Highlights:
Secrets of the Moon
Hab's ja schon geschrieben, haben mich komplett weggerissen. War der Auftritt wirklich gut? Kann ich nicht sagen.
Macht die knallende Sonne die Atmosphäre kaputt? Bestimmt.
Aber wenn man so tief in die Musik fällt wie ich hier, dann ist das vollkommen egal. Unmöglich zu beschreiben, was da in mir vorgegangen ist, ich kann auch zu dem Gig nichts sagen, den habe ich nicht so sehr bewusst mitbekommen, sondern einfach nur gefühlt und erlebt.
Totale Eskalation! Headbangen, Fäuste/Krallen ausstrecken, Körper verbiegen, mit den Fingernägeln die eigenen Arme kratzen, mit den Händen in die Haare krallen!
Und jetzt hoffen, dass ich die im Oktober in Dortmund nochmal sehen kann, bevor es das dann endgültig war mit dieser wundervollen Band.
Uada
Ähnlich SOTM, nur mit eintretender Dunkelheit und nicht ganz so krass für mich. Trotzdem unfassbar mächtig.
Plötzlicher Anflug von Publikumsinteraktion am Ende um sich zu bedanken.
Asphyx
Ja, was soll man dazu sagen? Abriss!
Eine von zwei Bands des Festivals, mit denen ich mich mal zu einer Zeit näher befasst hatte (neben Cannibal Corpse recht zu Beginn meines Metal-Werdegangs). Natürlich mit einer Stunde viel zu kurz, die aber großartig ausgefüllt. Einfach eine Bank.
Wermutstropfen:
We Doom You To Death fürn Linecheck angespielt, fand sich aber nicht auf der Setlist wieder. Einer meiner Lieblingssongs von denen, hätte ich sehr gerne gehört.
Carcass
Ja, da hat mich der Schnapsfreitag in Form von Cuba Libre und Paar inne Fresse doch noch erwischt, und so wurde der Auftritt mit einem gesunden Pegel begangen.
Ging ich zunächst davon aus, mir das in Ruhe sitzend von hinten anzuschauen, von wo auch Katatonia geguckt wurde, ging es dann doch (nach Ausrasten im Liegen zu Beginn) mit Begleitung (
@Thallula und deren Freundin) weiter nach vorn, wo ausgiebig gebangt und gefeiert wurde. Später setzten/legten die beiden sich, während ich die meiste Zeit des Gigs dann fröhlich vor mich hin eskalierte. Toll, toll, toll, Asphyx dennoch stärker, aber auch einfach die mir persönlich wichtigere Band.
Shape of Despair
Nie mit befasst, aber Funeral Doom geht bei mir eigentlich immer, also frühzeitig bei Dark Funeral weg, um mir die anzuschauen.
Und meine Güte hat sich das gelohnt. Ich würde mich hassen hätte ich die verpasst.
Ein viel zu kurzer, aber unfassbar intensiver Auftritt.
Kam für mich an SOTM ran, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Zäh, grauenvoll, wunderschön quoll die Klang gewordene Verzweiflung aus den Boxen, schwemmte über einen hinweg, riss einen fort in finsterste Gefühlswelten. Zwischendurch mal leichtere Momente, die ein wenig Hoffnung zuließen, um diese dann umso grausamer zu zerschlagen und einen noch tiefer hinabzustürzen.
Hände sehnsüchtig ausgestreckt, um sie dann wieder verzweifelt vors Gesicht zu nehmen, oder sich auf der aussichtslosen Suche nach Trost selber zu umarmen. Fingernägel krallen sich ins eigene Fleisch, um die Emotionen zu beherrschen.
Noch ein wenig länger und ich bin mir sicher ich hätte mich auf dem Boden zusammengerollt und geheult.
Dazu kam es nicht, denn nach 40 Minuten und wie ich mittlerweile weiß fünf Songs war es dann vorbei.
Nur zwei Dinge hätten dieses Erlebnis besser machen können:
Keine Pausen zwischen den Songs, und keine solchen Schnitte in der Stimmung zwischen Ende des einen und Beginn des nächsten Songs.
Aber das ist nun wahrlich Jammern auf ganz hohem Niveau.
Ich hoffe einfach, dass ich die irgendwann nochmal zu sehen bekomme, am liebsten in einem kleinen Club.
Dismember
Noch so eine von vielen Szenegrößen, die bei mir lediglich mit Name und Status bekannt sind, mit denen ich mit aber nie befasst habe.
Offenbar ein großer Fehler, denn vom ersten Ton an war ich vollim Eskalationsmodus. Drei Tage Festival und vier Nächte mit viel zu wenig Schlaf inne Knochen? Scheißegal!
Ja, der Körper wollte nicht mehr ganz so wie der Bewegungsdrang es diktieren wollte, aber da arrangiert man sich irgendwie und schiebt durch. Ebenso mit dem schmerzenden Nacken dank Belastung besonders vom Vortag (Asphyx, Carcass!), da muss man einfach drüber weg. Dafür leiden muss man erst am Folgetag.
Anfangs noch mit einigen Leuten ausm Camp trieb die Müdigkeit die meisten davon nach und nach ins Bett oder zumindest in den Campingstuhl.
Bis zum Ende durchgehalten haben neben mir meine beiden Festivalbegleitungen und
@VaultBoyAsHimself, der zwar sichtlich müde war, aber noch offensichtlicher mächtig Spaß hatte und sich aller Erschöpfung zum Trotz doch noch zum gelegentlichen Ausrasten hinreißen ließ.
Ein großartiger Abschluss für ein grandioses Festival.