JUDAS PRIEST

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Leo

W:O:A Metalhead
12 Juli 2006
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Preetz
Ich beantrage die Führung der Beweislage. :o

In den guten alten Zeiten des Vinyls kostete eine LP bei Neuerscheinung
19,95 DM --> ca. 10,20 EUR. Viele dieser LPs waren schon damals aufwändig gestaltet, es gab sogar bedruckte Platten, Texte im Inlay, etc.

Diese LP konnten relativ einfach mit so gut wie jeder Heimstereoanlage auf Kassetten (MC) aufgenommen werden. Ja gut, das ganze war ein "Realtime" - Vorgang, aber ich konnte, wenn gewünscht, den gesamten Freundeskreis legal mit MCs versorgen.

Die GEMA kam bald dahinter, dank Sony's Walkman wurde das ja auch bald recht häufig ähnlich gehandhabt. So wurde denn beschlossen, dass jede Leerkassette mit 1,- DM seitens des Käufers bezuschußt wurde, damit die arme, notleidende Plattenindustrie nicht an dieser Technologie zu Grunde geht.

Dann kam die CD auf den Markt, neue Alben hatten damals schon den sagenhaften Preis von DM 29,95 (ca. EUR 15,30) - dieser wurde von vielen wegen der ach so tollen digitalen Technik auch von vielen berappt. Aber ein Großteil der Käuferschichten wechselte nicht wie gewünscht zur CD, vieleln waren sowohl die Player als auch das Futter für diesen viel zu teuer.

Die Plattenindustrie versprach den Leuten damals, die CDs wären nur am Anfang wegen der geringen Auflage so teuer. Nun, die Auflagen sind gestiegen, der Preis zwar nicht, aber billiger ist es auch nicht geworden.

Lange Rede kurzer Sinn: Das Problem existiert schon viel länger als es "Raubkopien" gibt, nur die Plattenindustrie hat jetzt einen Weg gefunden, das irgendwie kontrollieren zu können und die Kopierer zu belangen.

Ist es nicht auch heute so, das für jede CD-ROM eine Obolus an die GEMA abgeführt wird?

Ich will ja auch nicht, dass die Künstler für Ihre Arbeit leer ausgehen, aber ich denke, da wäre ein Direktvertrieb eben über das Internet seitens der Künstler doch die viel bessere Möglichkeit, genau diesen das Geld zukommen zu lassen und nicht den Managern der diversen Plattenlabel, welche unter anderem wie Sony auch an den CD-Brennern verdienen... Doppelmoral???
 

Tara

W:O:A Metalhead
9 Aug. 2007
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BW, THR
www.myspace.com
Judas Priest – Listening Bericht zu NOSTRADAMUS
Lange hat es gedauert, bis von dem mehrfach verschobenen, epochalen Judas Priest-Konzeptalbum NOSTRADAMUS die ersten Töne nach außen drangen. Nach dem vielversprechenden Titel-Track, der bereits vor ein paar Wochen die virtuelle Runde machte, hatte METAL HAMMER die exklusive Einladung, das Großwerk in Gänze zu hören.


Judas Priest
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Mit einer erschlagenden Spielzeit von über 90 Minuten erweist sich NOSTRADAMUS tatsächlich als das ambitionierte Opus Magnus aus der Birminghamer Stahlschmiede.

Unterteilt in zwei Akte, auf zwei CDs verteilt, nähern sich Judas Priest der Biografie des berühmten französischen Propheten lyrisch aus der Ich-Perspektive. Musikalisch verlangt solch episches Unterfangen natürlich ganz nach großem Gestus. So sind Chöre, orchestrale Arrangements und instrumentale Vorspiele vor nahezu jedem Song selbstredend konzeptuelles Pflichtprogramm.

Nach einem ebensolchen Intro ertönt mit ‘Prophecy’ der erste Song des Albums, eine stampfende Mid-Tempo-Nummer mit Streicherunterlegung. ‘Revelations’ weist neben seiner operesk-balladesken Ausrichtung im Verlauf noch ein NWOBHM-Reiter-Riff vom Feinsten auf. ‘War’ hingegen kommt mit Kirchenorgel, Chorälen und Tribal-Trommel-Ansätzen daher und lässt Erinnerungen an Manowars letztes Musical (GODS OF WAR) aufkommen.

Weiter geht es mit ‘Pestilence & Plague’, das wieder etwas mehr Dampf macht, bevor es dann mit italienischen (!) Vocals in die Metal-Operette geht. ‘Death’ ist ein getragen balladeskes Düsterstück, während ‘Conquest’ nach ruhigem Streicher-Anfang den Bogen zum Tempo-Anzug schlägt und mit seinem hymnischen Chorus abermals an Manowar gemahnt. ‘Lost Love’ ist im Anschluss tatsächlich das Balladen-Rührstück, das man hinter so einem Titel vermutet und setzt die Kitsch-Messlatte ziemlich hoch an.

‘Persecution’ entschädigt zum Finale von Akt I als erster Uptempo-Kracher im klassischen Judas Priest-Gewand mit schönem Doppel-Gitarren-Einsatz der Herren Tipton und Downing.

Halbzeit-Zwischenfazit: Judas Priest wollen klotzen und nicht kleckern, vergessen bei aller Kunstbeflissenheit aber leider ein wenig das Rocken. Etwas mehr Tempo hätte dem ein oder anderen Song nicht geschadet.

Akt II – gleiches Spiel, könnte man meinen. ‘Exiled’ ist hymnisch opulent und begeistert mit Queen-Momenten, während ‘Alone’ an Queensryche denken lässt, während Herr Halford mit seinem ersten Schreieinsatz aufwartet. ‘Visions’ kommt mit echtem Judas Priest Achtziger-Feeling und großem Refrain an, bevor es mit ‘New Beginnings’ abermals in Musical-Gefilde geht.

Es folgt der Titel-Track, der mit seiner dynamischen Bandbreite alle Register zieht und klar macht, wie der Rest des Albums hätte klingen können. ‘Future Of Mankind’ ist das epische Finale samt metallisch-klassischer Gitarren-Gratifikation.

Anschließend Stille.

Das muss erst Mal verdaut werden.

Erster Eindruck: NOSTRADAMUS ist keine Häppchenkost, sondern eine vielschichtige Angelegenheit, die mehr Aufmerksamkeit, als einen einzigen Durchlauf fordert. Der hohe Balladen- und Midtempo-Faktor mag in streng metallischer Hinsicht möglicherweise ein Manko sein. Auch hier wird sich erst mit mehr Zeit zeigen, inwieweit dies Konzept- und Albumdienlich, bzw. notwendig ist.

Eines steht jedenfalls jetzt schon fest: Judas Priest haben mit NOSTRADAMUS einiges gewagt. Inwieweit sie alte oder womöglich auch neue Fans für diesen Konzept-Koloss begeistern können, bleibt aber bis zur kritischen Kopfhöreranalyse abzuwarten.


Die komplette Tracklist:

Act I (CD1)
1. Dawn of Creation 2.31
2. PROPHECY 5.26
3. Awakening 0.52
4. REVELATIONS 7.05
5. The Four Horsemen 1.35
6. WAR 5.04
7. Sands of Time 2.36
8. PESTILENCE AND PLAGUE 5.08
9. DEATH 7.33
10. Peace 2.21
11. CONQUEST 4.42
12. LOST LOVE 4.28
13. PERSECUTION 6.34


Act II (CD2)
1. Solitude 1.22
2. EXILED 6.32
3. ALONE 7.50
4. Shadows In the Flame 1.10
5. VISIONS 5.24
6. Hope 2.09
7. NEW BEGINNINGS 4.56
8. Calm Before The Storm 2.05
9. NOSTRADAMUS 6.43
10. FUTURE OF MANKIND 8.29

Quelle Metal Hammer