dieses eine Ticket nicht vor der Nase weggekauft hätte.

Analoge Situation: nen Auto blockiert 2 Parkplätze. Grundgedanke: hätte der Arsch ordentlich geparkt, hätte ich jetzt einen Parkplatz und müsste nicht suchen. Totaler Irrtum. Es hätte dann einen Zeithorizont von sagen wir mal 10 Sekunden gegeben, in denen ich diesen Parkplatz bekommen hätte. Jeder andere Gedanke ist pure Augenwischerei und beinhaltet schon Ansätze von Masochismus.

2.) Wer ist "der wahre Metalhead"? Derjenige, der mit Kutte und Spandex total trve im Mai nen Ticket kaufen will? Oder der Jägermeister-ich-bin-total-trve-Ballermann-Typ, der sein Ticket schon am Wackensonntag um 0 Uhr ersteht? Wen will ich hier schützen, wer ist hier trve, wer ist der Metalhead? Oder derjenige, der sich vielleicht einfach Mühe gibt, an ne Karte zu kommen und gegebenenfalls in Kauf nimmt, die im Juli nochmal verticken zu müssen? Woran mache ich fest, wen ich hier schützen will? Warum sind es die wahren Metalheads, die sich im Nachgang beschweren, sie hätten kein Ticket bekommen? Warum sind sie es nicht? Man kann es nicht sagen. Ist es nicht reichlich pathetisch, sich dann immer nur den totalen einzig wahren Metaller vorzustellen, dem im Mai oder Juni auffällt, dass Wacken für ihn so essentiell ist, dass er genau jetzt noch nen Ticket braucht?

3.) Muss mir meine Gesellschaft immer den Hintern abputzen? Buch ich nen Flug und werde krank und hab keine Versicherung: Pech gehabt. Was sollen diese ganzen Stories mit gekünstelten Szenarien, warum ich auf einmal nicht auf ein Festival fahren kann? Und selbst wenn diese Situationen eintreffen, warum muss dann jemand anders mein Problem übernehmen? Ja, krank werden is scheiße, keine Frage. Keinen Urlaub kriegen auch. Aber keines dieser Probleme hat einen weder in der Vergangenheit noch aktuell daran gehindert, sein Ticket wieder loszuwerden. Ebay is bequem, von mir aus. Aber dann haben wir aber eher eine Bequemlichkeit als eine Problemdiskussion. Es gab NIE ein Problem, ein Ticket kurzfristig wieder loszuwerden. Ok, von mir aus fürn 10er weniger. Und? Weltuntergang? Alle Forderungen, die darauf basieren, dass meine persönlichen Umstände MIR Probleme machen bedeuten, dass ich mein Problem zum Problem anderer machen will. Wenn es dann wie auch immer ne Möglichkeit gibt, sein gekauftes Gut wieder loszuwerden oder gar einen Veranstalter, der das Ticket zurücknimmt - dann ist das ein BONUS und nicht andersrum ein Malus. Das heißt: ein Ticket nicht direkt zum Vorverkauf zu kaufen, weil ja nächstes Jahr irgendwas passieren könnte, ist schlicht MEINE Entscheidung. Es glaubt doch wirklich niemand, dass durch eine Personalisierung die Verfügbarkeit von Tickets im Mai signifikant steigen würde? Ganz im Gegenteil - fallen die Tickethändler raus, dann gibt es keine Großkontingente, die ggf. im Mai nochmal rausgehauen werden, sondern dann gibt es nur noch einzig und allein Tickets von krankgewordenen Leuten oder Leuten, die keinen Urlaub bekommen haben. Es kann mir niemand erzählen, dass sich dadurch die Ticketsituation für Kurzentschlossene signifikant ändern würde. Zudem - ich möchte echt nicht die Gesichter derjenigen sehen, die sich durch eine Änderung eine Besserung am Ticketmerkt erhoffen, die es jetzt schon nicht schaffen, sich direkt nach dem Festival nen Ticket zu kaufen, um dann festzustellen: et gibt im Mai oder Juni schlicht und ergreifend keine Tickets mehr. Sprich: wer es dann nicht schafft, sich rechtzeitig Tickets zu holen, wird dann in Zukunft ganz sicher nicht viel besser dastehen. Er hat dann die Chance auf ein preislich reguliertes Ticket, nur dass davon dann einfach weniger vorhanden sind (schlicht MEINE Spekulation ;)).

4.) Betrüger sind also die, die etwas einkaufen und teurer verkaufen? Leute, willkommen in unserem System. Tante Emma, Onkel Real, Frau Lidl und Herr Aldi machen den lieben langen Tag nix anderes. Wenns dort dann mal ein Sonderangebot gibt und andere sind schneller und ich krieg nix, dann hab ich Pech gehabt. Herr Aldi lacht mich aus, wenn ich personalisierte Brotbackmaschinen verlange, damit Klaus Günter vor mir nicht 10 kauft und die bei Ebay verhökert.

5.) Und nein, ich habe noch nie nen Ticket überteuert oder gar über Ebay verkauft. Letztes Jahr noch hatte ich Prüfungen, die erst einen Monat vorher terminiert wurden. Das Ticket ist hier übers Forum zum Originalpreis innerhalb einer halben Stunde weggewesen. Das ist aber MEIN Bier. Ich kaufe und verkaufe solche Tix nur zum Originalpreis oder gerne auch mit Abschlag :D. Aber das muss doch jeder selber wissen. Es ist grundlegender Bestandteil unseres gesamten Systems, dass Leute Sachen kaufen und verkaufen dürfen. Das ist weder Betrug noch Abzockerei, denn es zwingt mich niemand mit vorgehaltener Pistole, ein Ticket zu kaufen und nein, es ist auch kein lebensnotwendiges Gut, welches dort zum Verkauf steht.

Das größte Problem ist wie so oft die gefühlte Ungerechtigkeit, die in Leuten emporsteigt, die aus irgendwelchen Gründen noch kein Ticket haben und nun entweder die aufgerufene Kohle nicht bezahlen wollen oder nicht bezahlen können. So gut wie jeder fühlt sich dann in einer Unrechtssituation und sieht seine eigene Problematik derart weitreichend, dass nun für alle geltende Regelungen geschaffen werden müssten, damit diese eigene kleine Ungerechtigkeitswelt gefühlt behoben wird.

Ob dadurch die Unrechtssituation überhaupt behoben wird, bleibt in den meisten Fällen total außen vor. Zwar gibt es dann keine gefühlt überteuerten Tickets mehr, aber insgesamt gibt es dadurch auch nicht viel mehr Tickets. Aktuell hat man 4 Monate Zeit, sich sein Ticket zu sichern. Mit neuer Regelung - vielleicht 5? Dann gibts immer noch Leute, die sich noch nichts zusammengespart haben, man kann immer noch krank werden und die Leute, die sich mit 3-5 Karten nen Gewinn einspielen, werden die auch in Zukunft dann übertragen können.

Wie auch immer - mir persönlich geht nur das dauerhafte Genöhle auf den Senkel. Irgendwer findet immer irgendne Tante, die sich das Bein gebrochen hat und deswegen der Weltsegen schief hängt. Was ich damit sagen will:

Die ganze Diskussion ist eine rein idealistische Diskussion und eine Ungerechtigkeit entsteht relativ neutral betrachtet nur dann, wenn ich unser gesamtes System als ungerecht betrachte und zudem noch so frei bin, meine eigene Problemstellung meiner Umwelt aufs Auge zu drücken. Was in sozialen Notsituation durchaus menschlich und verständlich ist, finde ich hier in diesem Kontext teilweise einfach albern. Auch Umfragen und Foreneinträge werden immer diejenigen auch zu Tage fördern, die aus irgendwelchen Gründen eine Ungerechtigkeit spüren, obwohl genau dieses Schema in ihrem restlichen Leben kein Problem darstellt. Jeden Tag arbeite und lebe ich damit, will ich ne limited Edition Klampfe kaufen und die kost 4000,- Tacken, dann nöl ich auch nicht den Erbauer damit voll, dass er gefälligst den Weiterverkauf verbieten solle, sondern dann kann ich mir die Klampfe halt nicht kaufen.

Daher kann es im Grunde genommen nur rein an den Veranstaltern hängen, sich eine eigene Grundlage ihres Handelns aufzubauen. Wollt Ihr, dass jedes Eurer Tickets gleich teuer bleibt? Dann zieht es durch. Aber vergesst nicht: sollte das System einen Haken haben, dann benachteiligt ihr alle diejenigen, die sich schon immer über Jahre ihr Ticket so wie immer regulär gekauft haben und nun it Problemen konfrontiert werden, obwohl sie sich gekümmert haben.

Das heißt: stellt Ihr künstliche Hürden auf, dann benachteiligt ihr wahrscheinlich wesentlich mehr Eurer Besucher als es diejenigen sind, die sich bei Preiswucher am lautesten zu Wort melden, obwohl die Probleme in den allermeisten Fällen bei ihnen selber zu suchen sind.

Es ist Eure Entscheidung und beinhaltet, dass ein neues System nahezu perfekt sein MUSS. Denn es wird gerne vergessen: auf 1 unzufriedenen (und das schätze ich jetzt mal frei Schnauze) kommen mindestens 10 zufriedene Leute. Stellt ihr das System um, um den einen zufrieden zu stellen und benachteiligt damit die 10 anderen, dann kann das nicht Sinn der Sache sein.

Alternativ zum Beispiel:

- Vorverkauf 1. Welle direkt nach dem Festival fürs nächste Jahr
- vielleicht noch ne zweite Welle um Weihnachten
- 3. Welle im Mai, nochmal 5000 oder 10000 Tickets, dann aber maximale Abgabemenge 1 Ticket pro Bestellung und Besteller.

Vorteile:
- es kann bis Mai niemand behaupten, das Festival wäre ausverkauft (auch der Veranstalter nicht :D)
- Reseller müssten sich ein Kontingent im August anlegen und dieses wahrscheinlich bis Mai halten --> hohe Kapitalbindung und die Frage, ob dies lohnt
- Frühbucher können wie bisher kaufen
- Einzelpersonen können mit relativ hoher Planungssicherheit im Mai kaufen
- Kosten dieses Systems könnten geringer ausfallen als eine Personalisierung aller Tickets (Opportunitätskosten mal außen vor, die kann nur die Orga berechnen)

Nachteile:
- weniger Tickets im August
- die Nachfrage zwischen Juni und August nach Schwarzmarktkarten dürfte burstartig ansteigen

Trotzdem allen ein gelungenes Festival ;).

Gutgehn

sowas von sign!
 

Nickolaus

W:O:A Metalhead
9 Aug. 2010
1.773
2
63
37
Köln
www.facebook.com
Stimme im Großen und Ganzen zu.
Finde trotzdem, dass es Leuten, denen es beim Kauf des Tickets rein um den Wiederverkauf geht, so schwer wie möglich gemacht werden muss. Warum begrenzt man den Ticketverkauf pro Person nicht einfach? Wenn ich zum Spiel Leverkusen - Köln will (wollte, hat sich ja jetzt erstmal erledigt) weiß ich auch vorher, dass es für jeden Köln Fan nur 1 Ticket gibt und das auch nur wenn ich Mitglied bin. Sonst keine Chance auf offiziellen VVK. Tja, das is dann halt mein persönliches Pech, wenn ich dann kein Ticket kriege aber immerhin hat jeder ne faire Chance gehabt. Reseller findet man hier sogut wie garnicht weil das einfach nicht lohnt.
 

Bärtel

W:O:A Metalmaster
2 Juli 2010
5.991
1
83
Zentralschweiz
Wenn ich zum Spiel Leverkusen - Köln will (wollte, hat sich ja jetzt erstmal erledigt) weiß ich auch vorher, dass es für jeden Köln Fan nur 1 Ticket gibt und das auch nur wenn ich Mitglied bin. Sonst keine Chance auf offiziellen VVK. Tja, das is dann halt mein persönliches Pech, wenn ich dann kein Ticket kriege aber immerhin hat jeder ne faire Chance gehabt. Reseller findet man hier sogut wie garnicht weil das einfach nicht lohnt.
Das man Mitglied sein muss kommt ja eigentlich einer Personalisierung gleich. Der Unterschied ist bloss, dass man bei Wacken nur kurzzeitig "Mitglied" ist, nicht andauernd.
 

Nickolaus

W:O:A Metalhead
9 Aug. 2010
1.773
2
63
37
Köln
www.facebook.com
hm, ne. Das is überhaupt keine Personalisierung. Ich habe damit lediglich ein "Vorkaufsrecht". Und wenn ich das wahrnehme kann ich mir 1 Karte bestellen. Die kann ich dann auch weiterverkaufen wie ich lustig bin aber für 1 Karte lohnt sich der Tickethandel für die Schwarzhändler natürlich überhaupt nicht. Ok, 1 Karte is was drastisch aber 10 Karten find ich auch viel zu viel. Warum nicht 2 oder 4? Reicht vollkommen. Und wer in ner großen Gruppe fährt muss eben mit mehreren Personen für alle bestellen, so einfach ist das.
 

MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
19.349
774
128
41
Hamburg & Berlin
Also grundsätzlich muss man doch erstmal fragen, worum es bei der Preisdiskussion eigentlich geht. Augenscheinlich geht es ja erstmal um ein vollkommen idealistisches Thema - der wahre, echte Metalhead soll nicht abgezockt werden. So weit, so gut. Dazu gehören ja noch folgende Gedanken:

(...Romankürzung...)

Alternativ zum Beispiel:

- Vorverkauf 1. Welle direkt nach dem Festival fürs nächste Jahr
- vielleicht noch ne zweite Welle um Weihnachten
- 3. Welle im Mai, nochmal 5000 oder 10000 Tickets, dann aber maximale Abgabemenge 1 Ticket pro Bestellung und Besteller.

Vorteile:
- es kann bis Mai niemand behaupten, das Festival wäre ausverkauft (auch der Veranstalter nicht :D)
- Reseller müssten sich ein Kontingent im August anlegen und dieses wahrscheinlich bis Mai halten --> hohe Kapitalbindung und die Frage, ob dies lohnt
- Frühbucher können wie bisher kaufen
- Einzelpersonen können mit relativ hoher Planungssicherheit im Mai kaufen
- Kosten dieses Systems könnten geringer ausfallen als eine Personalisierung aller Tickets (Opportunitätskosten mal außen vor, die kann nur die Orga berechnen)

Nachteile:
- weniger Tickets im August
- die Nachfrage zwischen Juni und August nach Schwarzmarktkarten dürfte burstartig ansteigen

Trotzdem allen ein gelungenes Festival ;).

Gutgehn

Romanschreiberling mit VWL-Touch. :o
Musste dein Zitat wegen Zeichenbegrenzung kürzen. ^^

Ich habe aber alles gelesen und ich denke du hast viel Wahres gesagt.
In der Tat hat vieles in dieser Diskussion idealistische Züge an sich.
Dennoch darf man und sollte man eventuell auch darüber diskutieren, welches Wacken man haben will.

Gelegentlich entsteht der Eindruck, dass marktwirtschaftliches Verhalten in der Metalszene außer Kraft zu sein hat.

Schwarzhandel aber ist eine Form von Wirtschaftskriminalität, die durchaus bekämpft werden sollte. Bleibt halt die Frage, ob es sich am Ende wirklich lohnt, oder doch nur alles verkompliziert, verteuert und am Ziel vorbeigeschossen wird.

Die berühmte Sache mit der Effektivität und Effizienz. :rolleyes:
 

Metalstratege

W:O:A Metalhead
8 Aug. 2006
367
273
88
Ja nu, wenn ich anfang zu schreiben, dann kann ich meine Finger nich mehr kontrollieren. Is so ne Art Zwang und so :D.

Das Problem is doch - was isn Schwarzhandel? Das is im Grunde genommen jedenfalls in diesem Fall doch irgendwo nix Besonderes - rechtzeitig (relativ) seltenes Gut kaufen, danach teurer verkaufen. Alles bei uns funzt so. Im Vergleich zum Fussball läuft für dieses Festival der Vorverkauf MEHRERE MONATE. Es gibt im Bereich Fussball und auch bei Einzelkonzerten häufiger mal die Situation, dass Tickets innerhalb von 1, 2 oder 3 Stunden ausverkauft sind und viele Leute zum Beispiel technische Probleme beim Ticketkauf haben (Server ausgefallen, whatever).

Hier in diesem Fall haben die Leute, die kein Ticket haben, in 95% aller Fälle schlicht und ergreifend gepennt und nix anderes. Das Argument "ich weiß ja nich, was nächstes Jahr passiert" kann ja jeder für sich als gangbar hernehmen, um kein Ticket zu kaufen, aber JEDER weiß, dass innerhalb von ein paar MONATEN nunmal auch ausverkauft is. Es ist sowas von kein Problem, sein Ticket loszuwerden... ich hab gerade nochmal nachgeschaut, ich musste meines letztes Jahr schweren Herzens 2 Tage vor Festival noch verticken. Ich hab auf Originalpreisansage und der Ansage Cash gegen Ticket über 10 Nachrichten bekommen und es war total geschmeidig, das Ticket noch loszuwerden. Da wird doch die Nummer mit der Personalisierung doch eher noch hinderlich. Da sind doch erst recht diejenigen genagelt, die kurz vor Wacken die Ansage kriegen "Urlaub gestrichen" oder irgendwem passiert was, verletzt sich oder sonstwas. Diejenigen, denen wirklich was krummes dazwischen kommt, die sind doch dann diejenigen, die unter einer Personalisierung echte Probleme kriegen würden.

Wer et bis heute nicht schafft, sich nen Ticket bis Weihnachten zu besorgen, der wird das auch in Zukunft - ob mit oder ohne Personalisierung - nicht schaffen. Der Ticketmerkt blüht doch einzig und alleine dadurch, dass die Leute es verpeilt haben, sich rechtzeitig nen Ticket zu kaufen. Und SELBST WENN man ausnahmsweise mal kurzentschlossen fährt - kurz vor dem Festival gehen die Kurse immer wieder runter. Naja und wenn ich halt mal nen Zehner drauflegen muss oder nen Zwanni - bei den Gesamtkosten macht das den Kohl auch nimmer fett. Und jetzt erzähl mir keiner was von 280 Euro Dingern auf Ebay. Entscheidend ist, was weggeht und da war jetzt aktuell mitm Zwanni Aufpreis genug, was über die Theke gegangen ist.

Wie ich schon sagte: wenn man grundsätzlich die Entscheidung treffen will, dass die Ticketpreise unter allen Umständen gehalten werden sollen, dann soll man das aus Orgasicht mit Personalisierung angehen. Ich freu mich nur jetzt schon auf die Diskussionen mit denjenigen, die sich immer rechtzeitig um ihre Tix gekümmert haben und dann auf einmal ihr Ticket nicht mehr loswerden, wenn se sich 2 Tage vor Festival das Bein brechen oder sonstwas und das Schema der Personalisierung einen Verkauf nicht mehr zulässt. GENAU DANN trifft man nämlich diejenigen, die am ehesten noch unglücklichen Umständen zum Opfer gefallen sind.

Ändert man das Schema, hat man ein idealistisches Ziel verfolgt. Gut. Es ist ja zu bezweifeln, dass es dadurch für Spätentschlossene überhaupt mehr günstige Tickets gibt. Das heißt: es bliebe die pure Genugtuung. Und die ginge zu Lasten derjenigen, die echt Scheiße am Hacken haben und wirklich aus "höherer Gewalt" nicht nach Wacken können.

Im Reigen der ganzen "ungerecht, weil ich kein Originalpreis bekommen habe" Schreier wirst Du wohl nur die wenigsten finden, die ernsthafte Probleme haben, weil es eine "höhere Gewalt" gab.

Das ist eigentlich das, was mich letztendlich annervt. Nicht, weil ein idealistisches Ziel verfolgt werden soll, sondern weil diejenigen am lautesten schreien, die schlicht nicht in der Lage waren, sich das Fitzelbischen Aufwand zu machen, ein Ticket zu kaufen und bei persönlichem Pech halt wieder zu verkaufen. Viel mehr Freiheiten kann man doch eigentlich gar nich haben.

Und was dann so Rechenbeispiele angeht über ungerechte Situation, weil jemand nen Festival bezahlen muss und danach das neue Ticket kaufen - das wäre andersrum nicht anders. Ob man das Ticket kurz vor Wacken kauft und dann das Festival bezahlen muss oder das Ticket kurz nach Wacken und dann das Ticket bezahlen - das kommt letztlich original aufs Selbe raus. Lediglich im ersten Jahr muss man bei Frühbuchung einmal in Vorkasse gehen, danach ist das Bezahlschema immer gleich, egal, ob das Ticket vor oder nach Wacken gekauft wurde.

Ich denke, es ist durchaus mal einen Versuch wert, sich ein Schema auszudenken, welches einfach die Mechnismen des sogenannten Schwarzhandels aushebelt. Eben wie das von mir vorgeschlagene - dann halt etwas ausdifferenzierter und das wenigstens mal versuchen, bevor ich allen Besuchern zum Einen die Personalisierung aufzwinge und zum anderen denjenigen Probleme bereite, die wirklich kurzfristige Probleme bekommen.

So, noch Roman :D.

Gutgehn
 

Metalstratege

W:O:A Metalhead
8 Aug. 2006
367
273
88
So, ich schreib dann halt meinen Gedankenansatz zum Ticketverkauf nochmal innen Extraposting, damits von meinen Romanen losgelöst ist :D.

Also Vorschlag:

02.08.2012 - 04.08.2012 WOA
05.08.2012 geht die erste Charge in den Verkauf - ich sag jetzt mal 70000 Tickets. Der Verkauf wird nicht viel kürzer als jetzt auch ausfallen. Jeder, der will, kann sich und seine Gruppe mit Tickets eindecken.
(Optional: eine Weihnachtsverkaufsaktion)
Mai oder Juni 2013 geht dann die letzte Charge in den Verkauf. Die verbliebenen 5000 Tickets gibts nur als Einzelticket. Sowohl Besteller als auch Lieferadresse können registriert werden. Nach Verkaufsabschluss können die Daten problemlos gelöscht werden.

--> SOLLTEN dann noch Karten übrig sein, können die im letzten Rutsch wieder frei verkauft werden.

So - jeder, der nun den großen Deal machen will, muss davon ausgehen, dass er seine Tickets frühestens im Juni oder Juli des kommenden Jahres zu höheren Preisen überhaupt wieder loswird, weil die bisherigen Nachzügler alle eine sehr große Chance bekommen, im Nachkontingent noch bedient zu werden.

Wenn der Nachverkauf abgelaufen ist (meinetwegen Ende Juni), dann kommen auch die ersten Tickets schon auf den Markt von denjenigen, die absehen können, dass sie aus irgendwelchen Gründen nicht können.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die mit diesem Schema verbundene Kapitalbindung für "Großverkäufer" nicht zu unterschätzen ist. Zudem wird der Zeitkorridor für überteuerte Verkäufe sehr schmal (eigentlich nur im Juli) und es kommen sehr viele Karten gleichzeitig auf den Markt und haben dann noch die Konkurrenz der "normalen" Verkäufe. Großes Angebot --> keine ausschließlich horrenden Preise mehr möglich.

Weiterer Vorteil: Leute mit wirklich Pech kriegen ihre Tix auch kurzfristig noch los.

Ich hab keine genaue Ahnung, wie sich das logistisch bei den Veranstaltern machen würde, aber ich könnte mir zumindest vorstellen, dass dadurch dem Scharzmarkt ein zu großes Risiko entsteht und das alles ein wenig eingedämmt wird. Wie ich aber auch schon sagte - auch mit Personalisierung muss ja eine Umschreibung von Tickets noch möglich sein. Das heißt, dass diejenigen, die sich mit 3-5 Tickets was dabei verdient haben, werden dies auch in Zukunft tun können, egal mit welchem System solange ein Weiterverkauf überhaupt ermöglicht wird. Die wird man auch mit Personalisierung nicht los.

So, genug getippt.

Gutgehn

Preisfrage noch als Gute-Nacht-Aufgabe: wieviele von den "ich will faire Preise" Rufern würden einem Verkäufer, der vielleicht krank geworden ist, trotz der Möglichkeit auf günstigere Preise denn noch den Originalkurs bezahlen? Das wäre doch die logischerweise "faire" Gegenleistung ;).
 

Bärtel

W:O:A Metalmaster
2 Juli 2010
5.991
1
83
Zentralschweiz
Diejenigen, denen wirklich was krummes dazwischen kommt, die sind doch dann diejenigen, die unter einer Personalisierung echte Probleme kriegen würden.
Wacken-News schrieb:
Selbstverständlich werden wir Möglichkeiten einrichten, damit Metalheads die aus wichtigen Gründen nach dem Kauf ihres Tickets doch nicht nach Wacken können, ihre Tickets gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgeben können, oder über uns auf andere Metalheads offiziell weiterübertragen können.
hm, ne. Das is überhaupt keine Personalisierung. Ich habe damit lediglich ein "Vorkaufsrecht". Und wenn ich das wahrnehme kann ich mir 1 Karte bestellen. Die kann ich dann auch weiterverkaufen wie ich lustig bin aber für 1 Karte lohnt sich der Tickethandel für die Schwarzhändler natürlich überhaupt nicht. Ok, 1 Karte is was drastisch aber 10 Karten find ich auch viel zu viel. Warum nicht 2 oder 4? Reicht vollkommen. Und wer in ner großen Gruppe fährt muss eben mit mehreren Personen für alle bestellen, so einfach ist das.
Ach so, das läuft dann einfach mit Ausnahme der genannten Clubmitgliedern ausschliesslich im Abendverkauf?
Hab das anders verstanden, sorry.
 
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Evil Steel

W:O:A Metalhead
6 Aug. 2003
1.049
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44
Dortmund
Website besuchen
Wie wär´s denn mal mit der ganz verwegenen Idee, mit dem Ticketverkauf nicht schon zu beginnen während die meißten Leute noch auf der Heimreise sind? Das hat früher prima funktioniert. Die X- Mas Tickets wurden so ab November/ Dezember verkauft, der Rest ab Januar/ Februar. Bis dahin sollte doch jeder der hin will auch Geld haben und viele auch ggf. Planungssicherheit was Urlaub etc. angeht. Für alle anderen: Siehe Metalstratege.

Aber nein, das geht ja nicht, denn dann würde den Orgas ja bares Geld in Form von Zinsen druch die Lappen gehen. Dann doch lieber laut über so ne Gestapo- scheisse wie "Personalisiere Tickets" nachdenken... ehrlich Leute... :rolleyes:
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.714
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Oumpfgard
Wie wär´s denn mal mit der ganz verwegenen Idee, mit dem Ticketverkauf nicht schon zu beginnen während die meißten Leute noch auf der Heimreise sind? Das hat früher prima funktioniert. Die X- Mas Tickets wurden so ab November/ Dezember verkauft, der Rest ab Januar/ Februar. Bis dahin sollte doch jeder der hin will auch Geld haben und viele auch ggf. Planungssicherheit was Urlaub etc. angeht. Für alle anderen: Siehe Metalstratege.

Aber nein, das geht ja nicht, denn dann würde den Orgas ja bares Geld in Form von Zinsen druch die Lappen gehen. Dann doch lieber laut über so ne Gestapo- scheisse wie "Personalisiere Tickets" nachdenken... ehrlich Leute... :rolleyes:

Wie oft verzichtest du denn so freiwillig auf Geld?
 

Bender2207

W:O:A Metalhead
30 Sep. 2008
1.928
24
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Düsseldorf
Wie wär´s denn mal mit der ganz verwegenen Idee, mit dem Ticketverkauf nicht schon zu beginnen während die meißten Leute noch auf der Heimreise sind? Das hat früher prima funktioniert. Die X- Mas Tickets wurden so ab November/ Dezember verkauft, der Rest ab Januar/ Februar. Bis dahin sollte doch jeder der hin will auch Geld haben und viele auch ggf. Planungssicherheit was Urlaub etc. angeht. Für alle anderen: Siehe Metalstratege.

Aber nein, das geht ja nicht, denn dann würde den Orgas ja bares Geld in Form von Zinsen druch die Lappen gehen. Dann doch lieber laut über so ne Gestapo- scheisse wie "Personalisiere Tickets" nachdenken... ehrlich Leute... :rolleyes:

Die Karten kosten 150€,das sollte jeder in den 4 Monaten,in denen die Karten verfügbar sind,zusammen kriegen.
 

Evil Steel

W:O:A Metalhead
6 Aug. 2003
1.049
0
61
44
Dortmund
Website besuchen
Die Karten kosten 150€,das sollte jeder in den 4 Monaten,in denen die Karten verfügbar sind,zusammen kriegen.

Wäre auch mein Tip. Aber offensichtlich ist dem nicht so.
Die Schwarzhändler haben nur deswegen Erfolg weil viele Leute offenbar erst nach dem Sold Out ihr Ticket kaufen können. (Zu denen, die nicht wollen hat Metalstratege ja schon was gesagt) Dem könnte man entgegrenwirken indem man die Tickets nicht so früh unter die Leute bringt. Das würde aber wieder vorraussetzen, dass es die Orgas Interessiert was beim Verkauf los ist. Zwar beteuern sie immer wieder, dass sie wollen, dass die "richtigen" Metal Heads die Tickets kriegen, die Handlungen sprechen aber dagegen.
Spätestens nach der X- Mas Verkaufs Aktion letzes Jahr war klar, dass es ihnen scheiss Egal ist, wer ein Ticket bekommt..
Viele leute kommen vom Arsch der Welt nach Wacken und haben sehr lange Reisewege. Die waren dann vielleicht grade Rechtzeitig zu hause um zu lesen, dass die X-Mas Tickets ausverkauft sind.
Aber sind es nicht grade die Leute, die weite Anfartswege auf sich nehmen, die den von der Orga idealisierten Typus des "richtigen" Metal Heads darstellen und weite Anfahrtswege, hohe kosten etc. auf sich zu nehmen um auf ihrem Lieblingsfestival zu feiern? Ich weiß, das klingt sehr idealistisch, aber so klingt es bei den Orgas ja auch oft genug.
Dabei ist es aber schon zu viel verlangt, die Tickets ein wenig Später zu verkaufen, wenn es daurm geht, auch allen "richtigen" Leuten die Chance zu geben ein Ticket zu bekommen. Es ist offenbar sogar schon zu viel verlangt, eine so dermaßen kurzfristige Verkaufsaktion, wie die der X- Mas Tickets letztes Jahr, früh genug Anzukündigen, damit sich die Leute wenigstens drauf einstellen können, und vielleicht Geld zu Seite legen oder jemanden bitten die Tickets für sie zu ersteigern, weil sie selber nicht Rechtzeitig zu Hause sein können. Naja Hauptsache die Schwarzhändler hatten Geld und waren bereit die Tickets zu kaufen.
Das lässt für mich nur den Schluss zu, dass es den Orgas herzlich egal ist, wer die Tickets im Endeffekt bekommt. Ein bisschen "echte Metal-Heads" wischi waschi hier, ein wenig "ihr seit die geilsten" bla bla da, um den Schein der Gemeinschaft zu wahren und das war´s.
Und weil die Orga, die Geister, die sie selber riefen, nicht anders in den Griff kriegen können (wollen?) kommen sie nun mit der Holzhammer Methode der personalisierten Tickets um die Ecke, weil sie alle anderen Möglichkeiten ja schon ausgeschöpft haben. (???) Eine Methode, die von der Orga eine weitere so organiatorische Meisterleistung abverlangt um zu gewährleisten, dass der Umtausch auch sauber, und vor allem auch kurzfritig, über die Bühne geht, dass Probleme eigentlich schon vorprogrammiert sind (siehe Metalstratege)

Wie oft verzichtest du denn so freiwillig auf Geld?

Oft genug. Als ich 2007 zum Wacken gefahren bin sind mir z.b. 186 Euro durch die Lappen gegangen, weil ich damals als Honorarkraft gearbeitet habe. Selbiges für´s Graspop 2008 bis 2010.
Andererseits steeh ich aber auch dazu, dass ich Geld toll finde und immer mehr davon haben will.
Der unterschied ist aber, dass ich nicht vorne rum idealisierte Sprechblasen absondere und mir dann über die Jahre immer wieder selbst wiederspreche um mir auch das letzte bisschen Glaubwürdigkeit zu nehmen.
Aber anders rum gefragt: Wer bezahlt eigentlich den Mehraufwand für die personalisierten Tickets? Geht das wieder auf den Ticketpreis oder zahlen die Orgas das selber? Dann können se auch einfach den Ticketverkauf später starten. Oder sich was anderes ausdenken, wenn ihnen denn wirklich an den "Fans" des Festivals gelegen ist. Aber ich denke halt, dass es ihnen unter´m Strich scheissegal ist, und sie mit dieser Akton einfach mal wieder so tun wollen als ob.
 
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Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Oft genug. Als ich 2007 zum Wacken gefahren bin sind mir z.b. 186 Euro durch die Lappen gegangen, weil ich damals als Honorarkraft gearbeitet habe. Selbiges für´s Graspop 2008 bis 2010.

Nee Nee!
Es redet doch keiner davon, wann du auf bezahlte Arbeit für Freizeit Vergnügen verzichtet hast! Das machen wir alle ab und an mal!
Es geht darum, auf Geld zu verzichten, dass man ohne extra Arbeit einfach so kriegt.

Andererseits steeh ich aber auch dazu, dass ich Geld toll finde und immer mehr davon haben will.
Der unterschied ist aber, dass ich nicht vorne rum idealisierte Sprechblasen absondere und mir dann über die Jahre immer wieder selbst wiederspreche um mir auch das letzte bisschen Glaubwürdigkeit zu nehmen.

Du sonderst vermutlich gar keine öffentlichen Sprechblasen ab...
(Keine Foreneinträge, sondern öffentliche Statements, für die du mit deinem Namen haftest und so weiter.)

Aber anders rum gefragt: Wer bezahlt eigentlich den Mehraufwand für die personalisierten Tickets? Geht das wieder auf den Ticketpreis oder zahlen die Orgas das selber? Dann können se auch einfach den Ticketverkauf später starten. Oder sich was anderes ausdenken, wenn ihnen denn wirklich an den "Fans" des Festivals gelegen ist. Aber ich denke halt, dass es ihnen unter´m Strich scheissegal ist, und sie mit dieser Akton einfach mal wieder so tun wollen als ob.

Den Mehraufwand bezahlt die Orga und er schlägt sich nicht in den Ticketpreis nieder. So zumindest das offizielle Statement dazu...
Und diese personalisierten Tickets sind übrigens etwas, dass hier seit langem von vielen Fans gefordert wird, also wo ist das Problem?! :rolleyes:
Das tolle später starten des Ticketverkaufes nützt auch keinem was, weil das keinen Händler daran hindert, sich 10 Tickets zu besorgen und sie dann überteuert an Idioten zu verkaufen. Es ist wie immer, alle müssen die Dummheit weniger ausbaden...