Fazit
Das GMM 2015 hat mich deswegen besonders gereizt, weil ich vieles endlich mal live sehen konnte.
Alleine die Tatsache, dass ich selbst bei den Headliner ohne Probleme in die 5. Reihe oder mit etwas Geschick sogar noch weiter vor kommen kann und dann trotzdem entspannt stehen kann, hat mich jedes Mal auf's Neue verblüfft. Das ist in WACKEN unmöglich. Ich habe in meinen ganzen WACKEN-Jahren nur 2 Mal das Metall vom Brecher gesehen. Und diese 2 Mal waren alles andere als angenehm und entspannt. Auch, dass das Brecherareal mit Platten ausgelegt ist, ist super.
Ob es nun zu voll war oder voller als die letzten Jahre, kann ich ja nicht beurteilen. Aber wenn man selbst bei den Headliner nach vorne spazieren kann, dann kann's im Prinzip nicht zu voll gewesen sein.
12,50 € für 'nen Döner - das ist das GMM.
Das Essen sah aus meiner Sicht alles andere als schmackhaft aus und bis auf die Pizza und die belgischen Waffeln würde ich mein Geld für nix anderes ausgeben. Die Preise sind jenseits von gut und böse.
Das GMM - Vorreiter und Pionier in Sachen Umweltschutz und Ökobilanz. Was ich da an Müll gesehen habe, hat mich doch sehr geärgert. Man sollte den Belgiern mal der Pfandsystem erklären. Der Müll war wirklich nicht mehr schön und teilweise wirklich widerlich. Mir wurde gesagt, dass er es sogar schon mal so schlimm war, dass man im Infield quasi nur noch auf Plastik gelaufen ist.
Die Leute sind super entspannt und locker drauf. Ob das an einer gewissen psychoaktiven Substanz liegt, sei mal dahingestellt.
Pro:
- Die Bandauswahl und -vielfalt
- Entspannte Atmosphäre
- Spaziergänge in die vorderen Reihen ohne Probleme - kein Vergleich zu WACKEN
- Kurze Wege vom Zelt zum Infield - kein Vergleich zu WACKEN
Contra:
- Die Check-In-Situation. Das müssten mal Deutsche organisieren. Grauenhaft!
- Der mangelnde Platz am Campingground
- Der Müll im Infield
- Absurde Preise für's Essen
- Die Bildschirme sind doch etwas klein. Die sind in WACKEN fast doppelt so groß.
Nächstes Jahr muss man das Forumstreffen definitiv besser organisieren. Ich bin 10 min lang um den Proximus-Stand rumgelaufen und so wie ich's jetzt hier gelesen habe, bin ich sicherlich auch an dem ein oder anderen vorbeigelaufen.
Im Großen und Ganzen hat mir das GMM extrem gut gefallen. Wenn ich mal die Anreise- und Campingsituation außer Acht lasse, das mit Abstand beste Festival, auf dem ich bis dato war. Bin nächstes Jahr, wenn mir nix dazwischen kommt, definitiv wieder mit
James Newstedd am Start, sofern er mich dann noch kennt.
Besonders muss ich noch mal auf die wirklich große Bandvielfalt aufmerksam machen. Auf dem GMM (und ein paar weiteren Festivals) wird nicht mit Scheuklappen vor den Augen rumgelaufen und sich auf irgendein Dogma versteift. Bands wie ALTER BRIDGE, KISS, GUNS N’ ROSES, ALICE IN CHAINS, KORN, LIMP BIZKIT, FAITH NO MORE, etc. wird man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit niemals auf WACKEN sehen. Daher deckt das GMM meinen Geschmack noch besser ab.
Wenn mir jetzt noch jemand mal erklären könnte, warum das GMM (neben dem HELLFEST) jedes Jahr solch ein Mörder-Billing auffahren kann, obwohl die Ticketpreise mit WACKEN vergleichbar sind, aber gleichzeitig viel weniger Zuschauer am Start sind, wäre ich sehr dankbar. Ich habe mir mal in Ruhe die Billings seit 1996 angeschaut und es ist teilweise wirklich unglaublich, was da einem schon geboten wurde! Nur am Zeitraum kann's ja wohl nicht liegen.
Ebenfalls ist es mir unbegreiflich, warum das GMM nicht so bekannt ist und meines Wissens nach auch nie ausverkauft war. WACKEN kennt mittlerweile jeder Depp am Straßeneck. Bei diesen Line-Ups lacht doch das Metal-Herz gewaltig und sollte normalerweise viel mehr Zulauf finden. Bei den SCORPIONS beispielsweise war nicht wirklich viel los. Daher hatte ich ab und zu den Eindruck, dass das GMM wie Perlen vor die Säue geworfen wird und irgendwie nicht richtig geschätzt wird.