Schon in frühester Zeit wußte man die verdauungsfördernde Wirkung von Senf als auch von seinem Verwandten, dem Meerretich, zu nutzen. Senf fördert vor allem bei fetten Speisen den Speichelfluss im Mund und regt die Bildung von Magensäften an. Im Darmtrakt wirken die schwefel- und stickstoffhaltigen sekundären Pflanzeninhaltstoffe antimikrobiell und krebsvorbeugend.
Ausgangsstoff für die Senfherstellung ist gelbes oder grünes Senfmehl, Essig, Gewürze und eventuell Zucker, Salz und je nach Senfart, die verschiedensten Geschmackszutaten. Die kugeligen kleinen gelben Senfkörner werden zu Senfmehl vermahlen und nach dem Mahlen entfettet. Gelbes Senfmehl gibt dem Senf die bleibende Schärfe, da das Senföl "Sinalbin" sich beim Erhitzen nicht verflüchtigt.
Grünes Senfmehl, das aus verschiedenen Arten der Braun-Senfsaat gewonnen wird, riecht durchdringend, schmeckt scharf und verliert beim Erhitzen seine Schärfe. Darum sollte scharfer Senf bei der Zubereitung nicht erhitzt werden.
Durch Zugabe eines Essigsudes, in dem die verschiedensten Gewürze wie z. B. Nelken, Wacholderbeeren, Piment, Pfefferkörner als auch Zwiebeln gekocht wurden, erhält der Senf unter anderem seinen typischen Geschmack. Wird heisser Essig zugegeben, entsteht eher milder Senf, die Zugabe von kaltem Essig ergibt scharfen Senf.