Das neue Equilibrum-Album "Renegades" ist.... ungewohnt. Mir gefällt das bis jetzt gar nicht. Ich fand eigentlich, dass Robse immer nen guten Job gemacht hat. Bis auf Renegades ist da für mich, auch nach mehrmaligen hören, nix bei.
Ich finde die Rezension von Laut.de sehr passend dazu:
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We're full of pagan power", grunzt Growl-Maestro Robse im Opener. Die latente Folklore in der Melodiegestaltung kann nicht verhehlen, dass diese vollmundig geshoutete Zeile nicht als mehr als ein Lippenbekenntis daherkommt.
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Wir holen die Goldketten raus und du hast eingenässt", raprocken die Butcher Sisters in "Path Of Destiny" und beamen den Hörer zurück in eine Zeit, in der
Durst noch ein Bravo-Starschnitt und keine Aufforderung zum Saufen war. Die
Nu Metal-Breitseite erzwingt in jedem Fall ein Lächeln. Humor beweist das Sextett auch bei der Gestaltung des dazugehörigen Retro-Videos im Achtziger-Stil.
Der "fire"/"desire"-Reim in "
Moonlight" reißt die Romantiker unsanft aus dem träumerischen Track heraus. Mit "
Final Tear" treibt der FC Hollywood des Pagan Metals endgültig den Sargnagel ins Herz seiner Vergangenheit. Der Abgesang schmeckt wie Popcorn mit Schwarzwurzelgeschmack - und klingt auch so.
"Hype Train" steuert stramm auf die Haltestelle Fernsehgarten zu. Auch der einzige deutsche Titel "
Himmel Und Feuer" geht als metallische Hommage an
Andrea Berg durch und könnte auch von
Feuerschwanz stammen.
Die Sound- und Songwriting-Schlenker klingen, wie gesagt, so spannend wie streitbar. Einem ganzen Arsenal treffsicherer Riffs stehen einige waghalsige Exkurse gegenüber. Gerade der Closer "
Rise Of The Phoenix" ist ein Lehrstück in Sachen Epic Metal und vielleicht ein Fingerzeig in die Zukunft. Die Gegenwart lässt hingegen zu wünschen übrig.