Metal / Bibel / Glauben / Religion

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Shardar

W:O:A Metalmaster
19 Nov. 2002
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Naja die Republikaner berufen sich auf die Bibel, ohne mehr als die Weihnachtsgeschichte zu kennen. :D

Ähm, was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun? Nicht die Bibel zu kennen als selbsternannter Christ oder als Christ zu wissen, dass es innerhalb des Christentums unterschiedliche Bekenntnisse gibt, ist doch was grundsätzlich anders.

Aber lass mich raten: Hauptsache wieder auf die "dummen Amis" einprügeln... meine Güte, wir Amis sind wirklich ja alle sooo dumm. Zum Glück gibt es hier in Deutschland ja nur helle Intelligenzleuchten...
 

1000 Knork

W:O:A Metalhead
11 Aug. 2011
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Ähm, was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun? Nicht die Bibel zu kennen als selbsternannter Christ oder als Christ zu wissen, dass es innerhalb des Christentums unterschiedliche Bekenntnisse gibt, ist doch was grundsätzlich anders.

Aber lass mich raten: Hauptsache wieder auf die "dummen Amis" einprügeln... meine Güte, wir Amis sind wirklich ja alle sooo dumm. Zum Glück gibt es hier in Deutschland ja nur helle Intelligenzleuchten...

ihr habt zumindest verdammt viele kirchen (ich hab entlang einer 3 kilometer langen straße 9 stück gezählt), und drive in beichtsstühle, und durchgeknallte fernsehprediger, und zum teil kreationismus im biologieuntericht :)

aber zur ehrenrettung, die amerikaner sind die nation mit den besten universitäten und den meisten nobelpreisträgern, trotz all dieser kuriositäten ;)
 

Jan_Talon

W:O:A Metalhead
30 Aug. 2011
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Krefeld
Ähm, was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun? Nicht die Bibel zu kennen als selbsternannter Christ oder als Christ zu wissen, dass es innerhalb des Christentums unterschiedliche Bekenntnisse gibt, ist doch was grundsätzlich anders.

Aber lass mich raten: Hauptsache wieder auf die "dummen Amis" einprügeln... meine Güte, wir Amis sind wirklich ja alle sooo dumm. Zum Glück gibt es hier in Deutschland ja nur helle Intelligenzleuchten...

Ich wollte eben ausdrücken, dass nicht jeder Depp sich auch nur oberflächlich auskennt, die Republikaner (bzw. eher deren Wähler, die selbst werden wohl nicht so dumm sein) fielen mir gerade als Beispiel ein, weil's in der Zeitung war. Wäre mein euch unbekannter Mitschüler, der die Kreuzzüge für einen Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken hielt, ein besseres Beispiel?
 

Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
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Leverkusen
Frag mal einen Randomchristen, warum das Christentum für ihn wahrer ist als Religion XY. Du wirst die gleichen ratlosen Gesichter sehen, oder nur gequirlte Kacke hören. Der Papst ist nicht umsonst oberster Hirte (der Katholiken)...

Wenn du mich als Katholiken fragen würdest, würde ich dir wohl sagen, dass es keinen Grund dafür gibt.
Ich sehe keine Religion ernsthaft als "besser" oder "wahrer" an als die andere (von Dingen wie dem "Glauben" an das Fliegende Spaghetti Monster abgesehen).
Ich persönlich denke, dass es Unsinn wäre, da man etwas, um es als definitiv wahr anzusehen, beweisen müsste, was, eigentlich egal, worum es geht, in einer realen Welt nicht möglich ist, da ein tatsächlicher Beweis nur auf formalen Axiomen beruhen kann, welche es nur in Modellen gibt.

So, mal ab davon habe ich mich nicht sonderlich mit anderen Religionen beschäftigt, da es für mich egal ist, auf welche Weise jemand nun seinen Glauben ausübt, oder ob überhaupt, es geht um das Handeln an und für sich, ob nun aus religiöser oder anderer Motivation, und solange es in in meinen Augen "gut" ist, ist mir die Motivation egal. Und wenn es das nicht ist - tja, dann ist das halt so, da kann man dann drüber diskutieren, wenn man will.

Aber grundsätzlich gehöre ich zu denen, die einfach durch die Erziehung ihre Religion erhalten haben und diese auch behalten, da für mich wie gesagt das konkrete Bekenntnis nur Nebensache ist.

Naja, bevor ich hier noch ewig schreibe und mich nachher noch zig Mal wiederhole hör ich einfach auf, bei Fragen und Unklarheiten werde ich antworten, wahrscheinlich interessiert's aber eh keinen.
 

Undomiel

W:O:A Metalmaster
27 Dez. 2001
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56
Hamburg
Ach verdammt, Berg & Hirten... irgendwie dacht' ich du würdest den "sonst hat niemand behauptet"-Teil meinen...
n015.gif

Keine Ahnung, aber erstmal laut werden...nee, ist klar...
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Wenn du mich als Katholiken fragen würdest, würde ich dir wohl sagen, dass es keinen Grund dafür gibt.
Ich sehe keine Religion ernsthaft als "besser" oder "wahrer" an als die andere (von Dingen wie dem "Glauben" an das Fliegende Spaghetti Monster abgesehen).
Ich persönlich denke, dass es Unsinn wäre, da man etwas, um es als definitiv wahr anzusehen, beweisen müsste, was, eigentlich egal, worum es geht, in einer realen Welt nicht möglich ist, da ein tatsächlicher Beweis nur auf formalen Axiomen beruhen kann, welche es nur in Modellen gibt.

So, mal ab davon habe ich mich nicht sonderlich mit anderen Religionen beschäftigt, da es für mich egal ist, auf welche Weise jemand nun seinen Glauben ausübt, oder ob überhaupt, es geht um das Handeln an und für sich, ob nun aus religiöser oder anderer Motivation, und solange es in in meinen Augen "gut" ist, ist mir die Motivation egal. Und wenn es das nicht ist - tja, dann ist das halt so, da kann man dann drüber diskutieren, wenn man will.

Aber grundsätzlich gehöre ich zu denen, die einfach durch die Erziehung ihre Religion erhalten haben und diese auch behalten, da für mich wie gesagt das konkrete Bekenntnis nur Nebensache ist.

Naja, bevor ich hier noch ewig schreibe und mich nachher noch zig Mal wiederhole hör ich einfach auf, bei Fragen und Unklarheiten werde ich antworten, wahrscheinlich interessiert's aber eh keinen.

Was bringt dir eine Religion die dir anerzogen wurde?
 

Lexington

W:O:A Metalhead
4 Aug. 2008
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Hohenwestedt
Aber grundsätzlich gehöre ich zu denen, die einfach durch die Erziehung ihre Religion erhalten haben und diese auch behalten, da für mich wie gesagt das konkrete Bekenntnis nur Nebensache ist.

Was bleibt dann noch übrigen von der Religion?
Der zentrale Bestandteil der Katholiken ist das Glaubensbekenntnis, das du soeben nonchalant zur "Nebensache" erklärt hast.
Deswegen ganz ernst die Fragen:
Was ist für dich der Glaube, wenn das Glauben Nebensache ist? Und warum hälst du dann daran fest?
 
Zuletzt bearbeitet:

Shardar

W:O:A Metalmaster
19 Nov. 2002
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ihr habt zumindest verdammt viele kirchen (ich hab entlang einer 3 kilometer langen straße 9 stück gezählt), und drive in beichtsstühle, und durchgeknallte fernsehprediger, und zum teil kreationismus im biologieuntericht :)

aber zur ehrenrettung, die amerikaner sind die nation mit den besten universitäten und den meisten nobelpreisträgern, trotz all dieser kuriositäten ;)

Naja, das lässt sich so pauschal ja gar nicht sagen. Kommt immer drauf an, in welcher Gegend man gerade ist. Ich finde, man muss immer vorsichtig sein mit Pauschalurteilen, bzw. damit wie man solche Urteile aufgrund ganz kleiner subjektiver Erfahrungen fällt, egal worum es geht. Wenn man z.B. im Bible Belt unterwegs ist oder in New England oder im tiefen Arizona - die Unterschiede sind einfach riesig. Umgekehrt kann man ja auch nicht Nicht-Europäern Europa erklären mit Zuständen wie sie z.B. in tief-konservativen Regionen hier in Europa herrschen, wie z.B. in manchen Teilen Rumäniens, wo man an die Existenz von Strigoi glaubt oder in konservativen Teilen hier in Deutschland, wo Leute fest überzeugt sind, Gott habe die Erde in 7 Tagen erschaffen und alles andere sei erlogen (hab hier in Deutschland in einem Dorf mit solchen Leuten gelebt!). Da würde man als Europäer ja auch sagen: "Ja, aber das ist nicht Europa! Europa sind auch Metrolopen wie London, sind Kulturgeschichte wie die Aufklärung, sind Hochkultur, usw."

Zur 'Ehrrettung': Das könnte Europa auch alles haben, wenn man mal mehr in die ganze Bildung investieren würde. Zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches gingen die Nobelpreise regelmäßig an Deutschland. Aber wenn man sich am falschen Ende kaputt spart, wandern die Spitzenforscher halt leider ab. Das ist traurig. Europa und Deutschland könnten da deutlich besser aufgestellt sein. An klugen Köpfen mangelt es garantiert nicht, die gibt es hier ohne Ende.

Ich wollte eben ausdrücken, dass nicht jeder Depp sich auch nur oberflächlich auskennt, die Republikaner (bzw. eher deren Wähler, die selbst werden wohl nicht so dumm sein) fielen mir gerade als Beispiel ein, weil's in der Zeitung war. Wäre mein euch unbekannter Mitschüler, der die Kreuzzüge für einen Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken hielt, ein besseres Beispiel?

Meine These ist: Es gibt in jedem Land einen Anteil an Deppen und klugen Leuten. Die Deppen sind meist die, die sich dann z.B. bei Youtube mit Leuten anderer Nationalitäten Wortgefechte liefern, welche Nation/welcher Kontinent jetzt ja viel besser, überragender und klüger sei. Natürlich gibt es in den USA Idioten... es gibt dort sogar sehr viele davon. Aber die gibt es hier auch ohne Ende. Und mit Sicherheit auch in Frankreich. Und in Großbritannien. Und in Indien und in Japan, und und und.
Ich reagier halt nur manchmal einfach allergisch, wenn ich dieses "Ja, die Amerikaner!" lese, weil es einfach an der Realität vorbeigeht, die nämlich so aussieht:
http://hurkunde.files.wordpress.com/2010/03/euusa.jpg

Nebenbei: Ich bin Republikaner. ;) Aber auch hier gilt: Republikaner nicht gleich Republikaner. Ich bin Anhänger von Ron Paul und der ist von einem Schwachsinn wie Sarah Palin in etwa so weit entfernt, wie eine Angela Merkel von Gregor Gysi. ;)
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Meine These ist: Es gibt in jedem Land einen Anteil an Deppen und klugen Leuten. Die Deppen sind meist die, die sich dann z.B. bei Youtube mit Leuten anderer Nationalitäten Wortgefechte liefern, welche Nation/welcher Kontinent jetzt ja viel besser, überragender und klüger sei. Natürlich gibt es in den USA Idioten... es gibt dort sogar sehr viele davon. Aber die gibt es hier auch ohne Ende. Und mit Sicherheit auch in Frankreich. Und in Großbritannien. Und in Indien und in Japan, und und und.

Wo ich das gerade lese fällt mir eine Diskussion ein, die wir sehr betrunken begannen und auch nur wenn wir sehr betrunken sind, fortführen:

Es ging um eine Frage:
Und zwar, wieso die pauschal gesagt "klügsten" Köpfe, alle aus Europa kommen?
Das ist ganz und garnicht rassistisch gemeint, wir haben eher probiert, das Gegenteil zu erreden, weil ein Kumpel das halt mal so in den Raum gestellt hatte, aber wir sind bis her nie wirklich zu einer Erklärung gekommen...

Es mag am Alkohol gelegen haben, aber vielleicht hat ja jemand eine einleuchtende Erklärung...

(Und ja mir ist natürlich klar, das die meisten Länder viele große und kluge Köpfe hervor gebracht haben, aber ich meine jetzt die wirklich großen Sachen...
Die Wiege der Demokratie, die ganzen Erfindungen, Kunst, Philosophie, etc. )
 

Shardar

W:O:A Metalmaster
19 Nov. 2002
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Wo ich das gerade lese fällt mir eine Diskussion ein, die wir sehr betrunken begannen und auch nur wenn wir sehr betrunken sind, fortführen:

Es ging um eine Frage:
Und zwar, wieso die pauschal gesagt "klügsten" Köpfe, alle aus Europa kommen?
Das ist ganz und garnicht rassistisch gemeint, wir haben eher probiert, das Gegenteil zu erreden, weil ein Kumpel das halt mal so in den Raum gestellt hatte, aber wir sind bis her nie wirklich zu einer Erklärung gekommen...

Es mag am Alkohol gelegen haben, aber vielleicht hat ja jemand eine einleuchtende Erklärung...

(Und ja mir ist natürlich klar, das die meisten Länder viele große und kluge Köpfe hervor gebracht haben, aber ich meine jetzt die wirklich großen Sachen...
Die Wiege der Demokratie, die ganzen Erfindungen, Kunst, Philosophie, etc. )

Meine Antwort würde so ausfallen: Natürlich kommen die klügsten Köpfe aus Europa - aus unserer Sicht. Wir existieren hier in einem sehr eurozentristischen (oder nordamerikanisch-eurozentristischen) Weltbild. Wir bilden uns hier durchaus ein, wir hätten mehr Wissen als viele andere Kulturen dieser Welt, nicht umsonst herrscht auch in Europa und Nordamerika die Vorstellung, die Demokratie sei die beste Regierungsform (eine Vorstellung, die ich teile). Wir müssen uns als 'westliche Menschen' eingestehen, dass wir die Welt gerne nach 'unseren' Werten und Normen verstehen und lenken wollen. Wir in Nordamerika und Europa sind der Überzeugung, dass Demokratie, Vernunft, Emanzipation von versch. Gruppen, Menschenrechte, etc. der 'richtige' Weg sind. Die Frage aber bleibt - ist das der richtige Weg?
Aus persönlicher Überzeugung lässt sich natürlich leicht sagen, dass Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, die Anerkennung von Menschrechten, die Ablehnung von Angriffskriegen, die Achtung von menschlichem Leben, usw. die 'wirkliche' Wahrheit sei. Aber wenn man mal ernsthaft versucht, sich aus seinem eigenen Werte- und Bildungskanon zu lösen, sollte man merken, dass Begriffe wie 'richtig', 'Wahrheit' oder 'Fortschritt' sehr davon abhängen, wie man kulturell sozialisiert wurde.

Ein Beispiel: Ein afrikanisches Naturvolk (und da fängt auch schon kulturelle Arroganz an - indem ich hier nichtmal den Namen eines solchen Volkes nennen kann) opfert Tiere. Es gibt eine TV-Doku, die ein solches Tieropfer zeigt. Die Zuschauer: empört! "Das ist Tierquälerei!" Dann wird der TV ausgemacht und zum Abendbrot gibt es Schinken aufs Brot.

Die Frage ist für mich nicht: "Warum kommen die klügsten Köpfe alle aus Europa?", denn diese Antwort ist zu simpel: Sie kommen deshalb aus Europa, weil sie die Grundlage und die Weiterführung des europäischen Bildungskanons sind: Wir alle wachsen in 'Demokratie' auf, jeder Gymnasiast kennt die Aufklärung, Goethe, Bachs Fugen, Aristoteles, Sokrates, neue Erkenntnise der Neurobiologie, Diskursethik, etc.
Die wirkliche Antwort auf die Frage ist: In Europa gibt es die 'klugen Köpfe', weil sie Teil eines Kulturkreises sind, in dem wir aufgewachsen sind.

Die Frage müsste aber eher lauten: "Was bleibt von meinem 'kulturellen Selbstbild' übrig, wenn ich mal ganz und gar in eine neue Kultur eintauche? Liegen denn andere Kulturen wirklich 'falsch'? Oder reflektiere ich nur zu wenig, weil ich in kultureller Arroganz davon überzeugt bin, dass nur mein Weg richtig ist... nur richtig sein kann?
 
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Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Meine Antwort würde so ausfallen: Natürlich kommen die klügsten Köpfe aus Europa - aus unserer Sicht. Wir existieren hier in einem sehr eurozentristischen (oder nordamerikanisch-eurozentristischen) Weltbild. Wir bilden uns hier durchaus ein, wir hätten mehr Wissen als viele andere Kulturen dieser Welt, nicht umsonst herrscht auch in Europa und Nordamerika die Vorstellung, die Demokratie sei die beste Regierungsform (eine Vorstellung, die ich teile). Wir müssen uns als 'westliche Menschen' eingestehen, dass wir die Welt gerne nach 'unseren' Werten und Normen verstehen und lenken wollen. Wir in Nordamerika und Europa sind der Überzeugung, dass Demokratie, Vernunft, Emanzipation von versch. Gruppen, Menschenrechte, etc. der 'richtige' Weg sind. Die Frage aber bleibt - ist das der richtige Weg?
Aus persönlicher Überzeugung lässt sich natürlich leicht sagen, dass Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, die Anerkennung von Menschrechten, die Ablehnung von Angriffskriegen, die Achtung von menschlichem Leben, usw. die 'wirkliche' Wahrheit sei. Aber wenn man mal ernsthaft versucht, sich aus seinem eigenen Werte- und Bildungskanon zu lösen, sollte man merken, dass Begriffe wie 'richtig', 'Wahrheit' oder 'Fortschritt' sehr davon abhängen, wie man kulturell sozialisiert wurde.

Ein Beispiel: Ein afrikanisches Naturvolk (und da fängt auch schon kulturelle Arroganz an - indem ich hier nichtmal den Namen eines solchen Volkes nennen kann) opfert Tiere. Es gibt eine TV-Doku, die ein solches Tieropfer zeigt. Die Zuschauer: empört! "Das ist Tierquälerei!" Dann wird der TV ausgemacht und zum Abendbrot gibt es Schinken aufs Brot.

Die Frage ist für mich nicht: "Warum kommen die klügsten Köpfe alle aus Europa?", denn diese Antwort ist zu simpel: Sie kommen deshalb aus Europa, weil sie die Grundlage und die Weiterführung des europäischen Bildungskanons sind: Wir alle wachsen in 'Demokratie' auf, jeder Gymnasiast kennt die Aufklärung, Goethe, Bachs Fugen, Aristoteles, Sokrates, neue Erkenntnise der Neurobiologie, Diskursethik, etc.
Die wirkliche Antwort auf die Frage ist: In Europa gibt es die 'klugen Köpfe', weil sie Teil eines Kulturkreises sind, in dem wir aufgewachsen sind.

Die Frage müsste aber eher lauten: "Was bleibt von meinem 'kulturellen Selbstbild' übrig, wenn ich mal ganz und gar in eine neue Kultur eintauche? Liegen denn andere Kulturen wirklich 'falsch'? Oder reflektiere ich nur zu wenig, weil ich in kultureller Arroganz davon überzeugt bin, dass nur mein Weg richtig ist... nur richtig sein kann?

Den Aspekt haben wir durchaus dabei bedacht!
Und natürlich sehen das die Leute aus anderen Kulturen wohl ganz anders als wir. Allerdings ist der Westen ja trotzdem der Takt angeber...
In der internationalen Wirtschaft rechnet man mit unseren etablierten Zahlen und Währungen, geht nach unseren Jahreszahlen.
Der "westliche" Lebensstil hat in vielen Ländern einzug gehalten...

Was wir allerdings selber nicht genau wussten, ist wie das zum Beispiel aus Sicht der Kunst ist, etc.
Ich meine was Kunst angeht, hatten wir hier ja unsere großen Epochen und sowas wie die sixtinische Kapelle etc. sind soweit ich weiss, weltweit anerkannt.
Du hast ja selbst ein paar Namen genannt, aber ich glaube auch chinesische Klavierschüler, lernen Mozart, Beethoven und Co. oder?
 

Jan_Talon

W:O:A Metalhead
30 Aug. 2011
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Krefeld
Bevor ich jetzt als dummer Amerikahasser dastehe:
Ich sehe die Republikaner bzw. genauer deren religiös-rechten Bestandteil ja auch nicht als bestes Beispiel für Amerikaner, denke auch nicht das die Republikaner mit einem Kandidaten aus dem Spektrum eine realistische Chance haben werden außerhalb ihrer Stammgebiete zu punkten (Warum weisen die Demokraten bzw. gemäßigten Republikaner eigentlich nicht öffentlich auf den Widerspruch zur Bibel mancher Äußerungen dieser Leute hin oder kommt das hier in Deutschland nur nicht an?). Aber so eine politische Bewegung gibt es in Europa (bzw. in Deutschland) nicht bzw. nicht so extrem (manche Teil des CSU tragen ja solche Züge). Und würde ich die Amerikaner wirklich hassen würde ich so ein paar Geschichten von meiner Tante, die in so einer texanischen Wüste lebt erzählen, aber das ist ja ähnlich aussagekräftig wie die Dorflandschaft in Oberbayern für Gesamtdeutschland.