Ich kenne es leider seit einiger Zeit auch aus meinem Freundeskreis, und es ist in jedem Falle bedrückend auch wenn die abhängige Person nicht unbedingt jeden mit herunterzieht. Der Punkt ist einfach der, es nie, unter keinen Umständen überhaupt auszuprobieren. Wenn man es ausprobiert, hat man meistens schon fast! verloren. Zumindest habe ich es so beobachtet. Vollkommen erholen kann man sich davon nie, da die Zeit, in der die Drogen wirken, einem einfach besser und lebenswerter als alles davor und danach vorkommen. Selbst wenn man davon abgekommen ist, fühlt man sich, wenn man irgendwie an diese "highen" Stunden erinnert wird, noch schlecht und merkt wieder, dass es etwas besonderes gibt, das man nicht mehr haben kann, weil einen sonst die Folgen zerstören. Natürlich hilft das deinem Freund auch nicht mehr, denn er hat diese Grenze des Probierens bereits überschritten. Ihm ist nur zu wünschen dass er realisiert, dass die Zeit, in der ihm die Drogen Schmerzen bereiten und ihm auf fast jede erdenkliche Weise schaden, länger ist als die wo die Drogen gefühlsmäßig "wohltuend" wirken, und kein "higher" Moment so schön war wie die Schmerzen und die Sucht schlimm. Ich glaube außerdem, dass es ab einem gewissen Punkt nur noch auf ihn selbst ankommt, ob er aufhört oder nicht. Doch bis zu diesem Punkt muss ihm auf jede erdenkliche Weise so gut geholfen werden wie möglich. Und ich kann aus Erfahrung sagen dass man mit einer direkten Moralpredigt meistens gar nichts erreicht, weil sich der Betroffene dadurch, auch wenn er tief im Inneren weiß, dass es stimmt, nur angegriffen fühlt und darauf abweisend reagiert. Dir, Anke, würde ich empfehlen, ihm ruhig gegenüberzutreten und ihm zu zeigen dass du Verständnis für seine Situation hast. Das schwere daran ist meiner Meinung nach, dabei trotzdem nicht so zu klingen, als würde man die Drogen selbst verharmlosen oder gar gutheißen. Nur, wenn er sich in einem Gespärach mit dir auch verstanden fühlt, wird er bereit sein, sich etwas von dem was du sagst zu Herzen zu nehmen. Auf die Tatsache, dass ihr befreundet seid oder sonst etwas, darfst du tatsächlich nicht aufbauen, da die Drogen diese, wie vorher schon von Irgendwem gesagt, vollkommen abschwächt. zuletzt noch zum Gedanken, ihm etwas als "Ersatz" für die Drogen zu bieten: daran habe ich "damals" auch lange herumüberlegt...ich denke, ein Partner ist da im Grunde eine gute Möglichkeit und eine der wenigen wirksamen, aber es bleibt halt die Frage offen, in wie weit sich da jemand findet und ob eine mögliche Person nicht selbst anfällig für so etwas ist. Ansonsten nimm Bezug auf seine Umwelt und sprich mit ihm verständnisvoll über Dinge, die ihn belasten und die ihn dazu getrieben haben könnten (davon ausgegangen dass er durch mehr als nur Neugierde dazu gekommen ist). Ich wünsche dir viel Glück dabei...