Vorgestern Dropkick Murphys in der Lingener Emsland-Arena. Vorbands waren Blood & Whiskey und die Mahones.
Zuerst Blood & Whiskey, die ziemlich punkig agierten. Die Stimmung war noch nicht so das Wahre, obwohl sie sich gut abgemüht haben, und als erste Vorband nach vier, fünf Songs den "biggest circle pit in the world" zu fordern, war dann mehr lächerlich als sonstwas.
Nach kurzer Umbaupause dann die Mahones, die deutlich folkiger rüberkamen, auch schön improvisierten und einfach Spaß machten. Die kann man sich auch gern mal wieder angucken. Nicht umsonst gehören sie ja zur Speerspitze des irischen Punks, wenn man so will. Die gibt's schließlich auch schon gut 25 Jahre. Und die irische Rasseschönheit Katie am Akkordeon ging einfach nur megamäßig ab und war in ihren schwarzweiß längsgestreiften Hotpants auch noch saugut anzuschauen.
Etwas länger dauerte dann der abschließende Soundcheck für die DKM, die heiß ersehnt wurden. Als Intro spielten sie vom Band "The Foggy Dew" ab. Das Bühnenbild bestand aus zwei megagroßen Beamern, die die ganze Zeit irgendwelche DKM-Logos oder Fotos von Fan-Tattoos zeigten (nach ihrer entsprechenden "Rose Tattoo"-Aktion). Ich würde sagen, sie spulten eine recht durchschnittliche Leistung ab, spielten aber mehr neuen Kram. Das Set bestand hauptsächlich aus Sachen ab der "Meanest Of Times", was mir persönlich gar nicht gefiel. An altem Kram waren wohl "The Wild Rover", "Boys On The Docks", "Kiss Me, I'm Shitfaced", "I'm Shipping Up For Boston", "The Rocky Road To Dublin" und "Skinhead On The MBTA" dabei.
"Bastards On Parade", "The Spicy McHaggis Jig", "For Boston", "Worker's Song", das sind halt alles Dinger, die mir unheimlich abgehen.
Stimmungsmäßig war das alles wohl ok. Ich hielt mich ungefähr in der Mitte der Halle auf, da hinten konnte man bequem stehen, alles sehen, nur kam wenig Pogo auf.
Ich glaube allgemein, dass die Dropkicks eher was für kleinere bis mittlere Clubs sind. Diese Pub-Atmosphäre passt einfach besser zur Musik. Damals in der Freiheit haben sie den Laden gründlich zerlegt. Ich mega-verschwitzt, Pogo von vorne bis hinten. Aber das wird wohl wegen mittlerweile deutlich angezogener Gagen nicht mehr möglich sein. Trotzdem natürlich kein schlechtes Konzert, gelohnt hat's sich auf jeden Fall.
Ein bisschen getrübt wurde die Freude am Merch-Stand. Alle drei Bands sind nun sicherlich nicht klein, aber was da verlangt wurde, war echt unverschämt. Man bekam keine CD unter 20,-€. Zwei von den drei angebotenen DKM-Alben waren dazu auch noch kackendreist "Value Price"-Versionen. Value Price my ass.
T-Shirts 25,-€. Bei Blood & Whiskey bekam man dafür übrigens nur Shirts mit Vorderaufdruck. Beidseitig bedruckte kosteten 30. Dann die Mahones. Hatten 'ne Vinyl von ihrem neuen Album dabei. Ich war schon am Lechzen, weil das Cover extrem geil aussieht. Was sollte es kosten? 30,-€. Danke, geschissen. Und das noch nicht mal irgendwie limitiert, oder DLP-Gatefold, nööööö. Schnödes, normales Black Vinyl im üblichen Papierschuber. Danke nein. Kostet regulär im Retail 10,-€ weniger.
Ich hab' dann 'nen Patch gekauft, und das war's.
Gut, dass wenigstens Essen und Getränke im Endeffekt kostenlos waren, denn die Leute ließen einfach überall ihre Becher rumstehen, wenn sie sie nicht direkt durch die Gegend warfen. War immerhin 1,-€ Pfand drauf. Im Vorbeigehen ein paar eingesammelt, und schon waren die Biere gesichert.