- 4 Dez. 2007
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Hallo
Ich muss mich selber zuerst mal outen, dass ich selbst mit Metal nicht mehr allzuviel am Hut habe und meine Symathie für diese Musikszene und den damit verbundenen Lifestyle eher als Jugendphase abstemple. Ich höre das alte Zeug zwar noch ab und an und es gefällt mir nach wie vor, würde mich aber keinesfalls noch als involviert bezeichnen. Deshalb will ich mir jetzt mal anmaßen, einen relativ neutralen und objektiven Blick auf das Ganze zu haben.
Vor kurzem habe ich einen alten Freund mal wieder getroffen, der aktiv wie auch passiv recht aktiv ist. Als das Gespräch auf rechte Tendenzen im Metalbereich (v.a. im Black- und Pagan-Metal) kam, gingen die Meinungen aber recht weit auseinander. Seiner Meinung nach ist das alles nur ein Hirngespinst und was nicht sein darf, kann eben auch nicht sein.
Aus eigenen Erfahrungen auf Festivals (mehrmals Summerbreeze und WFF, einige kleinere Festivals) weiß ich aber sehr wohl, dass dort grundsätzlich auch immer eine mehr oder minder große Zahl eindeutig Rechter anzutreffen ist, die aus ihrer Einstellung auch keinen großen Hehl machen. Diese werden aber fast ausnahmslos toleriert. Auch stoße ich in diversen Internetforen auch immer wieder auf Aussagen á la "Egal, ob Nazi oder nicht, die Musik ist doch super" oder "So lange die keinen Stress machen und man mit ihnen gut saufen kann (!) ist mir das doch völlig egal". Sehr bedenklich, wie ich meine...
Macht dann mal jemand eine konkrete Aktion dagegen, wie beim diesjährigen PartySan geschehen, ist der Aufruhr gross. Hunderte zukünftige Boykottbekundungen für das Festivals, deren spezielle Art der Begründung oft recht deutlich zeigen, wessen Einstellung der Verfasser ist. Dabei finde ich es geradezu lächerlich, über Sinn und Unsinn der Listen zu schreiben, welche die Securities dabeihatten, denn die ganze Aktion war für mich nichts anderes als ein Hilfeschrei der Veranstalter, der sich eben nicht mehr anders dem Phänomen entgegenzustellen wusste.
Ebenso lachhaft sind doch die immer wieder zu vernehmenden Aussagen "das Hakenkreuz ist ein altes buddhistisches Symbol", etc...Ich kenne einige bekennende Buddhisten die sehr gut ohne vom NS-Regime misbrauchte Symbole auskommen.
Ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden, die meißten Metalfans, die ich kenne, haben mit rechter Einstellung nichts am Hut, jedoch möchte ich doch mal die Frage in den Raum stellen, ob in Zeiten, in denen die NPD und deren Dunstkreis der Freien Kameradschaften gezielt versucht Jugendszenen zu unterwandern, eine derartig ausgeprägte "laissez-faire" Einstellung, wie sie von meiner Meinung nach ca. 90% betrieben wird, nicht extrem gefährlich ist. Machen wir uns doch nix vor, speziell minderjährige, die in einer soextremen Szene, wie es die Black Metal Szene nun einmal ist, landen, sind meißt recht orientierungslos und einfach mit extremen politischen Ideen in´s Boot zu holen. Unpolitisch sein, bedeutet in meinen Augen immer politisch zu sein, ohne es zu merken, und wenn jemand, der die Anwesenheit von Nazis auf Metalfestivals zu verhindern oder zumindest publik zu machen versucht, als intollerant tituliert wird, läuft doch etwas gehörig falsch, oder? Denkt immer daran, es gab schon einmal eine Zeit, in der die biedermännische Einstellung, "ich bin werder Jude, noch Zigeuner, noch ein Verbrecher, mir tun die doch nix" geherrscht hat, bis vielen doch noch die Augen geöffnet wurden.
Mit diesem Beitrag will ich niemand an´s Bein pissen, mich interessieren einfach die Meinungen über dieses Thema, und da mir das Wackenforum eines der größten Metalforen, und vorallem eines mit der am breitesten gefächerten Mitgliederschaft, hab ich das mal hier rein gepostet.
Ich muss mich selber zuerst mal outen, dass ich selbst mit Metal nicht mehr allzuviel am Hut habe und meine Symathie für diese Musikszene und den damit verbundenen Lifestyle eher als Jugendphase abstemple. Ich höre das alte Zeug zwar noch ab und an und es gefällt mir nach wie vor, würde mich aber keinesfalls noch als involviert bezeichnen. Deshalb will ich mir jetzt mal anmaßen, einen relativ neutralen und objektiven Blick auf das Ganze zu haben.
Vor kurzem habe ich einen alten Freund mal wieder getroffen, der aktiv wie auch passiv recht aktiv ist. Als das Gespräch auf rechte Tendenzen im Metalbereich (v.a. im Black- und Pagan-Metal) kam, gingen die Meinungen aber recht weit auseinander. Seiner Meinung nach ist das alles nur ein Hirngespinst und was nicht sein darf, kann eben auch nicht sein.
Aus eigenen Erfahrungen auf Festivals (mehrmals Summerbreeze und WFF, einige kleinere Festivals) weiß ich aber sehr wohl, dass dort grundsätzlich auch immer eine mehr oder minder große Zahl eindeutig Rechter anzutreffen ist, die aus ihrer Einstellung auch keinen großen Hehl machen. Diese werden aber fast ausnahmslos toleriert. Auch stoße ich in diversen Internetforen auch immer wieder auf Aussagen á la "Egal, ob Nazi oder nicht, die Musik ist doch super" oder "So lange die keinen Stress machen und man mit ihnen gut saufen kann (!) ist mir das doch völlig egal". Sehr bedenklich, wie ich meine...
Macht dann mal jemand eine konkrete Aktion dagegen, wie beim diesjährigen PartySan geschehen, ist der Aufruhr gross. Hunderte zukünftige Boykottbekundungen für das Festivals, deren spezielle Art der Begründung oft recht deutlich zeigen, wessen Einstellung der Verfasser ist. Dabei finde ich es geradezu lächerlich, über Sinn und Unsinn der Listen zu schreiben, welche die Securities dabeihatten, denn die ganze Aktion war für mich nichts anderes als ein Hilfeschrei der Veranstalter, der sich eben nicht mehr anders dem Phänomen entgegenzustellen wusste.
Ebenso lachhaft sind doch die immer wieder zu vernehmenden Aussagen "das Hakenkreuz ist ein altes buddhistisches Symbol", etc...Ich kenne einige bekennende Buddhisten die sehr gut ohne vom NS-Regime misbrauchte Symbole auskommen.
Ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden, die meißten Metalfans, die ich kenne, haben mit rechter Einstellung nichts am Hut, jedoch möchte ich doch mal die Frage in den Raum stellen, ob in Zeiten, in denen die NPD und deren Dunstkreis der Freien Kameradschaften gezielt versucht Jugendszenen zu unterwandern, eine derartig ausgeprägte "laissez-faire" Einstellung, wie sie von meiner Meinung nach ca. 90% betrieben wird, nicht extrem gefährlich ist. Machen wir uns doch nix vor, speziell minderjährige, die in einer soextremen Szene, wie es die Black Metal Szene nun einmal ist, landen, sind meißt recht orientierungslos und einfach mit extremen politischen Ideen in´s Boot zu holen. Unpolitisch sein, bedeutet in meinen Augen immer politisch zu sein, ohne es zu merken, und wenn jemand, der die Anwesenheit von Nazis auf Metalfestivals zu verhindern oder zumindest publik zu machen versucht, als intollerant tituliert wird, läuft doch etwas gehörig falsch, oder? Denkt immer daran, es gab schon einmal eine Zeit, in der die biedermännische Einstellung, "ich bin werder Jude, noch Zigeuner, noch ein Verbrecher, mir tun die doch nix" geherrscht hat, bis vielen doch noch die Augen geöffnet wurden.
Mit diesem Beitrag will ich niemand an´s Bein pissen, mich interessieren einfach die Meinungen über dieses Thema, und da mir das Wackenforum eines der größten Metalforen, und vorallem eines mit der am breitesten gefächerten Mitgliederschaft, hab ich das mal hier rein gepostet.