STRG + F Doku vom Wacken/party.san/Summerbreeze

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Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
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Leverkusen
Nach wie vor stelle ich mir die Frage, warum der Veranstalter dafür verantwortlich ist. Wenn mir in der Stadt etwas passiert, kann ich doch auch nicht den Bürgermeister verantwortlich machen. Mir ist in der Tat nicht klar, welche Konsequenz erwartet wird. Ein Meter Abstand und nur noch Bands, die Sex und Gewalt nicht thematisieren? Man kann nicht jeden vor allem schützen. Ein bisschen Eigenverantwortung und Realitätssinn kann man von erwachsenen Menschen tatsächlich auch erwarten.

Wenn mir als Veranstalter jemand auf diese Art und Weise (und offenbar zwischen Tür und Angel) damit so kommen würde, wäre ich auch völlig überrumpelt.

Natürlich ist es quasi unmöglich, aus der Menge dann den Übeltäter rauszupicken, wenn er nicht direkt von jemandem der dabei ist gepackt wird, und es vollends zu verhindern erst recht.

Aber es wurde ja schon gesagt, man kann Bewusstsein schaffen. Als ich zuletzt da war gab es zwischendurch auf den Videowänden immer wieder Einblendungen, in denen vor Taschendieben gewarnt wurde.
Genauso könnte man Einblendungen gegen Übergriffe und für Zivilcourage beim Beobachten selbiger einspielen, ebenso wie Hinweise, wohin sich Opfer wenden können.
Es geht ja nicht nur darum, Täter festzusetzen, es ist vor allem auch wichtig, Opfern zu helfen.

Und egal, wie sehr man mit der Frage nicht rechnet, ich halte es für keine Schande, in einem Interview erstmal kurz nachzudenken bevor man etwas sagt. Oder man gibt das Wort ab, der neben ihm hatte ja schon die Hand ausgestreckt um das Mikro zu nehmen, vielleicht hätte er was gescheites zu sagen gewusst.
Die Antworten waren auf jeden Fall nicht sonderlich geschickt.

Und jetzt wüsste ich aber gerne von dir, wie sich jemand mittels "Eigenverantwortung und Realitätssinn" vor Übergriffen schützen soll.
 
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Ischtar2

W:O:A Metalhead
1 Aug. 2023
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[...] Sowas in der Richtung könnten Festivals machen damit Frauen beim Crowdsurfen nicht begrapscht werden.
Wie wär's mit einem Crowdsurfverbot? Aber dann schreien ja auch wieder alle... Ich persönlich fühle mich schon immer massivst belästigt, wenn wildfremde Menschen egal welchen Geschlechts mich dazu zwingen, sie anzutatschen. Ich möchte nur freiwillig andere Menschen anfassen und vor allem keine, vor denen ich mich ekle. Und nein, ich möchte auch nicht immer ganz hinten oder ganz am Rand stehen. Zumal das erfahrungsgemäß in Wacken auch nur bedingt hilft. Diese Seite der Medaille scheint aber niemand nennenswert schlimm zu finden.

edit @Eigenverantwortung und Realitätssinn: Nicht halbnackt crowdsurfen (und damit meine ich die "Minirock ohne Höschen"-Fraktion)? Nicht blind darauf vertrauen, dass alle Menschen auf dieser Welt immer nur lieb und nett sind? Das tut man doch sonst auch nicht! Ja, es ist absolut scheiße, dass sowas in der Form passiert. Aber ich frage mich ehrlicherweise auch schon immer, was Menschen zum Crowdsurfen treibt. Bis zu einem gewissen Grad scheint das Angefasstwerden ja erwünscht zu sein. Wie gesagt, ich fand es schon immer extrem übergriffig gegenüber den Untenstehenden.

Im gezeigten Polizeibericht betrafen die Sexualdelikte offensichtlich primär Exhibitionismus. Und genau das fand ich ziemlich strange.
 
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Quark

Der Beste
19 Juli 2004
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Best, Nederland. Jetzt Belgien
Wie wär's mit einem Crowdsurfverbot? Aber dann schreien ja auch wieder alle... Ich persönlich fühle mich schon immer massivst belästigt, wenn wildfremde Menschen egal welchen Geschlechts mich dazu zwingen, sie anzutatschen. Ich möchte nur freiwillig andere Menschen anfassen und vor allem keine, vor denen ich mich ekle. Und nein, ich möchte auch nicht immer ganz hinten oder ganz am Rand stehen. Zumal das erfahrungsgemäß in Wacken auch nur bedingt hilft. Diese Seite der Medaille scheint aber niemand nennenswert schlimm zu finden.

edit @Eigenverantwortung und Realitätssinn: Nicht halbnackt crowdsurfen (und damit meine ich die "Minirock ohne Höschen"-Fraktion)? Nicht blind darauf vertrauen, dass alle Menschen auf dieser Welt immer nur lieb und nett sind? Das tut man doch sonst auch nicht! Ja, es ist absolut scheiße, dass sowas in der Form passiert. Aber ich frage mich ehrlicherweise auch schon immer, was Menschen zum Crowdsurfen treibt. Bis zu einem gewissen Grad scheint das Angefasstwerden ja erwünscht zu sein. Wie gesagt, ich fand es schon immer extrem übergriffig gegenüber den Untenstehenden.

Im gezeigten Polizeibericht betrafen die Sexualdelikte offensichtlich primär Exhibitionismus. Und genau das fand ich ziemlich strange.
Ich weiß dass Crowdsurfen beim Graspop untersagt ist inzwischen. Deswegen? Nee, eher wegen die Secus, die ihre Hände voll davon hatten.
Warum dat in Wacken nicht so is, die Entscheidung von Hübner/Jensen ist (noch) nicht da.

Ich surfe nie. Wird auch nix bei mir. Grund ist (den meisten hier im Forum) bekannt. Schreib da weiter nix über.

Öhm, bei den Sexualdelikten kam regelmäßig das Wort "Vergewaltigung" vor! Nicht nur EIN Mal, sondern mehrere Fälle! (zum Glück sehr wenig, aber ich kenne das aber all zu gut aus eigener Erfahrung aufm Dynamo (ich glaub) 1999, damals zum LETZTEN Mal auf der Kunstijsbaan (mit Camping)!
Der Urlaub des betroffenen Deutschen wurde mit unbkannter Zeit verlängert. Und 6(!) Leute brauchten wir, um ihn zu stoppen! Der war komplett durchgedreht! (und das war nicht der einzige Fall des Sexualverbrechens, eine Truppe wurde verhaftet wegen illegale Prostitution!)
 
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Ischtar2

W:O:A Metalhead
1 Aug. 2023
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Du hast Recht, da steht sechs Fälle von sexueller Belästigung und eine exhibitionistische Handlung (aber nichts von Vergewaltigung - einige der von den Frauen geschilderten Fälle fallen mit Sicherheit darunter, aber ich meinte jetzt speziell den Teil mit Wacken). Habe ich bei der kurzen Einblendung falsch gelesen.
 

Blackmoon666

W:O:A Metalmaster
19 Aug. 2008
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Ich frage mich sowieso, wie krank jemand sein muss (mal abgesehen von der strafrechtlich relevanten Komponente), um auf nem Festival mit seinem Finger bei einer Unbekannten auf Tauchstation zu gehen. Nicht alle Frauen nehmen es auf Festivals mit der Hygiene so genau. Die eine Zeltnachbarin auffem Party.San dieses Jahr hatte ein ungewöhnlich ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis über den Odor, den ihre ungewaschene Intimregion ausströmte. Meine Anmerkung (anonym aus meinem Zelt), dass es mittlerweile der ganze Campingplatz wissen dürfte, wurde jedenfalls mit zustimmendem Applaus kommentiert. :o

Da stehste da, dein Finger strömt den Gestank von ranzigem Fisch aus, du kriegst den Geschmack nicht mehr aus dem Mund, kämpfst gegen den Würgereflex an, dein Bier schmeckt danach und du musst deinen guten Platz vor der Bühne aufgeben, um dir die Hände zu waschen. Kranke Schweine!
 

WOAnders

W:O:A Metalmaster
6 Juli 2016
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Ich frage mich sowieso, wie krank jemand sein muss (mal abgesehen von der strafrechtlich relevanten Komponente), um auf nem Festival mit seinem Finger bei einer Unbekannten auf Tauchstation zu gehen. Nicht alle Frauen nehmen es auf Festivals mit der Hygiene so genau. Die eine Zeltnachbarin auffem Party.San dieses Jahr hatte ein ungewöhnlich ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis über den Odor, den ihre ungewaschene Intimregion ausströmte. Meine Anmerkung (anonym aus meinem Zelt), dass es mittlerweile der ganze Campingplatz wissen dürfte, wurde jedenfalls mit zustimmendem Applaus kommentiert. :o

Da stehste da, dein Finger strömt den Gestank von ranzigem Fisch aus, du kriegst den Geschmack nicht mehr aus dem Mund, kämpfst gegen den Würgereflex an, dein Bier schmeckt danach und du musst deinen guten Platz vor der Bühne aufgeben, um dir die Hände zu waschen. Kranke Schweine!
Das nenn' ich mal auf den Punkt gebracht!
🤮
 
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Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
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Ich frage mich sowieso, wie krank jemand sein muss (mal abgesehen von der strafrechtlich relevanten Komponente), um auf nem Festival mit seinem Finger bei einer Unbekannten auf Tauchstation zu gehen. Nicht alle Frauen nehmen es auf Festivals mit der Hygiene so genau. Die eine Zeltnachbarin auffem Party.San dieses Jahr hatte ein ungewöhnlich ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis über den Odor, den ihre ungewaschene Intimregion ausströmte. Meine Anmerkung (anonym aus meinem Zelt), dass es mittlerweile der ganze Campingplatz wissen dürfte, wurde jedenfalls mit zustimmendem Applaus kommentiert. :o

Da stehste da, dein Finger strömt den Gestank von ranzigem Fisch aus, du kriegst den Geschmack nicht mehr aus dem Mund, kämpfst gegen den Würgereflex an, dein Bier schmeckt danach und du musst deinen guten Platz vor der Bühne aufgeben, um dir die Hände zu waschen. Kranke Schweine!
Aus diesem Grund gibt's ja extra das W:O:A Pussy Polish.
Damit du als ordentlicher Handakrobat nach dem Öffnen der Dose MSC Heringsfilets in herzhaft-deftiger Senf-Sauce nicht versehentlich in deinen eigenen Finger beißt. :)
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
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Du hast Recht, da steht sechs Fälle von sexueller Belästigung und eine exhibitionistische Handlung (aber nichts von Vergewaltigung - einige der von den Frauen geschilderten Fälle fallen mit Sicherheit darunter, aber ich meinte jetzt speziell den Teil mit Wacken). Habe ich bei der kurzen Einblendung falsch gelesen.
Wurde am Ende genannt, bei den 3 Festivals (W:O:A, PSOA und SB)
 

nerd-chan

W:O:A Metalhead
25 Sep. 2012
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32
Minden
Hier nun meine Meinung zu der Doku.

Thema Crowdsurfen:

Vorab, es geht nicht um die Grundsätzliche Frage ob Crowdsurfen ja oder nein.

Ich selbst bin 2013 aufn Wacken bei Russkaja zum ersten Mal gecrowdsurft und es war schrecklich. Ich wusste überhaupt nicht wie das geht, hatte eine Körperspannung von einem Kartoffelsack und wurde auch begrabscht. Und ganz ehrlich, ich war selbst Schuld daran. Crowdsurfen kann man nicht "einfach mal machen" sondern brauch doch einiges an Vorwissen bzw. eine Einweisung.

Danach bin ich jahrelang nicht mehr gecrowdsuft, keine Lust, sah den Spaß nicht und dachte das Thema war für mich durch. Dann waren die Metaldays 2022 und ich wurde spaßeshalber (dennoch mit Einwilligung von mir) auf die Crowd gehoben und ich hatte Spaß. Auf dem Wacken 2022 wiederholte ich crowdsurfen noch einige Male und seitdem surfe ich regelmäßig und gerne - wenn es denn passt.

Und das ist der Punkt. Wirklich gut und sicher kann man nur unter bestimmten Voraussetzungen surfen. Da spielt einiges zusammen, der Surfer als Person, die Crowd, die Stimmung, zum Teil die Band und auch das Wetter. Ich werde jetzt nicht jeden einzelnen Punkt erläutern, jedoch geh ich auf die Person ein die Surfen will. Vorab muss man sich Gedanken machen wie man surft, hat man ein passendes Outfit an? Und ganz ehrlich, wer ohne Unterwäsche im Mini oder unten ohne im Kilt surft, tut das nicht ausversehen. Ich mache hier kein Victim Blaming, es geht schlicht um eine gewisse Etikette an denen sich Surfern halten sollten unabhängig vom Geschlecht. Zudem ist es einigen Leuten unangenehm Surfer anzufassen, vorallem wenn diese leicht bekleidet sind. Was passiert aber wenn man unfreiwillig surft? Entweder was sagen oder schlicht die Kanonenkugel damit man garantiert abstürzt. Andere Sicht, was wenn mich Surfer nerven? Ehrliche Meinung, such dir einen anderen Platz in der Menge. Ich bin nicht für ein Crowdsurf verbot, jeder genießt ein Konzert oder Festival auf seine Art und surfen gehört schlicht dazu.

Die Verantwortung des Surfers liegt natürlich auch bei der Crowd und da stehen neben friedlichen Besuchern leider auch die Grabscher. Was kann ein Veranstalter dagegen tun? Leider recht wenig, gut finde ich da den Schritt vom Summerbreeze. Zu einem das der Securitygraben Video überwacht ist. Zudem gibt es auch ein Awarenesszelt, ein Rückzugsort für Leute die "gestresst" sind mit was auch immer, daran können sich andere Festivals ein Beispiel nehmen.

In der Doku wird ein Video gezeigt wo Surfer begrabscht werden. Es ist ein Zusammenschnitt von verschiedenen Veranstaltungen und das Video stammt von einer Pornoseite. Ich finde zwar, es ist wichtig dieses Video zu zeigen, es repräsentiert allerdings nicht die Metalszene und ist dadurch unpassend, es dient zum Schock wie surfen auch enden kann.

Wie oben schon angerissen, wurde ich selbst auch schon beim surfen angegrabscht und das auch mit voller Absicht. Das war damals 2013. Hätte man es verhindern können? Nein. Weder der Veranstalter oder von mir selbst. Es ist einfach passiert. Wie kann man sowas überhaupt verhindern? Gar nicht. Wie in der Doku von Erik Oßwald vom Party.San-Team angesprochen, "Es gibt überall Arschlöcher.". Es ist wichtig das Thema anzusprechen, hoffentlich öffnet es einigen die Augen, im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn sowas beobachtet wird, greift ein und stellt die Person zu reden. Hoffentlich wird das Thema jetzt ebenfalls bei Securities und allgemein Festivals auf den Tisch kommen und alle werden sensibilisiert.

Hier meine übrigen zwei Cents zu dem Video:

Steel Panther
Ich hab damals den Auftritt live gesehen und bei mir war es eine Mischung aus Cringe, Peinlich berührt sein und Fassungslosigkeit. Inzwischen kann ich drüber lachen und ich finde es sehr unpassend, das vorallem diese Band in der Doku vorkommt ohne das weiter darauf eingegangen wird. Für nicht Wackengänger kann es den anscheind erwecken, als wäre sowas normal.

Die anderen Bands
Da kenn ich mich zu wenig aus um das ganze zu beurteilen. Jedenfalls finde ich, dass das Thema zu kurz kommt.

Thema Patches/ Merchstände
Wie in der Doku beleuchtet sind sich die Leute bewusst welche Patches sie tragen und auch um die Geschichte der Musiker. Ich seh persönlich keinen Sinn darin einen Patch von einer Band oder eines Musikers zu tragen, der offensichtlich Straftaten begannen hat und würde mich von den Patches trennen. Allgemein dachte ich, dass die Merchstände vorab begutachtet und während des Festivals kontrolliert werden. Denke, da kann jeder Veranstalter dran arbeiten und sich ein Team zusammen stellen welche die Stände während des aktiven Festivals durchsuchen, natürlich undercover.

Thomas Jensen
Wird meiner Meinung nach in dem Video unglimpflich dargestellt. Jeder weiß, über die Anreiskatastrophe und man spürt den Stress förmlich. Das er spontan zu den Themen keine gescheite Antwort hat, ist unglücklich, allerdings sinds auch brisante Themen wo man aufpassen muss was man dazu sagt.

Zusammenfassung
Die Doku kratzt an zu vielen Themen gleichzeitig. Zu einem die sexuellen Übergriffe, dann die Bands die in Kritik stehen und den verkauften Merchandise. Die erste Hälfte dreht sich um die Sexualdelikte, in der vorallem Wacken sehr in ungnade fällt. Hier das beste Beispiel. Sie führen auf wie viele Sexualdelikte es in Wacken gegeben hat (2013 bis jetzt, rechnerisch also 7 Jahre, da 2020 und 2021 nicht zählen und dieses Jahr noch nicht dazu zählt) und kommen auf 16 Taten. Ein Vergleichsfestival ist das Hurricane und da kommt man auf 22 Taten. Am Ende wird dann aber gesagt, (ab 15:56) "Wacken ist also kein Safe Space und nicht unbedingt besser als andere Mainstream Festivals", der Satz ist so unnötig und hat mich auch persönlich getroffen, da Wacken für mich einiges bedeutet. Zufrieden bin ich mit der Doku nicht, allerdings sind die Themen einzelnd für sich wichtig. Über die Leute ab 10:34 kann man sich nur schämen und hoffentlich reflektieren sie sich und lernen, dass ihre Aussagen Bullshit sind.

Danke fürs lesen!
 

luna.lunatik

W:O:A Metalmaster
16 Juli 2010
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2.073
118
Oberbayern am Land :-D
Öhm, bei den Sexualdelikten kam regelmäßig das Wort "Vergewaltigung" vor!
Das liegt vermutlich daran, dass 2016 der § 177 StGB (Sexualstrafrecht) in DE geändert, bzw. verschärft wurde. Davor war quasi "nur" der erzwungene und gewaltsame Geschlechtsverkehr eine Vergewaltigung, mit der Änderung ist der Tatbestand der Vergewaltigung weiter gefasst:
Verschärfung 2016

Am 7. Juli 2016 beschloss der Bundestag eine Verschärfung des § 177 StGB, nach der eine Tat auch dann als sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung bestraft wird, wenn sich der Täter über den „erkennbaren Willen“ des Opfers – zum Beispiel durch ein klares „Nein“ bekundet – hinweggesetzt hat. Die Reform beruht auf dem sogenannten „Nein-heißt-Nein“-Modell. Nicht mehr die sexuelle Nötigung ist der Grundtatbestand, sondern das neuartige Delikt Sexueller Übergriff in den Absätzen 1 und 2 des § 177 StGB. Die Änderungen traten am 10. November 2016 in Kraft. Zuvor wurden Fälle nur geahndet, wenn der Täter das Opfer mit Gewalt oder Drohung mit Gewalt zu sexuellen Handlungen genötigt hat, oder eine Situation ausgenutzt hat in der ihm das Opfer schutzlos ausgeliefert war. Weiterhin wurde ein neuer Tatbestand der sexuellen Belästigung geschaffen (§ 184i StGB). Vor dem Hintergrund der sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16 wurde ein weiterer neuer Tatbestand bezüglich sexueller Angriffe, die aus einer Gruppe heraus begangen wurden, geschaffen (Straftaten aus Gruppen, § 184j StGB). Dass aus der Gruppe tatsächlich eine Sexualstraftat (nach § 177 oder § 184i StGB) verübt wurde, ist bei § 184j bloße objektive Bedingung der Strafbarkeit, muss also nicht vom Vorsatz des Täters mit erfasst sein. Aufgrund der geänderten Rechtslage wurden Regelungen im Aufenthaltsgesetz angepasst, die eine erleichterte Ausweisung bei Verurteilungen wegen Sexualstraftaten vorsehen.

Nach der Verabschiedung des geänderten § 177 StGB durch den Bundestag schrieb der Regensburger Strafrechtler Henning Ernst Müller: „Der neue Tatbestand wird wahrscheinlich zu mehr Strafanzeigen führen, aber nicht zu wesentlich mehr Verurteilungen, da das Beweisproblem bei der neuen Regelung eher größer als kleiner ist.“ Außerdem sei zu befürchten, dass durch die Neuregelung der § 177 StGB in der Rechtsanwendung eine „Tendenz zum Fahrlässigkeitsdelikt“ entwickle. Der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes, Jens Gnisa, äußerte zur Neuregelung des § 177 StGB: „Diese Prozesse werden in der Regel schwierig zu führen sein, weil Aussage gegen Aussage steht und es keine weiteren Indizien gibt.“ Der Öffentlichkeit müsse bewusst sein, dass die Reform nicht zu einem signifikanten Anstieg der Verurteilungen führen dürfte.[23] Rüdiger Deckers vom Deutschen Anwaltverein sagte: „Es wird im Prozess – wenn es dann um die Frage geht, hat es ein „Nein“ gegeben – große Schwierigkeiten geben, ein Urteil zu finden.“ Er sehe eine große Gefahr, dass die Zahl von Fehlurteilen wachse und meinte: „Gesellschaftspolitisch ist das Signal „Nein heißt Nein“ richtig – aber der Versuch, das über das Strafrecht umzusetzen, ist falsch.“ Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, sagte: „Die neuen Regelungen versprechen mehr, als sie am Ende halten können.“ Zwar seien sie gut gemeint, und es werde auch die eine oder andere Rechtslücke geschlossen. Dafür entstünden neue Baustellen, weil die Beweisbarkeit der Delikte schwer sei.

Lob erfuhr die neue Regelung vom Deutschen Juristinnenbund. Die Vorsitzende der Kommission Strafrecht, Staatsanwältin Dagmar Freudenberg kommentierte: „Es war höchste Zeit, den Grundsatz „Nein heißt Nein“ endlich im Strafgesetzbuch zu verankern – von tätlichen sexuellen Belästigungen wie „Begrapschen“ bis hin zu sexuellen Nötigungen und Vergewaltigungen. Alle nicht einverständlichen sexuellen Handlungen, die gegen den erkennbaren Willen einer anderen Person vorgenommen werden, sind strafwürdig. Das postuliert auch die Istanbul-Konvention des Europarats aus dem Jahr 2011, die Deutschland unterzeichnet hat und nun endlich ratifizieren kann.“