was kann ich besser machen, wo sind rechtschreibfehler und wo widerspreche ich mir...

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S_dzha_Raidri

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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sagt´s mir bitte, muss das morgen nachmittag abgeben und könnte damit meine note ein wenig nach oben ziehen, was garantiert nichts schadet.
das da unten sollte ne erörterung zu einer rezension der verfilmung von bölls roman "die verlorene ehre..." sein.
ist auch noch nicht wirklich fertig, aber ich hab keinen bock mehr und morgen außerdem noch zeit.
wer mir hilft, dem bin ich dankbar, ansonsten gute nacht...

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Donner spricht Schlöndorffs Film „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ das Potential zu, „für ein großes Publikum attraktiv“ zu sein; und zwar durch den „geschickt gerafften Erzählfluss des Films“ und den „Aufbau der einzelnen Szenen“.

Dies könnte allerdings alles zunichte gemacht werden, da dem Film im Vorfeld seines Erscheinens zu viel Bedeutung zugemessen wurde. Durch Äußerungen wie „Das ist Dynamit – ein deutsches Watergate“ hat der Regisseur die Messlatte der Erwartungen extrem hoch angesetzt. Durch Watergate wurde immerhin seinerzeit der mächtigste Mann der Welt seines Amtes enthoben. Erwartet man von Schlöndorffs Film nun das gleiche, nämlich eine Bewegung gegen die ZEITUNG und einen daraus resultierenden „Machtverlust“, wird man arg enttäuscht. Und genau an dieser Stelle sieht Donner die Gefahr für den Film. Je lauter die Lobeshymnen im Vorfeld des Films, desto lauter erscheinen auch die kritischen Stimmen nach seiner Präsentation.

Nun beginnt auch Donner die negativen Seiten des Films, der zwar möglicherweise durch seine filmische Umsetzung einem breiten Publikum gefallen könnte, durch seine doch relativ enge Bindung an die literarische Vorlage allerdings etwas einseitige und auf die klare Abgrenzung von gut und Böse getrimmte Perspektive, zu beleuchten. Seiner Meinung nach ist der Film unter den Gesichtspunkten der Inszenierung eine Art Meisterwerk;
die Fehler des Films seien allerdings in Bölls Vorlage zu suchen.
Donner bezeichnet es als Schwarzweißzeichnung der Charaktere, Bölls Roman wirkt wie in einem Wutanfall geschrieben, sämtliche Emotionen scheinen in das Werk eingeflossen zu sein. Anders, so scheint es Donner sagen zu wollen, sei es nicht zu erklären, dass der Autor sich im Grunde auf die ZEITUNGStypische Art des Schreibens, nämlich alles nur von einer Seite zu beleuchten, eingelassen hat.

Weiter kritisiert Donner das in seinen Augen überzogene Vertrauen der Regisseure in die Überzeugungskraft der Darstellung des Einzelschicksals der Blum. Der ganze Apparat des Zusammenspiels von Presse und den Staatsorganen der Exekutive bzw. Iudikative kommt in seinen Augen in der filmischen Umsetzung zu kurz.
Hätte man die damals vorherrschende Hysterie der Gesellschaft gegenüber (extremen) linken Bewegungen wie zum Beispiel der RAF mehr verdeutlicht, der Film hätte an Tiefgang gewonnen und wäre nicht „konsequent unpolitisch“ gewesen, wie Donner, anscheinend mit Bedauern, feststellt.
Auch hier wird wieder die zu enge Bindung an die Vorlage deutlich, in welcher Böll ebenfalls nicht explizit auf die antilinke Hysterie eingeht. Eine Entfernung von der Vorlage hätte dem Film also gutgetan.

Auch in der Darstellung des Götten vermisst der Autor jegliche politische Motivation. Das einzige, was man im Film über seine Verbrechen erfährt, ist, dass er von der „segensreichen“ Einrichtung Bundeswehr destierte und eine nicht unbeträchtliche Menge Geld raubte. Auf eine linksextreme Gesinnung kann man aus diesen Tatsachen allerdings nicht schließen.
Vermutlich, so der Autor, wäre ein in diesem auf eine klare Trennung zwischen Gut und Böse ausgelegten Film von der durchweg guten Protagonistin Blum unterstützter politisch motivierter Verbrecher zu viel für die damals noch recht junge und im Ost-West-Konflikt zwischen den Fronten liegende Bundesrepublik gewesen.

Donner sieht in den Schwächen des Stoffs der Katharina Blum zugleich die Vorteile.
Durch die äußerst normale Darstellung der Blum besteht für den Zuschauer (Leser) die Möglichkeit, sich ohne Probleme in ihre Rolle zu versetzen. Würde die Blum der extremen linken angehören, so würde sich ein Großteil der potentiellen Zuschauer (Leser) nicht mit ihr identifizieren können, der eigentliche Schrecken wäre weniger hart ausgefallen, weil „Linke es ja nicht besser verdient hätten“.
Umso schlimmer wirkt nun also die Tatsache, dass die äußert normale Hauptdarstellerin durch die ZEITUNG und ihre Methoden gänzlich zerstört wurde, da jedermann beliebig seine Rolle mit der der Katharina Blum vertauschen könnte.
So in die Enge getrieben wie Katharina am Ende des Films, dargestellt durch den sie bedrängenden Tötges, bleibt nur noch ein Ausweg: die Radikalisierung, was unweigerlich zu einer weiteren Geschichte für die ZEITUNG wird.

Ob der Autor es nun so gemeint hat oder nicht: gleich der erste Satz seines Rezension zu Schlöndorffs Film „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ enthält eine Art Abwertung. Donner schreibt, dass das Zusammenspiel von Kamera, Schnitt und Verbindung der einzelnen Szenen Katharina Blum „sicher für ein großes Publikum attraktiv“ macht.
Will man etwas zu einem großen Erfolg verhelfen, sei es ein Buch, ein Film oder Musik, so muss man möglichst viele verschiedene Gruppen ansprechen. Das heißt, man muss Kompromisse eingehen, worunter wiederum die Qualität leidet. Will man es allen recht machen, so entsteht ein Mittelmaß, nicht mehr.
Es gibt großartige Filme. Diese Tatsache wird allerdings davon überdeckt und somit vom möglichen Konsumenten nicht wahrgenommen, dass sie nicht den üblichen anschauen-und-vergessen Kriterien der heutigen Gesellschaft entspricht.
Donner hätte sich diesen Film etwas mehr politisch gewünscht.
An dieser Stelle übersieht Donner allerdings, dass es Böll nicht um einen Kampf für die politische Linke ging, sondern einzig um einen Kampf gegen die ZEITUNG, welche sich zwar gerne die schon angesprochene Hysterie zunutze macht, sich dazu allerdings unlauterer Mittel bedient. Böll selbst sagt in seinem 10 Jahre nach der Veröffentlichung nachgereichten Nachwort, dass „dieses Buch fast zu harmlos ist“, es sich dabei nicht um einen Terroristenroman handelt, da es in diesem Buch nicht um einen Terroristen, sondern nur um des Terrorismus Verdächtigte handelt.

Der These, dass die Schwächen des Films zugleich seine Stärken seien, kann ich zustimmen.
Die als durchschnittliche Person dargestellte Blum kann durch jede beliebige Person ersetzt werden.
Warum allerdings Götten mit solcher Intensität von der Polizei gesucht wird, bleibt ein Rätsel. Hier hätte zumindest die ein oder andere durch linke Ansichten motivierte kriminelle Tat im Lebenslauf auftauchen können. An der unpolitischen Einstellung Katharinas hätte dies auch nichts geändert, ebensowenig an der Tatsache, dass es jeden hätte treffen können.
 

S_dzha_Raidri

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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hui, is ja tatsächlich angekommen... *forumtret*

und keine angst, ich lösch das dann gleich wieder, nich das irgendwer sich über die zumüllung des servers beklagt, daran will ich ja nich schuld sein :D ;)
 

metalprincess

W:O:A Metalhead
26 Nov. 2001
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Original geschrieben von S_dzha_Raidri

Auch in der Darstellung des Götten vermisst der Autor jegliche politische Motivation. Das einzige, was man im Film über seine Verbrechen erfährt, ist, dass er von der „segensreichen“ Einrichtung Bundeswehr destierte und eine nicht unbeträchtliche Menge Geld raubte

das "auch" am anfang würde ich weglassen und mit "destierte" meinst du wahrscheinlich desertierte.
ansonsten liest sich das ganze recht gut, zum inhalt kann ich leider nichts sagen da ich den film/roman ebenfalls nicht kenne...

wünsch dir viel glück! *daumendrück*
 

S_dzha_Raidri

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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Re: Re: was kann ich besser machen, wo sind rechtschreibfehler und wo widerspreche ich mir...

Original geschrieben von metalprincess
das "auch" am anfang würde ich weglassen und mit "destierte" meinst du wahrscheinlich desertierte.
ansonsten liest sich das ganze recht gut, zum inhalt kann ich leider nichts sagen da ich den film/roman ebenfalls nicht kenne...

wünsch dir viel glück! *daumendrück*

dangeschööön....
 

Legolas

W:O:A Metalmaster
28 Dez. 2001
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Kriftel
ist wahrscheinlich schon zu spät, aber naja... im dritten absatz müsste man Gut und Böse (das Gut großschreiben...)

ansonsten gute arbeit... kenn jetzt den film und das buch nicht, aber ich kann ja mal was aus der deutschen literaturgeschichte (DER RÖTZER ;)) was zitieren....

1974 erschien seine (heinrich bölls) erzählung die verlorene ehre der katharina blum oder wie gewalt entstehen kann und wohin sie führen kann. dieser text hat die widersprüchlichsten reaktionen hervorgerufen, weil böll ohne den schutzschild einer literarischen verfremdung argumentierte. personen und handlung, zwar erfunden, ließen sich auf ähnliche tatsächliche begebenheiten beziehen. bölls polemisches argument was in dieser erzählung, dass die notwendige bekämpfung des eskalierenden politischen terrorismus kein alibi für eine allgemeine gesinnungsschnüffelei und für eine öffentliche hetzjagd auf systemkritiker sein dürfe. am beispiel der katharina blum, die durch eine skrupelose sensationspresse diffamiert wird, zeigt böll die gefahren oppurtunistischer meinungsmanipulationen, die dem einzelnen jede möglichkeit, sich zu rechtfertigen, rauben. er wehrte sich dagegen, dass jeder, der kritik am staate übte, sogleich als sympathisant des terrorismus abgestempelt wurde. er wehrte sich gegen jede form staatlicher bevormundung und observierung, gegen jegliche fürsorliche belagerung (späterer buchtitel 1979).....

kann es sein, dass du deutsch lk hast?!
 

Banshee

W:O:A Metalmaster
29 Nov. 2001
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Hamburg
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Kenne das Buch und habe das auch mal als Theaterstück gesehen!
Ich hätte dir auch den Text nicht nur nach Rechtschreibung sondern auch wegen des Inhalts auseinandernehmnen können, aber ich habe das erst heute morgen gelesen und dafür braucht man nun doch etwas mehr Zeit.