Ich habe meine Erlebnisse in Thailand ab dem 26.12.2004 für diejenigen hier im Wackenforum aufgeschrieben, die sich dafür interessieren (Okay, und für mein nicht vorhandenes Tagbuch ). Jeder der denkt ich möchte mich hier nur profilieren, benutzt bitte jetzt schon den Zurück-Button oder sonstige seitenwechselnde Funktionen seines Browsers und hält die Fresse. Danke.
Die Buchstaben in eckigen Klammern entsprechen den Standpunkten im Bild
http://wounded-metal.com/thai/phuket.jpg
View1-3 im Bild entsprechen den Blickwinkeln der Fotos (urls) die ich letztens im Netz gefunden hab und das Hotel 2 wochen nach der Flut zeigen.
http://wounded-metal.com/thai/view1.jpg
http://wounded-metal.com/thai/view2.jpg
http://wounded-metal.com/thai/view3.jpg
Unser Zimmer von innen etwa
http://wounded-metal.com/thai/zimmer.jpg
Vorgeschichte:
Von allein wäre ich wohl nie auf die idee gekommen mal nach thailand zu fliegen. Als mich meine tante jedoch im späteren sommer 2004 anrief ob ich nich Lust hätte mit ihr, meinem onkel und meinem cousin mal einen auf touriurlaub zu machen und mit nach patong beach auf der halbinsel Phuket abzudüsen hab ich natürlich sofort zugestimmt. Als vom Staat geschröpfter Zivi hätt ich mir das von alleine nie leisten können, so brauchte ich nur meine Verpflegung zu bezahlen und das war da schweinebillig (so wie eigentlich alles andere dort).
Gesagt getan, der Hinflug verlief unspektakulär. Bremen-München;München-Phuket und dann mit nem Bus zum Hotel unter Begleitung eines ziemlich bekifften Einwohners der übers Mikro versuchte was auf englisch zu erklären. Das warme Klima dort wehte uns angehm beim verlassen des Flughafens von Phuket um die Ohren, 29° sind halt besser als 1°
Die ersten paar Tage in der Touristenhochburg Patong waren extrem cool, nachdem man sich an die aufdringlichen Verkäufer, die einen jedesmal beim Vorbeilaufen mit Sätzen wie "hello my best friend" oder "taxi? tuktuk?" oder am späteren Abend auch mit Sachen wie "handsome man? hm?" *zwinker*, gewöhnt hatte fühlten wir uns ganz wohl da. Stundenlanges in der Sonne braten, kühles CHANG oder SINGHA Bier saufen und billich semioriginale Ware einkaufen, war ganz nett. Vor allem KEIN beschissener Dosenpfand! Die morgendliche Runde im Pool war auch nobel, das Meerwasser da war mir ne Spur zu aggressiv. Mein Cousin und ich lachten noch "gut dass wir n Zimmer im Erdgeschoss direkt vorm Pool haben, stell dir ma vor wir müssten da oben im 2ten Stock wohnen". Naja hätten wir oben n Zimmer gehabt wär alles besser gelaufen wie sich später rausstellte
--------------------
Okay, viel blabla, kommen wir zum 26.12.2004 vormittags. Ich und mein Cousin lagen mit lustig Restalk intus in unseren Betten (hatten uns am Vortag diverse Cocktails und so zur Gemüte geführt und zu ner extrem pansigen Liveband abgerockt), als ich von irgendwelchem relativ leisen Gerumpel wach wurde. Ähnliche Geräusche hab ich am vorigen Morgen vernommen als die Putzkolonne im Nebenzimmer am Werkeln war und uns dann 5 Minuten später die Zimmertür aufriss, wir sie allerdings weggescheuchten weil wir weiterpennen wollten. Dementsprechend scheisse sah das Zimmer [ A ] aus, so dass eine Reinigung nötig war
Ich zog mir also meine frisch erworbene hellgelbe Badeshorts und mein weisses Bio´rot Shirt an um mich wankend ins Badezimmer zu begeben welches im hinteren Teil des Zimmers war. Beim Ablassen des Morgenurins fing plötzlich das Licht an zu flackern und die Klimaanlage auszusetzen. "Scheiss Hotel" dachte ich mir noch, dann wars wieder fürn paar Sekunden ruhig. Durch die unterdimensionierte Belüftungsklappe hörte ich von draussen ein junges Mädchen lachend sagen "Oh mein Gott", denk ma dass sich da schon die ersten Autos über die Strasse haben wegtragen lassen, jedenfalls hat sich diese Stimme nachträglich doch ziemlich stark in mein Hirn eingebrannt.
Völlig unerwartet fing dann mein Cousin wie n bekloppter an die Badezimmertür mit Faustschlägen zu penetrieren und zu brüllen ich solle schnell rauskommen. Im ersten Moment dacht ich noch er will mich verarschen, als ich jedoch die Tür öffnete und sah, dass unten durch die Zimmertür Wasser drang, wusste ich dass wohl doch mehr dahintersteckte. Aufgeregt berichtete er mir von Schussähnlichen Geräuschen und Schreien, so waren wir zuerst der Meinung es liefe ein Terroranschlag oder ein Wassertank ist auseinandergebrochen oder so. Naja was soll man in so einer Situation machen, wir sprangen erstmal aufs Bett weil wir davon ausgingen dass das Wasser sich gleich wieder verzieht. Sein Koffer war noch geöffnet auf dem Boden und er versuchte ihn vom Bett aus zu angeln damit seine ganzen Klamotten nicht nass werden.
Spätestens als das Bett anfing sich vom Boden zu erheben und wir durchs Fenster zum Hotelinnenhof bemerkten dass dort die braune Suppe schon bis auf ca. 1,30 angestiegen ist kam doch schon ein wenig Panik auf. Verstärkt wurde dieses Gefühl dann von der Zimmertür, die ziemlich geräuschvoll im unteren Drittel nach innen eingedrückt wurde und so ein ziemlich grosser Wasserschwall ins Zimmer stürzen konnte, einen grossen Strudel im Raum erzeugte und alle Möbel sowie auch uns durcheinanderwarf. In den Sekunden in denen wir beiden herumgewirbelt wurden brach dann wohl auch der Rest Tür, so dass sich der Pegel angleichen konnte und sich die Strömung "einigermassen" beruhigte. Hätten die Wassermassen nicht die Tür sondern das Fenster zersplittert, hätten wir ein zusätzliches Problem bekommen wie ich mir später überlegte. Problem war nur dass es einfach nicht aufhören wollte zu steigen, so war klar dass wir, egal wie, aus dem scheiss Zimmer rausmussten. Die ersten Versuche meinerseits mich zum Ausgang zu strampeln scheiterten an diversen grossen Teilen unter Wasser die mir gegen die Beine hämmerten sowie unserem Kleiderschrank der mich doch glatt an der Wand zerquetschen wollte. Als ich endlich bis zum Türrahmen kam war nur noch durch eine handbreite Spalte nach draussen zu gucken. Meinen Cousin hatte ich übrigens da schon nicht mehr gesehen, es ging alles viel zu schnell. Als ich schliesslich unter einem recht starkem Adrenalinstoss raustauchen konnte, sah ich, dass er es schon vor mir geschafft hatte und sich in der Strömung zur Treppe durcharbeitete. Ich will nicht wissen was das für Gegenstände waren die ich auf der Strecke zur Treppe mit Beinen und Armen berührte bzw wegstossen musste, doch wie durch ein Wunder ist mir bis auf 2 kleine Schnittwunden und ner Nackenzerrung nichts weiter passiert, meinen cousin übrigens auch nicht. Der einzige von uns der nennenswerten körperlichen Schaden davon trug war mein Onkel, der schon früher als wir auf den Beinen war und das Event als erster bemerkte. Da er und meine Tante nicht wussten ob wir beide noch schliefen versuchte er sich durch die bis dahin knietiefe Strömung von ihrem [ B ] zu unserm Zimmer [ A ] zu kämpfen, was allerdings an diversen Metallteilen scheiterte, die ihm 2 grosse Risse ins rechte Bein schlugen. Tante und Onkel warteten übrigens schon auf der Treppe die mit Blut und Kotze vollgeschmiert war. Als auch ich die Treppe erreichte und mich in den ersten Stock [ C ] retten konnte, war ich dem Kotzen auch extrem nahe, das schmutzige Salzwasser das ich leider schlucken musste bei der ganzen Aktion, reizte Magen und Speiseröhre doch aufs Äusserste. Zum Glück gab es dort noch Trinkwasserflaschen, die ich mir auch literweise über un in den Kopp schüttete, so blieb mein Mageninhalt doch noch in mir.
Jetzt erst kam so langsam der Punkt an dem man das ganze ein wenig realisierte und sich etwas dem Umfeld widmen konnte. Da waren schreiende, teils nackte, blutende, kotzende und unter Schock stehende Menschen, die nicht genau wussten wie ihnen geschah. Ich für meinen Teil, der etwas unsanft aus dem Schlaf einer halb durchgezechten Nacht gerissen wurde, zählte mich eher zu denen in den der Schock so langsam aufstieg, mein Kreislauf verliess mich jedenfalls von Minute zu Minute mehr. Während die ersten Verletzten notdürftig versorgt wurden und ein Grossteil der Leute (aus allen möglichen Ecken der Welt) auf den überfluteten Hotelinnenhof starrten, waren sogar einige Leute am Filmen. Das Bild das sich bot war auch eines, das man nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt. Man muss sich einen Innenhof vorstellen, in dem etwa 3 Meter hohes, dunkles Wasser schwappte und alle möglichen Teile (von Fahrrädern bis zu Schuhen, Sträuchern u.ä. hat man alles gesehen) an uns vorbeitrug. Unter der Wand die in Richtung Lobby bzw Strasse zeigte haben sich inzwischen 3-4 Autos übereinander gequetscht und bildeten zusammen mit diversen anderen Autos ein mehrstimmiges, nervtötendes Hupkonzert (Alarmanlagen), das erst aufhörte als die Batterien irgendwann kläglich versagten. Einen Videoausschnitt von jemandem der vom Gang des 2ten Stockes aus auf die Strasse gefilmt hat, hab ich sogar auf N-tv gesehen als ich wieder zu Hause war.
Die Blutfontäne die aus dem Bein meines Onkels schoss wurde irgendwie versucht zu stoppen und notdürftig verbunden, aber viel Zeit blieb dazu nicht, denn jedes etwas lautere Geräusch und jeder Schrei den man hörte löste eine erneute Panikwelle aus, auch der ganze restliche Tag Patongs war von hunderten kleinen Massenpaniken geprägt.
Die Buchstaben in eckigen Klammern entsprechen den Standpunkten im Bild
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View1-3 im Bild entsprechen den Blickwinkeln der Fotos (urls) die ich letztens im Netz gefunden hab und das Hotel 2 wochen nach der Flut zeigen.
http://wounded-metal.com/thai/view1.jpg
http://wounded-metal.com/thai/view2.jpg
http://wounded-metal.com/thai/view3.jpg
Unser Zimmer von innen etwa
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Vorgeschichte:
Von allein wäre ich wohl nie auf die idee gekommen mal nach thailand zu fliegen. Als mich meine tante jedoch im späteren sommer 2004 anrief ob ich nich Lust hätte mit ihr, meinem onkel und meinem cousin mal einen auf touriurlaub zu machen und mit nach patong beach auf der halbinsel Phuket abzudüsen hab ich natürlich sofort zugestimmt. Als vom Staat geschröpfter Zivi hätt ich mir das von alleine nie leisten können, so brauchte ich nur meine Verpflegung zu bezahlen und das war da schweinebillig (so wie eigentlich alles andere dort).
Gesagt getan, der Hinflug verlief unspektakulär. Bremen-München;München-Phuket und dann mit nem Bus zum Hotel unter Begleitung eines ziemlich bekifften Einwohners der übers Mikro versuchte was auf englisch zu erklären. Das warme Klima dort wehte uns angehm beim verlassen des Flughafens von Phuket um die Ohren, 29° sind halt besser als 1°
Die ersten paar Tage in der Touristenhochburg Patong waren extrem cool, nachdem man sich an die aufdringlichen Verkäufer, die einen jedesmal beim Vorbeilaufen mit Sätzen wie "hello my best friend" oder "taxi? tuktuk?" oder am späteren Abend auch mit Sachen wie "handsome man? hm?" *zwinker*, gewöhnt hatte fühlten wir uns ganz wohl da. Stundenlanges in der Sonne braten, kühles CHANG oder SINGHA Bier saufen und billich semioriginale Ware einkaufen, war ganz nett. Vor allem KEIN beschissener Dosenpfand! Die morgendliche Runde im Pool war auch nobel, das Meerwasser da war mir ne Spur zu aggressiv. Mein Cousin und ich lachten noch "gut dass wir n Zimmer im Erdgeschoss direkt vorm Pool haben, stell dir ma vor wir müssten da oben im 2ten Stock wohnen". Naja hätten wir oben n Zimmer gehabt wär alles besser gelaufen wie sich später rausstellte
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Okay, viel blabla, kommen wir zum 26.12.2004 vormittags. Ich und mein Cousin lagen mit lustig Restalk intus in unseren Betten (hatten uns am Vortag diverse Cocktails und so zur Gemüte geführt und zu ner extrem pansigen Liveband abgerockt), als ich von irgendwelchem relativ leisen Gerumpel wach wurde. Ähnliche Geräusche hab ich am vorigen Morgen vernommen als die Putzkolonne im Nebenzimmer am Werkeln war und uns dann 5 Minuten später die Zimmertür aufriss, wir sie allerdings weggescheuchten weil wir weiterpennen wollten. Dementsprechend scheisse sah das Zimmer [ A ] aus, so dass eine Reinigung nötig war
Ich zog mir also meine frisch erworbene hellgelbe Badeshorts und mein weisses Bio´rot Shirt an um mich wankend ins Badezimmer zu begeben welches im hinteren Teil des Zimmers war. Beim Ablassen des Morgenurins fing plötzlich das Licht an zu flackern und die Klimaanlage auszusetzen. "Scheiss Hotel" dachte ich mir noch, dann wars wieder fürn paar Sekunden ruhig. Durch die unterdimensionierte Belüftungsklappe hörte ich von draussen ein junges Mädchen lachend sagen "Oh mein Gott", denk ma dass sich da schon die ersten Autos über die Strasse haben wegtragen lassen, jedenfalls hat sich diese Stimme nachträglich doch ziemlich stark in mein Hirn eingebrannt.
Völlig unerwartet fing dann mein Cousin wie n bekloppter an die Badezimmertür mit Faustschlägen zu penetrieren und zu brüllen ich solle schnell rauskommen. Im ersten Moment dacht ich noch er will mich verarschen, als ich jedoch die Tür öffnete und sah, dass unten durch die Zimmertür Wasser drang, wusste ich dass wohl doch mehr dahintersteckte. Aufgeregt berichtete er mir von Schussähnlichen Geräuschen und Schreien, so waren wir zuerst der Meinung es liefe ein Terroranschlag oder ein Wassertank ist auseinandergebrochen oder so. Naja was soll man in so einer Situation machen, wir sprangen erstmal aufs Bett weil wir davon ausgingen dass das Wasser sich gleich wieder verzieht. Sein Koffer war noch geöffnet auf dem Boden und er versuchte ihn vom Bett aus zu angeln damit seine ganzen Klamotten nicht nass werden.
Spätestens als das Bett anfing sich vom Boden zu erheben und wir durchs Fenster zum Hotelinnenhof bemerkten dass dort die braune Suppe schon bis auf ca. 1,30 angestiegen ist kam doch schon ein wenig Panik auf. Verstärkt wurde dieses Gefühl dann von der Zimmertür, die ziemlich geräuschvoll im unteren Drittel nach innen eingedrückt wurde und so ein ziemlich grosser Wasserschwall ins Zimmer stürzen konnte, einen grossen Strudel im Raum erzeugte und alle Möbel sowie auch uns durcheinanderwarf. In den Sekunden in denen wir beiden herumgewirbelt wurden brach dann wohl auch der Rest Tür, so dass sich der Pegel angleichen konnte und sich die Strömung "einigermassen" beruhigte. Hätten die Wassermassen nicht die Tür sondern das Fenster zersplittert, hätten wir ein zusätzliches Problem bekommen wie ich mir später überlegte. Problem war nur dass es einfach nicht aufhören wollte zu steigen, so war klar dass wir, egal wie, aus dem scheiss Zimmer rausmussten. Die ersten Versuche meinerseits mich zum Ausgang zu strampeln scheiterten an diversen grossen Teilen unter Wasser die mir gegen die Beine hämmerten sowie unserem Kleiderschrank der mich doch glatt an der Wand zerquetschen wollte. Als ich endlich bis zum Türrahmen kam war nur noch durch eine handbreite Spalte nach draussen zu gucken. Meinen Cousin hatte ich übrigens da schon nicht mehr gesehen, es ging alles viel zu schnell. Als ich schliesslich unter einem recht starkem Adrenalinstoss raustauchen konnte, sah ich, dass er es schon vor mir geschafft hatte und sich in der Strömung zur Treppe durcharbeitete. Ich will nicht wissen was das für Gegenstände waren die ich auf der Strecke zur Treppe mit Beinen und Armen berührte bzw wegstossen musste, doch wie durch ein Wunder ist mir bis auf 2 kleine Schnittwunden und ner Nackenzerrung nichts weiter passiert, meinen cousin übrigens auch nicht. Der einzige von uns der nennenswerten körperlichen Schaden davon trug war mein Onkel, der schon früher als wir auf den Beinen war und das Event als erster bemerkte. Da er und meine Tante nicht wussten ob wir beide noch schliefen versuchte er sich durch die bis dahin knietiefe Strömung von ihrem [ B ] zu unserm Zimmer [ A ] zu kämpfen, was allerdings an diversen Metallteilen scheiterte, die ihm 2 grosse Risse ins rechte Bein schlugen. Tante und Onkel warteten übrigens schon auf der Treppe die mit Blut und Kotze vollgeschmiert war. Als auch ich die Treppe erreichte und mich in den ersten Stock [ C ] retten konnte, war ich dem Kotzen auch extrem nahe, das schmutzige Salzwasser das ich leider schlucken musste bei der ganzen Aktion, reizte Magen und Speiseröhre doch aufs Äusserste. Zum Glück gab es dort noch Trinkwasserflaschen, die ich mir auch literweise über un in den Kopp schüttete, so blieb mein Mageninhalt doch noch in mir.
Jetzt erst kam so langsam der Punkt an dem man das ganze ein wenig realisierte und sich etwas dem Umfeld widmen konnte. Da waren schreiende, teils nackte, blutende, kotzende und unter Schock stehende Menschen, die nicht genau wussten wie ihnen geschah. Ich für meinen Teil, der etwas unsanft aus dem Schlaf einer halb durchgezechten Nacht gerissen wurde, zählte mich eher zu denen in den der Schock so langsam aufstieg, mein Kreislauf verliess mich jedenfalls von Minute zu Minute mehr. Während die ersten Verletzten notdürftig versorgt wurden und ein Grossteil der Leute (aus allen möglichen Ecken der Welt) auf den überfluteten Hotelinnenhof starrten, waren sogar einige Leute am Filmen. Das Bild das sich bot war auch eines, das man nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt. Man muss sich einen Innenhof vorstellen, in dem etwa 3 Meter hohes, dunkles Wasser schwappte und alle möglichen Teile (von Fahrrädern bis zu Schuhen, Sträuchern u.ä. hat man alles gesehen) an uns vorbeitrug. Unter der Wand die in Richtung Lobby bzw Strasse zeigte haben sich inzwischen 3-4 Autos übereinander gequetscht und bildeten zusammen mit diversen anderen Autos ein mehrstimmiges, nervtötendes Hupkonzert (Alarmanlagen), das erst aufhörte als die Batterien irgendwann kläglich versagten. Einen Videoausschnitt von jemandem der vom Gang des 2ten Stockes aus auf die Strasse gefilmt hat, hab ich sogar auf N-tv gesehen als ich wieder zu Hause war.
Die Blutfontäne die aus dem Bein meines Onkels schoss wurde irgendwie versucht zu stoppen und notdürftig verbunden, aber viel Zeit blieb dazu nicht, denn jedes etwas lautere Geräusch und jeder Schrei den man hörte löste eine erneute Panikwelle aus, auch der ganze restliche Tag Patongs war von hunderten kleinen Massenpaniken geprägt.