So, meine Burschen und Burschinnen, Rest vom Schützenfest!
Bei mir Zuhause gab es eine kleine lautstärkereduzierte Aftershowparty, 1 Doldi ist auf dem Stuhl entschlummert und weigerte sich, ins Bett zu gehen. Frech. Frühstück, es gab Aufbackbrötchen und abgestandenes Bier vom Vorabend. Lecker lecker! Noch vor zum Tegut, Leberkässemmeln und sonstige Feinschmeckereien eingepackt, als trinkbares Bier gab es leider nur Hacker-Pschorr und Spaten aus der Dose. Besser als nix. Auf nach Königshofen! Dort angekommen wurde nochmals gespiesen und die Dosen geleert, man musste ja stark für
Fer de Lance sein. Jawoll! Schön ausgewogene Setlist zwischen der göttlichen EP und dem sehr guten Album, nur die Sängerin/Gitarristin tat mir etwas leid. Bei den Albumtracks ging ihre Akustikgitarre komplett unter und außer in den oberpfälzischen Brunftgesang durfte sie auch nirgends mit einstimmen. Aber absoluter Topauftritt! Als letzten Song gab es gleich ein Wochenendhighlight: Madness reigns... In the Hall of the Mountain King! Wobei ich mich schon Frage, was sich so die Jüglinge an der Bar bei sowas denken. Gerade 18, wahrscheinlich kaum Berührpunkte mit der Szene und dann stehen Freitag Mittag um 12:40 über 1.000 Menschen, die für die Uhrzeit schon viel zu betrunken sind, in ner Turnhalle und schreien gemeinsam in den höchsten Krächztönen "Ah, ah, ah, ah, ah, ah, ah, ah, ah, ah, aaaaaaaaaaaah!".
Danach gab es erstmal lange Pause, das Wetter war schön, der Zapfmann vor der Halle war seit gestern nicht von seinem Platz gewichen, Gerüchte besagen, er hat selbst die Nacht hinter dem Zapfhahn verbracht, Schafkopf. Leider fehlte ein vierter Spieler, aber zu dritt geht's ja auch. Das taten wir dann bis
Messiah Force. So geht Reunion und nicht anders! Da stand tatsächlich die komplette Originalband und bot ihr Gottalbum The Last Day dar! Was besonders erfreulich ist, weil Lynn Renaud damals aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste. Davon merkte man aber nix, das klang wirklich so wie auf Platte mit eben fast vierzig Jahre später. Und so drollig! Wie die sich die ganze Zeit einen abgefreut haben. Ich glaube, für sie war das genauso besonders wie für viele im Publikum.
Weiter geht's mit dem brutalen Kraftakt des Freitagabends,
The Lord Weird Slough Feg lädt zum Tanze. Die Band um Mike Scalzi ist eine ein bekloppte Wundertüte voller Chaos und Kauz. Saugeil. Nur Wickerman hab ich vermisst, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Pagan Altar. Ich hatte mich meiner Jacke inklusive Kutte bereits entledigt, damit keiner weiß, dass ich die Band ein bisschen mag.
Terry Jones war ja ein ganz besonderer Sänger, aber Brendan Radigan hat ja schon lange unter Beweis gestellt, dass er seinem Erbe alle Ehre macht. Unglaublich. Andächtiges Lauschen. Und mein Ohrwurm des Wochenendes.
This is the age, the age of Satan! Hätte noch ewig so weiter gehen können.
Fifth Angel danach von der Tribüne. Sie existierten. Versteht mich nicht falsch, das war ein wirklich guter Auftritt und das Debut ist ja sowieso ein Knaller. Nummer drei und das ganz neue Material plätschern leider nur etwas herum. Dazu noch unnötige Soli und man nimmt sich selbst etwas den Wind aus den Segeln. Jetzt aber wieder vor.
Cirith Ungol! Langsam wurde es allerdings etwas ungemütlich vor der Bühne, Alkohol und Eskalationsbereitschaft vertragen sich der Position nicht so gut. Ich konnte mich ja gut wehren, aber trotzdem. Und man muss sich auch nicht mitten im Set rotzevoll nach vorne mähen. So. Jetzt aber Musik. Eröffnet wurde mit einem neuen Song, und dann gab es Schlag auf Schlag (fast) alle Kracher der Band. Der Block mit vielen neuen Songs war dann für mich ein kleiner Durchhänger, was aber an der grandiosen Qualität des Gigs nichts ändert. Aber meckern muss ich doch: Warum spielt man mit Paradise Lost den schwächsten Song der Trilogie? Zwischendurch ist wieder die besoffene Alde herumgeeiert und als sie sich wieder eine Kippe angesteckt hat, hatte ich große Angst. Passiert ist aber zum Glück nix. Als man eigentlich schon fertig war, sagte Jarvis "Fuck it, we play another song." und alle durften nochmal zu Fire Party machen. Schön. Dann ging es nach Hause.
Und jetzt habe ich doch keinen Bock mehr weiterzuschreiben. Und über das Heineken rede ich auch nicht.