GM streicht 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland

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Slartibartfaß

W:O:A Metalhead
21 Dez. 2003
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Leider in Wuppertal
Lange kochte die Gerüchteküche, nun hat der US-Autokonzern General Motors die Sanierungspläne für seine europäischen Tochterunternehmen Opel und Saab veröffentlicht: 12.000 Menschen werden ihren Arbeitsplatz verlieren, teilte GM-Europa-Chef Fritz Henderson in Zürich mit. Die Kosten sollen damit um 500 Millionen Euro pro Jahr gesenkt werden.


Vor allem Produktion und Produktentwicklung der Adam Opel AG sind von den Sparmaßnahmen betroffen. Nach GM-Angaben sollen 90 Prozent der Stellenstreichungen bereits 2005 erfolgen. Für die kommenden beiden Jahre rechnt das Unternehmen mit Abfindungszahlungen, deren Höhe vom Ausgang der Verhandlungen mit den Arbeitnehmern abhängt.

Über die Senkung der Strukturkosten hinaus kündigte der Vizepräsident von GM Europa, Carl-Peter Forster, Einsparungen bei den Materialkosten an, die den größten Kostenfaktor darstellten. Von der verstärkten Integration der Design- und Produktentwicklung bei Saab und Opel erhoffe sich das Unternehmen weitere beträchtliche Einsparungen.

Wie die Streichungen auf die Standorte verteilt werden, ist nach Auskunft der Konzernleitung noch nicht entschieden. Informationen des Betriebsrates, dass jeweils 4000 Arbeitsplätze in Rüsselsheim und Bochum wegfallen sollen, wollte die Adam Opel AG nicht bestätigen.
Clement sieht Unternehmen in der Verantwortung



Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement hat sich persönlich bei Opel eingeschaltet und ist zu Gesprächen nach Bochum gekommen. In der Tagesschau machte Clement aber klar, dass die Politik auf keinen Fall finanziell eingreifen werde. Das Unternehmen habe sich schließlich durch Fehlentscheidungen des Managements selbst in diese Lage gebracht. Allerdings hoffe er, dass die Krise ähnlich wie bei KarstadtQuelle im Einvernehmen zwischen Konzernleitung und Arbeitnehmern gelöst werden könne. Dazu wolle er auch sein möglichstes tun, so der Wirtschaftsminister.
Keine Finanzhilfen vom Land zu erwarten

Hessens Ministerpräsident Roland Koch forderte angesichts der Sparbeschlüsse eine Standortgarantie für den Opel-Stammsitz Rüsselsheim. "Jetzt gilt es das Schlimmste zu verhindern", sagte Koch in Wiesbaden. Die Landesregierung werde sich am Freitag mit Wirtschaftsminister Clement und dem Opel-Personalvorstand Norbert Küpper zu einem Krisengipfel treffen, um den Personalabbau "sozialverträglich zu bewältigen". Finanzielle Hilfen des Landes schloss Koch aus. "Wir können und dürfen keine finanziellen Mittel einsetzen. Das verbietet uns eiropäisches Recht."
Gewerkschafter: Management hat versagt

Der Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB), Reinhard Kuhlmann, warf General Motors Europe und der Adam Opel AG "krasses Managementversagen" vor. Opel habe die Weiterentwicklung auf dem Automarkt verschlafen, sagte Kuhlmann im DeutschlandRadio Berlin. Gleichzeitig kritisierte er die Informationspolitik der amerikanischen Mutterfirma. "Der Aufsichtsrat der Adam Opel AG hat bis heute keine Unterlagen über die Planungen der General-Motors-Spitze in Europa." Dies sei rechtlich zweifelhaft, meinte der Gewerkschafter, der selbst im Opel-Aufsichtsrat sitzt.
Markt reagierte auf Qualitätsmängel

Auch der Auto-Experte der Fachhochschule Gelsenkirchen, Ferdinand Dudenhöffer, sieht Managementfehler als Ursache für die derzeitige Krise. Vor sieben oder acht Jahren seien die Produkte vernachlässigt worden, was bei den Kunden für Verärgerung sorgte, sagte Dudenhöffer im Gespräch mit tagesschau.de. Es habe Qualitätsmängel gegeben, die Fahrzeuge seien nicht so vielfältig und attraktiv gewesen. "Auf diese Schludrigkeit hat der Markt schnell reagiert und Opel den Rücken gekehrt."

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3697658_NAVSPM1_REF1,00.html



:mad:
 

E'Lell

W:O:A Metalmaster
4 Juni 2003
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Sauerland
www.ps-metal.de
Was mich vor allem nervt ist, daß bspw. das Werk Bochum völlig veraltet ist, man also in den letzten Jahrzehnten versäumt hat, zu reinvestieren. Und dafür müssen jetzt die Arbeiter wieder dran glauben. Nieten in Nadelstreifen...
 
L

Lord Soth

Guest
E'Lell schrieb:
Was mich vor allem nervt ist, daß bspw. das Werk Bochum völlig veraltet ist, man also in den letzten Jahrzehnten versäumt hat, zu reinvestieren. Und dafür müssen jetzt die Arbeiter wieder dran glauben. Nieten in Nadelstreifen...

....die mal wieder ne saftige Abfindung kassieren oder davon völlig unberührt bleiben. Schlimmstenfalls bekommen sie sofort nen neuen Job woanders angeboten. Traurig das.... :mad: :(
 

Slartibartfaß

W:O:A Metalhead
21 Dez. 2003
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Leider in Wuppertal
E'Lell schrieb:
Was mich vor allem nervt ist, daß bspw. das Werk Bochum völlig veraltet ist, man also in den letzten Jahrzehnten versäumt hat, zu reinvestieren. Und dafür müssen jetzt die Arbeiter wieder dran glauben. Nieten in Nadelstreifen...

völlig zustimm.....
versteh ich auhc nich recht.....
:(
 

Biermagnet

W:O:A Metalhead
E'Lell schrieb:
Was mich vor allem nervt ist, daß bspw. das Werk Bochum völlig veraltet ist, man also in den letzten Jahrzehnten versäumt hat, zu reinvestieren. Und dafür müssen jetzt die Arbeiter wieder dran glauben. Nieten in Nadelstreifen...

:rolleyes: naja, mich nervt es das immer nur die "feinen Herren" die Schuldigen sind... Das sind meistens auch nur normale Menschen die Fehler machen, die alllgemeine wirtschaftliche Lage ist halt extrem beschissen und die Manager haben oft auch keine andere Wahl... Die Personalkosten in Deutschland sind halt extrem überteuert...:mad:
 
Zuletzt bearbeitet:

Judas

W:O:A Metalmaster
6 Aug. 2003
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Akielpulco, nicht weit weg von Kalifornien
Biermagnet schrieb:
:rolleyes: naja, mich nervt es das immer nur die "feinen Herren" die Schuldigen sind... Das sind meistens auch nur normale Menschen die Fehler machen, die alllgemeine wirtschaftliche Lage ist halt extrem beschissen und die Manager haben oft auch keine andere Wahl... Die Personalkosten in Deutschland sind halt extrem überteuert...:mad:

...nicht zu vergessen dass gerade in der Autoindustrie die letzten Jahre nach permanenten Querelen um Lohnerhöhungen und Arbeitszeiten die Arbeiter gerdezu verwöhnt worden sind, im Vergleich zum europäischen Ausland.
Wenn ich überlege, dass gerade bei Opel im Hochsommer Extra-Pausen wegen Hitze gewährt werden...
Jahre- bzw. Jahrzehnte lang ging es mit den Löhnen immer weiter rauf, bei sinkenden Arbeitszeiten.
Tja und nun folgt die Quittung.
Marktwirtschaft ist eben grausam...
:o
 

Judas

W:O:A Metalmaster
6 Aug. 2003
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Akielpulco, nicht weit weg von Kalifornien
Poser schrieb:
Wo soll das Ganze nur enden? Ständig werden tausende von Arbeitsplätzen gestrichen, aber keine oder kaum neue geschaffen...

Altes Darwinisches Gesetz: survival of the fittest.

Letztendlich wir es darauf hinauslaufen, dass es irgendwann einige wenige Firmen gibt, die die wirtschaftliche Macht unter sich aufteilen. Konkurrenz und Wettbewerb werden einfrieren und die enstandenen Quasi-Monopolisten
können auf dem Rücken der verbliebenen Arbeiter noch größer und mächtiger werden...
Die Rechte und auch der Schutz des einzelnen Arbeiters werden mehr und mehr heruntergefahren und irgendwann beim rein gesetzlichen Rahmen bleiben.

Dunkle Aussichten...
Ein Glück werd ich Beamter...

:o
 

Iscariah

Moderator
24 Juni 2003
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Braunschweig
bei vw haben wir das glück das es ne menge werke in deutschland gibt!!

da muessen dann keine mitarbeiter entlassen werden sondern werden dan nauf andere weke verteilt!!

haben die mit mir auch schon gemacht wo ich noch in der produktion war!
 

Judas

W:O:A Metalmaster
6 Aug. 2003
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Akielpulco, nicht weit weg von Kalifornien
Iscariah schrieb:
bei vw haben wir das glück das es ne menge werke in deutschland gibt!!

da muessen dann keine mitarbeiter entlassen werden sondern werden dan nauf andere weke verteilt!!

haben die mit mir auch schon gemacht wo ich noch in der produktion war!

Und bei VW hast Du auch das Glück bei so etwas wie dem Aushängeschild der deutschen Industrie zu arbeiten. Wo zudem noch kein ausländischer Größt-Konzern jahrelang nur den Rahm abschöpft um ihn dann, wenns mal Probleme gibt wie ne heisse Kartoffel fallenzulassen...
 

Iscariah

Moderator
24 Juni 2003
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Braunschweig
Judas schrieb:
Und bei VW hast Du auch das Glück bei so etwas wie dem Aushängeschild der deutschen Industrie zu arbeiten. Wo zudem noch kein ausländischer Größt-Konzern jahrelang nur den Rahm abschöpft um ihn dann, wenns mal Probleme gibt wie ne heisse Kartoffel fallenzulassen...
ja noch können wir uns gegen eine übernahme wehren!! naja mal schauen wie lange noch!!

aber vw verlagert auch immer mehr produktionen ins ausland!

und wenn der neue passat nicht einschlägt wie eine bombe sieht es eh ganz schlecht aus! :mad: