Rockharz 2023
Wieso bin ich überhaupt zum Rockharz gefahren? Wahrscheinlich eher ein Impulskauf in der Wackeneuphorie durch eine gute erste Bestätigungswelle. Und weil es eigentlich geplant war mit einem Kurzurlaub in der alten Heimat, von wo der Anreiseweg keine 80 km sind. Aber es sollte ja alles anders kommen, denn am Montag erhielt ich die Nachricht, dass ein Mitstreiter nicht mit kann, da sein Sohn mit Lungenentzündung auf der Intensivstation liegt (inzwischen alles wieder gut), schon das zweite Festival, dass er absagen musste, ich bin wohl ein schlechtes Omen.
Also machte ich mich Dienstagmorgen gegen 830 Uhr in Stuttgart los, nachdem ich noch kurz etwas einkaufte. 5.5h später durfte ich dann am örtlichen Lidl mal wieder auf meinen Kumpel warten, obwohl er den deutlich kürzeren Anreiseweg hatte. Einige Dinge ändern sich wohl nie.
Gegen 1530 in die Anreiseschlange gestellt und es ging erstmal überhaupt nicht voran. Nach einer Stunde hatten wir genug und machten den Partyanhänger für etwas Musikbeschallung an; das lockte gleich ein paar interessierte Leute an, mit denen wir dann letztendlich auch ein Camp aufmachten, sehr gute Entscheidung. Grüße gehen auch an den Fahrer des blauen Bullies raus, der in der Schlange schon so besoffen war, dass er regelmäßig beim Aussteigen auf die Fresse fiel und letztendlich seine Batterie schrottete, den konnten wir dann jedenfalls überholen (er war gekleidet wie Jack Sparrow, vielleicht hat ihn ja jemand noch mal gesehen).
Als wir dann nach über 3h endlich auf dem Platz waren und aufgebaut hatten, war mein Seelenfrieden auch wieder hergestellt. Suff im Camp, eine ehemalige Nachhilfeschülerin getroffen, Bändchen geholt, einer Bekannten vom diesjährigen Graspop zu einer Nummer verholfen und keine Ahnung mehr, wie ich ins Zelt gekommen bin; würdiger Auftakt.
MIttwoch:
Meinen Whatsappnachrichten zufolge war ich um 1030 schon so knülle, dass ich das ein paar Kunden wissen lassen musste.
Dann kam ich gegen 13 Uhr doch auf die gute Idee
@The_Demon in seinem Camp zu besuchen und steuerte los. Erstmal ins falsche Zelt gegröhlt, ob sie das Wackencamp sind (keine Sorge, ist mir am nächten Tag nochmal passiert), bis
@The_Demon mich erkannte und her rief. Recht herzlicher Empfang, aber ich bin ehrlich, ich habe ein paar Einzelheiten vergessen, kann mich aber noch an Gespräche mit
@White-Knuckles @Zachia @normaal!? erinnern. Ein paar andere habe ich auch gesehen, wie zb
@Der Helm @Sarator @mad_milchmann @frenchfryforkofthedevil und wen auch immer ich vergessen habe, rügt mich. Vielen Dank für den herzlichen Empfang, ich hoffe ich war nicht zu unangenehm.
Gegen 1530/16Uhr machte ich mich dann aber wieder Richtung eigenes Camp, da ich meinen Kumpel zu Exhorder abholen musste.
Exhorder: fettes Brett, mehr gibts da eigentlich nicht zu sagen.
dann kurz zurück ins Camp bis
Battle Beast: seichte Unterhaltung, die mir auf Platte nie so ganz zusagt, aber live klar geht.
As I Lay Dying: hier gab es ordentliche Probleme, die Fluggesellschaft hatte wohl deren Instrumente iwie verschlampt, weshalb sie sich von anderen Musikern welche leihen mussten und 40 Minuten zu spät anfingen. Wirklich schade, weil ich mich da sehr drauf gefreut hatte, aber sie haben das beste draus gemacht.
Mono Inc.: Größtenteils nebenbei gehört während Essen und Trinken holen und ich weiß auch warum, ist nicht meins.
Blind Guardian: Große Liebe <3 Dass gleich 2 Lieder von der Imaginations gespielt wurden, freute mich umso mehr. Wirklich guter Auftritt und neben Exhorder mein Highlight des Tages.
Surprise Act: Knorkator. Mein Kumpel wollte dann 15 Min vor Ende ins Camp zurück und ich kam mit, obwohl es mir besser gefiel als erwartet.
Donnerstag:
Auch dieses Mal besuchte ich
@The_Demon und Co. im Camp und
@White-Knuckles schaffte es dann doch tatsächlich mich mit der letzten Mische zu vergiften.
Nach dem gewissen Vorfall (Beteiligte wissen Bescheid), kehrte ich aber noch pünktlich in mein eigenes Camp zurück, um meine Leute zu Tribulation abzuholen.
Tribulation: ich fands ziemlich geil, meine Mitstreiter nicht so.
Fiddler's Green: Halb vor der Bühne, halb im Rumlaufen gehört. Kann ich jetzt abhaken und gut ist.
Die Apokalyptischen Reiter: Erste Show mit neuer Besetzung und immer noch die alte Spielfreude. Fühlte mich iwie wieder wie 16.
Paradise Lost: Sehr gelungener Auftritt, Setlist mit ein paar Überraschungen, das war großes Kino.
Feuerschwanz: alleine angeschaut, da mein Kumpel Kopfschmerzen bekam. war zwar besser als erwartet, wird aber kein Favorit. Und es wurde Warriors Of The World gecovert.
In Flames: Und die nächsten Helden meiner Jugend. Ich hatte nichts zu beanstanden, war aber auch die ganze Zeit am mitgröhlen.
Onslaught: nach kurzer Regenerationspause im Camp dann noch die Knochen zu Onslaught geschleppt, von
@White-Knuckles erkannt worden, in den ersten Songs von The Sound Of Violence und Strike Fast Strike Hard eingecremt worden und nach dem Auftritt zufrieden zu Bett gegegangen.
Freitag:
Nach dem Mischevorfall am Vortag konnte ich diesen Tag gefühlt saufen, was ich wollte, ich merkte es einfach nicht.
All For Metal: Nur wegen der Jessy hingegangen. Ist schon ziemliches Rumpepose, ich bin mir auch nicht sicher, ob das Ernst oder Ironie ist.
Burning Witches: Ein nächstes Highlight, das hat einfach richtig Bock gemacht, auch bei der Hitze.
Bloodbound: die habe ich mir nur angeguckt, weil mein Kumpel da in Infield gekommen ist und ich eh nicht an das kühle Bier im Hänger gekommen wäre. Die waren aber tatsächlich ziemlich gut. Muss ich nochmal auf Platte abchecken.
SepticFlesh: Auch hier gab es Probleme mit dem Transport, denn sie hüpften ohne ihre Kostüme auf der Bühne rum. Set war ziemlich Standard, aber bei SF ist der ja ziemlich hoch.
Destruction: beim Gang zu meinen Leuten, die Rand saßen von
@The_Demon erkannt worden und gefragt, warum ich heute nicht zu Besuch war (Mischevorfall erwähnt); dann das Konzert von vorne rechts gesehen. Gute Setlist, gute Spielfreude, so muss das!
Equilibrium: auch hier eine Premiere: neuer Sänger. Er machte seinen Job gut, auch wenn die Stimmung an unserem Standort nicht so überschwappte.
Sonata Arctica: eine gute Hälfte gesehen, dann wollte mein Kumpel wieder ins Camp und schleifte mich auch mit. ich werde iwie nicht warm mit denen.
Korpiklaani: alleine hierhin gesteuert und es iwie bereut, da kam null Stimmung bei mir auf, wahrscheinlich zu nüchtern gewesen.
Airbourne: Hier ging die Post ab. Kumpel auch in der Mitte wiedergefunden.
Arch Enemy: von weiter hinten angeschaut, solider Auftritt, aber iwie kam bei mir kaum Stimmung auf. Habe sie aber auch in letzter Zeit ziemlich oft gesehen.
Samstag:
Am morgen tatsächlich noch einen kleinen Dizz angesoffen, mit (Keine Mische für mich-)Betreuer im Wackencamp vorbeigeschaut, was Essen gegangen und dann alleine zu
Einherjer: war ganz gut, muss ich mir auf Platte nochmal geben
Wolfheart: hier ganz vorne gewesen, Kumpel kam dazu. Guter Auftritt inklusive Dad-Joke.
Wind Rose: von hinten aus dem Schatten gehört, hatte ich aber schon mal als Vorband von Ensiferum gesehen.
Legion Of The Damned: Auch hier Verspätung (20 Min) und verkürztes Set. Ansonsten richtig geiler Auftritt. Danach beim Bier Holen noch das Arschloch des Festivals gesehen/gehört: ein Typ, der in der Warteschlange beim Bier des öfteren lauthals "quatscht nicht, arbeitet endlich mal" oder "haltet die Fresse und schenkt Bier aus" gegröhlt hat. Als ich ihm dann die Meinung gesagt habe, war er immerhin still.
Moonspell: funktionierte unglaublich gut bei Sonnenschein. Gefielen mir noch besser als im Oktober.
Lacuna Coil: dieses Mal habe ich es endlich geschafft, sie mal zu sehen. Cristina ist immer noch ein heißer Feger und musikalisch hat mir das sogar besser gefallen als gedacht.
Carcass: Solider Auftritt.
Life Of Agony: erste Hälfte hat mich nicht so abgeholt, vllt auch, weil ich saß, aber hinten raus, fand ich es dann doch ganz gut.
dann erstmal zurück ins Camp und Kräfte tanken
Amon Amarth: Erst gab es noch eine emotionale Ansprache des Teams, wer dabei war, weiß bescheid. Nachdem ich AA erst vor 3 Wochen beim Graspop sah, hätte ich nicht gedacht, dass sie mich jetzt noch so begeistern können, aber der Auftritt ging Ruckzuck vorbei.
Phil Campbell And The Bastard Sons plays Motörhead: Name ist/war Programm und für mich ein sehr gelungenes Ende des Festivals.
Abreise: ich war körperlich in wesentlich besserer Verfassung als ich erträumt hätte und auch in unter 5 Min vom Gelände runter, dicker Pluspunkt.
Auf dem Rückweg noch kurz mein Patenkind besucht und gegen 18 Uhr zuhause eingetrudelt und mit einer Freundin essen gegangen.
Insgesamt ein super Festival, auch wenn es schwierig wird dafür nochmal die Zeit in Zukunft zu finden.