Katatonia in der Essigfabrik Köln
An einem Donnerstagabend ging’s nach Köln. Mit dem Zug ist das aus dem Pott glücklicherweise kein großes Problem. Dauert halt etwas, aber man hat genügend Verbindungen, um auch unter der Woche beruhigt fahren zu können. Irgendwie kommt man immer zurück. Haben offenbar viele so gesehen, denn es war voll.
Hab direkt am Eingang zwei Freunde getroffen, und rein! Es spielte bereits die erste Kapelle des Abends -
SOM. Schöner Post-Rock/Shoegazing mit nicht perfektem Sound. Hat uns allen sehr gefallen, aber wir mussten es von der Tür aus ganz hinten in der Ecke gucken - Bewegung kaum möglich. Tatsächlich war es wohl noch möglich bei Ticketmaster, Karten zu kaufen. Wo sollten die Leute denn noch hin? Der Laden war mindestens einmal Sold Out. Vor dem Mischpult erspähte ich
@Thallula und
@Revalon. Aber wir kamen erst in der Umbaupause hin.
Als nächstes spielten
Solstafir. Hab die bislang einmal aufm Parmesan gesehen. Da fand ich die gelinde gesagt nicht gut. Diesmal etwas besser. Sound passte, erster Song dauerte gefühlt 20 Minuten - funktionierte für mich aber. Der Sänger leidete wunderbar, musikalisch ging das gut rein. Aber danach ging mir die Jammerei des Sängers zunehmend auf die Eier. Er hatte leider super wenig Varianz. Dachte zwischenzeitlich, dass der Musik ein paar Black-Metal-Screams gut stehen würden. Dann wurds jedoch ganz seltsam. Irgendwelche Hillbilly-Hardrock-Elemente. Passte überhaupt nicht zu den sonst sehr soundwall-mäßigen Klangteppichen. Spätestens da wünschte ich mir SOM zurück. Gegen Ende hauten sie aber nochmal zwei richtig starke Songs raus, womit ich gar nicht mehr gerechnet hatte. Publikumsinteraktion war auch merkwürdig. Die ersten 90% des Gigs nicht vorhanden, dann wurde plötzlich Nachsingen und so eingefordert… kurzum: Brauch ich nicht nochmal. Potential nicht genutzt.
Nach ner kurzen Umbaupause gings dann weiter mit meiner Herzensband
Katatonia. Kamen gleich mit zwei neuen Gesichtern auf die Bühne - der Basser war neu und keine Ahnung, warum Anders Blakkheim nicht dabei war. Wahrscheinlich krank, hoffentlich kehrt er bald zurück. Wurde aber ordentlich vertreten vom Entombed-Gitarristen. Sie starteten mit dem Opener des neuen Albums „Austerity“. Ein sehr guter Song - aber warum zum … ist das der Opener?? Funktioniert für mich weder auf dem Album noch aufm Konzert. Ist außerdem auch ein Grower-Song. Naja, es ging danach weiter quer durch die Diskographie von der „Viva Emptiness“ bis zur gerade mal vor ner Woche erschienen „Sky Void of Stars“. Ein tolles Album, aber ich hab erst nach dem Konzert die Zeit gefunden, das mal in voller Länge zu genießen. Seitdem rotiert die Scheibe aber fast nur noch. Auch die fünf live gespielten Songs sind toll! Leider übersteuerten die Gitarren hier und da etwas, was die ruhigeren Songs wie „Opaline“ oder „Old Heart Falls“ etwas runder klingen ließ. „Forsaker“ knallte aber trotzdem, die proggigen Parts funktionierten bei einer klar dominanten Gitarre gut, ansonsten wurds leider etwas matschig. Zum Schluss noch „July“ und „Evidence“, passte! Schönes Konzert zufrieden ging’s zurück in den Pott
Reva und Thalulla hab ich leider beim
Rausgehen aus den Augen verloren und konnte mich nicht mehr verabschieden.
Zum Merchstand wollte ich aufgrund des Gedränges nicht mehr, obwohl das Artwork des aktuellen Albums sehr schön ist und Katatonia-Merch eh immer geht. Thalulla hat sich ordentlich eingedeckt, ich muss dann mal woanders zuschlagen.