Liebe MitforistInnen,
ja ich bins, der nervige Captain. Wie mittlerweile bekannt sein dürfte ist Geschichte eine Art Hobby von mir. Dabei beschränkt sich mein Interesse nicht nur auf bestimmte Epochen, eigentlich interessiert mich alles. Was hat das nun mit Musik und/oder Rock zu tun? Eine Menge, denn "unsere" Heroen beziehen sich in ihren Texten immer wieder auf historische Ereignisse, Personen oder Epochen. Genau dazu soll dieser Thread auch dienen. Hin und wieder werde ich hier über das Thema Beiträge reinstellen und - soweit vorhanden - auf Songs, Künstler oder Bands aus meinem Geschmacksspektrum eingehen die sich mit dem Thema lyrisch auseinandersetzen. Eure Kommentare und Diskussionsbeiträge sind dabei nicht nur erlaubt, sondern explizit erwünscht.
Und hiermit greife ich das erste Thema auf, da ich gerade den Vierteiler "Wallenstein" auf DVD gucke. Wer kennt ihn nicht, den Generalissimus des 30-jährigen Krieges? Aus dieser Epoche wohl die bekannteste Figur. Dabei ist die Persönlichkeit des gebürtigen Böhmen keineswegs simpel gestrickt. Er scheint voller Widersprüche zu sein und ist doch ein Kind seiner Zeit.
Vor allem das Militärwesen der damaligen Zeit refomiert er. Er formt mit dem Startkapital, dass er sich unter anderem vom holländischen Bankier de Witte leiht, eine schlagkräftige und gut ausgerüstete Söldnerarmee. Seine Stunde schlägt, als der dänische König Christian IV 1625 den Habsurgern in Wien den Krieg erklärt und gemeinsam mit seinen protestantischen Verbündeten in das deutsche Reich einfällt. Da der Kaiser Ferdinand II. selbst keine Streitmacht aufstellen kann, die den dänischen Invasoren gewachsen ist, heuert er Wallenstein (mittlerweile Herzog von Friedland) und seine Armee an. Dieser lässt sich seine Dienste teuer bezahlen, vor allem mit Land und Titeln. Denn der römische Kaiser ist arm wie die sprichwörtliche Kirchenmaus.
Wallenstein selbst ist zwar kaisertreu (und konvertierter Katholik), im Gegensatz zu vielen in seiner Zeit ist er aber kein Eiferer. Für ihn zählen stattdessen nur Macht und Geld. Als Christian IV. besiegt wird und der Kaiser das Restrituktionsedikt erlässt, wird es dem guten Wallenstein zu viel. Er ist der Ansicht dass man mit den Protestanten Frieden schließen sollte, zudem würde die Gegenreformation und die Rekatholisierung nur noch mehr fremdländische Mächte in diesen Krieg hineinziehen. Der Kaiser, unter dem Druck der Kurfürsten, setzt Wallenstein als obersten Feldherrn 1629 ab. Der "böhmische Bauer" war ihnen zu reich und zu mächtig geworden.
Aber der gute Wallenstein sollte Recht behalten: 1630 trat Schweden unter der Herrschaft von Gustav Adolf II. in den Krieg ein. Nach der Belagerung Magdeburgs 1631 gewann dieser Schlacht um Schlacht gegen die Kaiserlichen (z.B. die berühmte Schlacht bei Breitenfeld). Die Schweden drangen bis nach Bayern vor, unter Herzog Maxilimian I, dem vom Kaiser sogar die pfälzische Kurwürde übergeben wurde, der wichtigste Verbündete der Habsburger. Ferdinand II. hat keine Wahl und beruft Wallenstein erneut zum obersten Befehlshaber der kaiserlichen Armee.
Über ein Jahr lang bekriegen sich Gustav Adolf II. und Wallenstein, als Ersterer in der Schlacht bei Lützen 1632 fällt sind die Habsurger und ihre Verbündeten von einer protestantischen Invasion erst einmal in Sicherheit. Wallenstein aber, des Kriegs und des Kämpfens überdrüsssig, versucht mit den protestantischen Mächten zu verhandeln um einen Separatfrieden zu erwirken. Das ist der Auslöser für seine Ermordung 1634 in Eger.
Der gute Wallenstein ist natürlich immer wieder eine gern aufgegriffene Figur in Film und Fernsehen. Die Truppe D'ARTAGNAN hat ihm sogar ein Lied samt Video gewidmet, eine schön melancholische Folk-Nummer mit einem sehr guten weil kritischen Text:
ja ich bins, der nervige Captain. Wie mittlerweile bekannt sein dürfte ist Geschichte eine Art Hobby von mir. Dabei beschränkt sich mein Interesse nicht nur auf bestimmte Epochen, eigentlich interessiert mich alles. Was hat das nun mit Musik und/oder Rock zu tun? Eine Menge, denn "unsere" Heroen beziehen sich in ihren Texten immer wieder auf historische Ereignisse, Personen oder Epochen. Genau dazu soll dieser Thread auch dienen. Hin und wieder werde ich hier über das Thema Beiträge reinstellen und - soweit vorhanden - auf Songs, Künstler oder Bands aus meinem Geschmacksspektrum eingehen die sich mit dem Thema lyrisch auseinandersetzen. Eure Kommentare und Diskussionsbeiträge sind dabei nicht nur erlaubt, sondern explizit erwünscht.
Und hiermit greife ich das erste Thema auf, da ich gerade den Vierteiler "Wallenstein" auf DVD gucke. Wer kennt ihn nicht, den Generalissimus des 30-jährigen Krieges? Aus dieser Epoche wohl die bekannteste Figur. Dabei ist die Persönlichkeit des gebürtigen Böhmen keineswegs simpel gestrickt. Er scheint voller Widersprüche zu sein und ist doch ein Kind seiner Zeit.
Vor allem das Militärwesen der damaligen Zeit refomiert er. Er formt mit dem Startkapital, dass er sich unter anderem vom holländischen Bankier de Witte leiht, eine schlagkräftige und gut ausgerüstete Söldnerarmee. Seine Stunde schlägt, als der dänische König Christian IV 1625 den Habsurgern in Wien den Krieg erklärt und gemeinsam mit seinen protestantischen Verbündeten in das deutsche Reich einfällt. Da der Kaiser Ferdinand II. selbst keine Streitmacht aufstellen kann, die den dänischen Invasoren gewachsen ist, heuert er Wallenstein (mittlerweile Herzog von Friedland) und seine Armee an. Dieser lässt sich seine Dienste teuer bezahlen, vor allem mit Land und Titeln. Denn der römische Kaiser ist arm wie die sprichwörtliche Kirchenmaus.
Wallenstein selbst ist zwar kaisertreu (und konvertierter Katholik), im Gegensatz zu vielen in seiner Zeit ist er aber kein Eiferer. Für ihn zählen stattdessen nur Macht und Geld. Als Christian IV. besiegt wird und der Kaiser das Restrituktionsedikt erlässt, wird es dem guten Wallenstein zu viel. Er ist der Ansicht dass man mit den Protestanten Frieden schließen sollte, zudem würde die Gegenreformation und die Rekatholisierung nur noch mehr fremdländische Mächte in diesen Krieg hineinziehen. Der Kaiser, unter dem Druck der Kurfürsten, setzt Wallenstein als obersten Feldherrn 1629 ab. Der "böhmische Bauer" war ihnen zu reich und zu mächtig geworden.
Aber der gute Wallenstein sollte Recht behalten: 1630 trat Schweden unter der Herrschaft von Gustav Adolf II. in den Krieg ein. Nach der Belagerung Magdeburgs 1631 gewann dieser Schlacht um Schlacht gegen die Kaiserlichen (z.B. die berühmte Schlacht bei Breitenfeld). Die Schweden drangen bis nach Bayern vor, unter Herzog Maxilimian I, dem vom Kaiser sogar die pfälzische Kurwürde übergeben wurde, der wichtigste Verbündete der Habsburger. Ferdinand II. hat keine Wahl und beruft Wallenstein erneut zum obersten Befehlshaber der kaiserlichen Armee.
Über ein Jahr lang bekriegen sich Gustav Adolf II. und Wallenstein, als Ersterer in der Schlacht bei Lützen 1632 fällt sind die Habsurger und ihre Verbündeten von einer protestantischen Invasion erst einmal in Sicherheit. Wallenstein aber, des Kriegs und des Kämpfens überdrüsssig, versucht mit den protestantischen Mächten zu verhandeln um einen Separatfrieden zu erwirken. Das ist der Auslöser für seine Ermordung 1634 in Eger.
Der gute Wallenstein ist natürlich immer wieder eine gern aufgegriffene Figur in Film und Fernsehen. Die Truppe D'ARTAGNAN hat ihm sogar ein Lied samt Video gewidmet, eine schön melancholische Folk-Nummer mit einem sehr guten weil kritischen Text: