In die persönliche Glaubensentscheidung einmischen darf er sich eh nicht - verbietet das GG.
Aber ich bin da tolerant, fordere im Gegenzug aber Konsequenz:
Ab nächstes Jahr will ich Metalkorane, Metal-Bhagavad-Gitas, Metal-Laotses, Metal-Palmblattschriften, Metal-Papyri und alle anderen Glaubenszeitschriften auch verteilt sehen, und natürlich auch von jeder Religion missionierende Vertreter, die sich alle in Reih und Glied auf dem Wackener Dorfplatz aufstellen müssen und in Marktschreier-Manier ihre Vorzüge anpreisen. Dann ist es gerecht
@Metal Bibel:
Du willst meine Meinung zum Christentum hören? Dann lies das aber auch komplett, wenn ich mir schon die Mühe mache:
Abgesehen davon, dass das Christentum keinerlei Legitimation besitzt, weder durch irgendeinen möglicherweise existenten Gott, noch durch eine prophetische Religionsgründung, da der Gründer Paulus war, nicht Jesus, ist es die größte fortgesetzte Missachtung der eigenen Glaubensgrundsätze in der Geschichte der Menschheit. Eine Religion, die sich der Güte und Nächstenliebe verschrieben hat, und gleichzeitig so viele Menschenleben auf dem Gewissen hat, ist ein verdammt geschmackloser Witz. Kaum aufgestiegen zu einer Staatsreligion hat das Christentum und seine Vertreter alles daran gesetzt, den Glauben zu verbreiten - wie viele in den Heiligen Kriegen sterben mussten, war völlig egal, solange die eigene Macht und der eigene Geldberg wuchs oder zumindest erhalten blieb. Wer nun glaubt, das wäre spätestens seit dem Ende der Inquisition Geschichte, irrt sich gewaltig. Im Dritten Reich hat Hitler nur das fortgesetzt, was die Kirche über 1600 Jahre versucht hatte, und das mit breitwilliger Unterstützung der Kirche. Wer nun die tatsächlich existenten Widerständler aus den kirchlichen Reihen als Gegenbeweis anführen will, stellt bei näherer Betrachtung fest, dass sie mit allem, aber nicht dem Segen aus Rom oder der evangelischen Bischofskonferenz gehandelt haben. Und die Tradition, mit den Mächtigen ins Bett zu steigen, setze sich fort: In Spanien gründete ein Mann namens Josemaría Escrivá, ein glühender Anhänger Francos, Opus Dei, welche später unter Anderem Pinochet unterstützte. Heilig gesprochen. Mutter Theresa wird als Heilige verehrt und setzte sich zu Lebzeiten stark gegen die Werte der Aufklärung ein; in Kalkutta ist sie zudem nicht als Heilige, sondern als "Todesengel von Kalkutta" in Erinnerung geblieben, die an Verletzten oder Sterbenden die Zwangstaufe durchführte. Was die Vatikanbank treibt - als der Letzte das ein wenig an die Oberfläche bringen wollte, erlitt er einen Unfall. Offensichtlich nicht ganz koscher, aber man ist ja schließlich auch nicht jüdisch, gell? Und der Umgang mit Sexualstraftätern und Kinderschändern in der Kirche ist auch sehr interessant: Versetzung, heraus aus dem Zugriffsbereich der jeweiligen Strafverfolgungsbehörden, solange sich das halbwegs vertuschen lässt. Über die Rolle der Frau müssen wir uns nicht unterhalten. Sollte sich jemand echauffieren, dass das ja nur für die Katholiken gilt - der sollte sich mal die Äußerungen Luthers zu den Bauernaufständen durchlesen. Zugegeben: Die Kath. Kirche hat mehr Dreck am Stecken, liegt am Alter und der Führungsart.
Den Ausflug zu den Kreationisten und dem anderen extremistischen Gesocks diesseits und jenseits des Atlantiks spare ich mir jetzt, nur ein Name soll genannt werden: Westboro Baptist Church
Bleiben die einzelnen Gläubigen, die Christen, losgelöst von ihrer Vertretungsstruktur. In der Hauptsache Menschen, welche Homosexualität und deren Vertreter als abartig ansehen, für die der Kirchgang ungefähr so heilig ist wie eine Modenschau (der Vergleich kommt nicht von ungefähr), die Andersgläubige oder Ungläubige als Menschen zweiter Klasse ansehen, denen kein Laster fremd ist und doch heucheln sie das Christentum - ich könnte jedesmal kotzen, wenn ich diese scheinheilige Ansammlung Menschen sehe.
Ja, es gibt einige aufrechte Christen, ich kenne tatsächlich auch eine davon - sie ist homosexuell. Herzlichen Glückwunsch, du bist in einer liebenden Gemeinschaft aufgenommen! Ich wusste gar nicht, dass man den Status des Antichristen, den ich ja schon bekleide, toppen kann...
Bleibt das, worauf ihr euch stützt: Die Bibel. Dieses Sammelsurium aus altägyptischen, assyrischen, babylonischen und römischen Mythen:
- Sintflut: Kennt jede Religion, die mit Regen und größeren Wassermassen zu tun hatte, selbst die Maya
- Urmenschenpaar: Haha, wie haben wir gelacht. Kennt jede Religion
- Pflanzen wachsen, bevor überhaupt Sonne und Mond erschaffen wurden
- Licht ohne Lichtquelle wird erschaffen - der Brüller
- Wunderheilungen: Hat jeder mittelprächtige König hinbekommen
- Selbstopferung: billige Mithraskopie
- Jungfrauengeburt: Würde ich die Herrscher und Helden anführen, die das von ihrer Einfuhr in die Welt behaupten können, würde ich bis nächste Woche hier sitzten
- Jünger: Hatte jeder Religionsgründer, mythologisch oder real
- Wiederauferstehung: Osiris, Krshna, ...
- Zahl 12: 12 Prüfungen des Herakles, 12 Jünger des Mithras, 12 Sternzeichen, ...
- Maria auf dem Mond stehend, 12 Sterne auf dem Haupt und Jesus im Arm: Isis mit Horus
...
Man kann lange so weiter machen, Teile der Bibel sind 1:1-Kopien zum Beispiel aus dem Gilgamesch-Epos.
Und das Schlimmste daran ist: Sie ist nicht einmal in sich konsistent. Gott liebt alle Menschen, aber Josua sagt da was Anderes. Jesu Kreuzigung soll angeblich die Erbsünde aufheben - die in Deuteronomium verboten wurde. Das NT ersetzt die Vorschriften aus Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium? Von wegen, Jesus sagt, er würde kommen, um zu erfüllen, nicht um aufzuheben, und kein Iota des Gesetzes soll vergehen bis zum Ende der Zeit.
Und der Brüller der ganzen Geschichte ist: KEINER der Evangelisten kannte Jesus. Ein Buch geschrieben mit wörtlichen Zitaten, aber den Menschen nicht einmal kennen. Liegt vielleicht auch daran, dass es eigentlich Paulus war, der diese Religion gegründet und ihr den Anstrich einer für alle offenen Heilsreligion verpasste - denn Jesus war Jude und predigte nur zum erwählten Volk, also den Juden. Alle anderen waren von vornherein von diesem liebenden Gott zu Tod und Verderben verbannt, gerettet wurden nur die Juden.
Dazu kommt: Die Bibel enthält unendlich viele Übersetzungsfehler, teils unbewusst, teils bewusst geschönte Stellen, wie etwa die mit den Ziegelöfen:
Ja, warum ist das wohl so gemacht worden... was könnte nur zwischen 1912 und 1984 vorgefallen sein, das ein allmächtiges und allwissendes Wesen dazu bewegen hätte können, die Geschichte seines geliebten Volkes per Zeitmaschine zu ändern...
Fazit:
Das Christentum ist eine verdammt traurige Entschuldigung für eine Religion, aufgebaut auf ein Buch, das willkürlich zusammenkopiert wurde und trotz des Anspruchs der Gottgegebenheit ständig "korrigiert" werden muss, weil das allmächtige und allwissende Gottwesen ja schließlich nicht in die Zukunft schauen kann - aber dann genau weiß, wann was wo passiert, um es seinen Propheten weitergeben zu können.
Ehrlich gesagt kannst du es in Wacken auch schaffen, 12000 Ausgaben von "Mein Kampf" auf Vietnamesisch und in Blindenschrift los zu kriegen, wenn du sie mit lustigen Bildern garnierst. Oder Teletubbie-Masken. Völlig egal, gibt genug Idioten, die das nehmen (und zum größten Teil wohl auch zweckentfremden)