Hat auch ein Gutes...bei Hausarbeiten.de zitiert er eine (für mich) interessante Untersuchung:
Gunter Kreutz (Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt)
Musikalische Vorlieben und Aggressionen bei Kindern
Fragestellung: Beziehungen zwischen musikalischem Verhalten und Vorlieben von Grundschülern auf der einen und ihren aggressiven Einstellungen auf der anderen Seite sind Gegenstand dieser Untersuchung. Frühere Befunde legen nahe, daß ein Zusammenhang besteht zwischen persönlichen Dispositionen bei Kindern und Jugendlichen etwa zu allgemeiner Risikobereitschaft und musikalischen Vorlieben für aggressive Musikgenres. Die vorliegende Untersuchung sollte klären, ob solche Zusammenhänge bereits bei jüngeren Kindern im Alter von neun bis zehn Jahren vorhanden sind. Es wird in dieser Studie weitergehend vermutet, daß die vor allem bei Jungen häufig nachgewiesene Präferenz für temporeiche Musik in Zusammenhang steht mit der in der sozialpsychologischen Forschung durchweg diagnostizierten größeren Aggressivität beim männlichen Geschlecht. Ferner wird erwartet, daß insbesondere die aktive Musikausübung einen positiven Einfluß sowohl auf aggressive Einstellungen ausübt und daß in dieser Hinsicht aktiv musizierende Kinder höhere soziale Kompetenz aufweisen.
Methode: Als Erhebungsinstrumente wurden ein schriftlicher Fragebogen zu Demographie und musikalischem Verhalten, ein klingender Fragebogen mit zwanzig Musikausschnitten aus zehn Genres mit je einem schnellen und einem langsamen Stück (je dreissig Sekunden Dauer) sowie schließlich eine altersnormierte, psychometrische Aggressionsdiagnostik für Kinder eingesetzt. Es wurden Kinder im Alter von neun bis zehn Jahren in die Auswertung aufgenommen (N = 57). Die Erhebung wurde in zwei Grundschulen durchgeführt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse des klingenden Fragebogens zeigen zunächst die erwartete, generelle Präferenz der Kinder für Popmusik aus den Charts, zugleich jedoch relativ breit streuende Urteile für eine Reihe von Genres. Die Aggressionsdiagnostik lieferte signifikant höhere Werte bei den Jungen. Weder Sozialstatus, der informell aus Elternberufen abgeleitet wurde, noch Singen oder Instrumentalspiel zeigten dagegen Effekte hinsichtlich der Aggressionswerte. Die Aggressionsdaten der Kinder wurden dann auf der Grundlage der Normstichprobe als "niedrig", "mittel", "hoch" sowie "gefährdet" klassifiziert. Als "gefährdet" werden jene sieben Kinder (sechs Jungen) der Stichprobe eingestuft, die aufgrund der Aggressionsdiagnostik einer psychologischen Intervention anempfohlen sind. Ein Differenzmaß der Bewertungen von den schnellen und langsamen Stücken der vier populären Genres wurde gebildet. Es zeigte sich nach einer Varianzanalyse, daß die "gefährdeten" Kinder schnellen Pop hoch signifikant bevorzugen. Weiterhin wirkt sich das Tanzen offenbar positiv auf die Aggressionswerte aus, und zwar bei beiden Geschlechtern. Jungen und Mädchen, die angaben, mindestens einmal wöchentlich zu tanzen, ungefähr zwei Drittel der Stichprobe, hatten geringere Aggressionswerte als die anderen Kinder. Bemerkenswert erscheint schließlich, daß die Bevorzugung einiger komplexer Musikbeispiele mit niedrigeren Aggressionswerten korrelierte.
Diskussion: Diese Ergebnisse legen nahe, daß sich in spontanen musikalischen Vorlieben teilweise differentielle Aspekte der Persönlichkeit, insbesondere aggressive Einstellungen, bereits im Alter von neun bis zehn Jahren mitteilen. Annahmen darüber, daß sich Tätigkeiten wie aktives Musizieren und Singen positiv auf aggressive Einstellungen auswirken, konnten hier nicht bestätigt werden. Dagegen scheint das Tanzen positives Sozialverhalten sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen zu begünstigen. Körperbetonte Umgangsweisen mit Musik könnten daher das kindliche Sozialverhalten positiv beeinflussen, wenngleich Wirkungsrichtung und Kausalität des Zusammenhangs bislang noch offen bleiben. Diese Ergebnisse bedürfen weiterer Validierungen in einer größeren Stichprobe, die zudem langzeitlich angelegt sein sollte. Die Bedeutung dieser Befunde für den Musikunterricht in der Grundschule wird diskutiert.
...wäre auch mal ein Thema für mich...
...aber VIEL sagt das nicht aus...irgendwie.