Line-up-Laberthread

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Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Ich hoffe jetzt mal das Du nicht der Meinung bist das ich an allem Übel dieser Welt schuldig bin.

Nein, aber du unterstützt konkret und bewusst dieses eine Übel, über welches du dich beschwerst.

So ist's richtiger.

Verzicht wäre folgenlose Selbstbestrafung. Applaus gibt's dafür auch nicht. Also darf man sich entscheiden ob man auf die moralisch überlegene Position oder auf den Konzertbesuch verzichten will.

Jetzt kann man sich darüber streiten ob man mit der Entscheidung des Ticketkaufs die Mecker-Rechte über den Preis bzw. die Gage aufgibt. Aber auch das würde ich nicht pauschal bejahen.

Ja, ich gebe zu das ist ein sehr bequemer Standpunkt. Aber potentielle und tatsächliche Kartenkäufer sind nun einmal keine Interessengemeinschaft, die ihre gemeinsamen Erwartungen und Preisvorstellungen zu den Konzertangeboten formulieren und durchsetzen. Es gibt ein Angebotsmonopol mit begrenztem Zeitfenster und ungewissem zukünftigen Angebot.

Ich trinke an Konzertabenden auch mal überteuertes, ungekühltes und geschmackloses Bier und stehe dafür Ewigkeiten an. Damit sehe ich mich aber auch nicht als verantwortlich für das Verbrechen dass mein Bierdurst aus so einer Monopolsituation heraus missbraucht wird.



Zumindest für den Ticketkauf spreche ich dich frei. Für den Rest bleibst du aber noch Erklärungen schuldig ;)

Selbstbestrafung? Du bestrafst dich doch nicht selbst, nur weil dir ein Konzert zu teuer ist! Wenn du sowieso hin könntest und aus Prinzip nicht gehen würdest, kann man von Selbstbestrafung sprechen. Du verzichtest ja nicht etwa auf etwas, dass dir zusteht, sondern du wägst ab ob du dir lieber 100+ Euro an Ticketpreis sparst. DAS ist die Entscheidung. Die moralisch überlegene Position gibt es oben drauf.

Und natürlich gibt man damit die Mecker-Rechte auf. Wie sollte es auch anders sein? Wo soll da die Argumentationsgrundlage sein? Ja ist schon doof, dass das so viel kostet...wenns nur nicht so viele gäbe, die da hingehen...?!

Das Argument mit dem einzelnen, kann ich wirklich nicht verstehen. Damit erklärst du mal eben jegliche Mündigkeit des Verbrauchers für Nichtig. Du bist im kapitalistischen System niemals eine Interessengemeinschaft, dadurch wird es trotzdem nicht besser Nike oder Mcces Produkte zu kaufen. Was zehntausende andere machen, spielt also erst mal keine Rolle. Dadurch ändert sich nicht, das du einer dieser zehntausenden bist.
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.197
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Oumpfgard
Wenn Du aufmerksam gelesen hättest dann hättest Du mitbekommen das ich nur auf das EXTREM der Gunners Gage aus war / bzw. bin
Das finde ich vollkommen unangebracht
Mir war bis zu diesem Artikel die Gage der Gunners in dieser Höhe nicht bekannt

Also das stört dich, aber 100+ Euro für Konzertkarten, FOS Tickets für 150(?) Euro, Shirts für 35 Euro findest du völlig okay?
 

evilCursor

W:O:A Metalhead
17 Juni 2009
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127.0.0.1
Nein, aber du unterstützt konkret und bewusst dieses eine Übel, über welches du dich beschwerst.

Man nimmt es bewusst oder vielleicht auch Achsel zuckend in Kauf, weil keine Konsequenz auf die eigene Entscheidung zurückführbar ist. Aus der Perspektive des Einzelnen kann man sich die Frage stellen: Gehe ich nicht hin weil ich den Preis übertrieben finde, auch wenn ich ihn zahlen könnte?

Selbstbestrafung? Du bestrafst dich doch nicht selbst, nur weil dir ein Konzert zu teuer ist! Wenn du sowieso hin könntest und aus Prinzip nicht gehen würdest, kann man von Selbstbestrafung sprechen. Du verzichtest ja nicht etwa auf etwas, dass dir zusteht, sondern du wägst ab ob du dir lieber 100+ Euro an Ticketpreis sparst. DAS ist die Entscheidung. Die moralisch überlegene Position gibt es oben drauf.

Das war von mir forsch formuliert. Mit Selbstbestrafung ist gemeint dass man in erster Linie deshalb auf den Konzertgenuss verzichten würde, weil das oben genannte Übel bekämpft werden soll. Dazu gehört die Annahme dass es nicht am Geldbeutel scheiterten würde. Dass man den Ticketpreis einspart ist klar. Ich wollte darauf hinaus dass in einer persönlichen Abwägung die Bekämpfung hoher Preise ggf. untergeordnet wird, weil die singuläre Entscheidung zum Ticketkauf keine Veränderung bewirkt.

Wo soll da die Argumentationsgrundlage sein? Ja ist schon doof, dass das so viel kostet...wenns nur nicht so viele gäbe, die da hingehen...?!

Ja, die Position ist nicht frei von Widerspruch. Man könnte so eine Entscheidung als Dilemma begreifen, bei dem nur eine Option zu direkt spürbaren Nachteilen führt (kein Konzertbesuch), die andere hingegen nicht (eine Bestärkung in der Bepreisung). Erneut vorausgesetzt dass Geldmittel ausreichend vorhanden sind. (Ja - ich erkenne die Ironie der Annahme ; )

[...] Du bist im kapitalistischen System niemals eine Interessengemeinschaft[...]

Du hast recht, das mit der Interessengemeinschaft passt nicht so recht. Ich wollte darauf hinaus dass das Produkt Ticket für ein Konzert ein besonderes ist. Man kann es i.d.R. nicht durch ein anderes Produkt ersetzen, der Preis ist fix und es gibt nur einen Anbieter. Eine Änderung von Produkt und Preis gibt es dann meist erst bei eventueller Neuauflage. Es gibt also keinen direkten Markt-Preis-Mechanismus.

Das Potential von Kartenverkäufen zu anderen Konditionen ist für den Anbieter somit auch erstmal unsichtbar und müsste durch Marktforschung ausgeleuchtet werden oder basiert auf Erfahrungswerten.

Das alles klingt abstrakt, weil es für mich auch eher ein Gedankenspiel als eine reale Abwägung ist. Ich für mich habe eine Grenze, die ich bereit bin für ein Konzert zu bezahlen. Bei Festivals hingegen war ich gezwungen meine Vorstellungen neuen Realitäten anzupassen. :)
 

BreitPaulner

W:O:A Metalmaster
29 Feb. 2012
35.557
52.588
118
Stuttgart
Ich finde die grundsätzlich Entwicklung auch sehr fragwürdig ( und ja ich gehe trotzdem hin).
Was ich hier aber kritisiere sind diese gewaltigen Unterschiede. Bei Queen bezahle ich auch 110 € für ein Ticket aber Queen bekommt ( soweit ich es weiß) etwa "nur" 500.000 € pro Auftritt. Warum bekommen die Gunners (bei 3-4facher Zuschauerzahl) die 11 FACHE GAGE. Das finde ich vollkommen unbegründet und daran sind nur die Veranstalter Schuld die sowas bezahlen.
Zu dem Rest gebe ich (da selbst betroffen) keine weitere Erklärung ab :D

Und Queen ist nur ein Beispiel !
Wie fundiert sind denn solche Zahlen und was ist in der sogenannten Gage denn alles enthalten? Vielleicht kommen die einen ja mit ihren Instrumentenkoffern und die anderen mit einem Tross mit zig Tonnen Material? Ob der Vergleich so funktioniert? So oder so wird da ja verhandelt und 2 Seiten werden sich einig. Ändert sich ja erst wenn die Leute den Eintrittspreis nicht mehr zahlen und der Veranstalter anders kalkulieren muß. Die "günstigen" Queen kosten den gleichen Eintritt wie GnR? Wer steckt dann da die Kohle ein:D
 

alicekubbi

Nusseis
8 Aug. 2013
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62
53 km zum Holyground
Wie fundiert sind denn solche Zahlen und was ist in der sogenannten Gage denn alles enthalten? Vielleicht kommen die einen ja mit ihren Instrumentenkoffern und die anderen mit einem Tross mit zig Tonnen Material? Ob der Vergleich so funktioniert? So oder so wird da ja verhandelt und 2 Seiten werden sich einig. Ändert sich ja erst wenn die Leute den Eintrittspreis nicht mehr zahlen und der Veranstalter anders kalkulieren muß. Die "günstigen" Queen kosten den gleichen Eintritt wie GnR? Wer steckt dann da die Kohle ein:D
Hast ja recht. Diese Vergleiche hinken ;)
Als Konsequenz darf ich mir jetzt sowas nicht mehr ansehen ?
Gibt es da nicht irgendwie eine andere Lösung?