Ich habe den besten Barbarenfilm aller Zeiten gesehen. Sorry Arnie, aber selbst Conan stinkt dagegen ab. Nicht nur, weil die beiden Hauptdarstellerinnen ein paar überzeugende Argumente haben, gegen die auch Brigitte Nielsen in Red Sonja nichts entgegensetzen kann, nein, die Story, die Effekte und die Kulissen sind einfach noch um ein Vielfaches lustiger als bei Ator - Der Unbesiegbare. Aber jetzt mal von Beginn an.
Wie es sich für einen zünftigen Barbarenreißer gehört, wird gleich am Anfang mal ein Dorf vom oberbösen Bosewicht namens Traigon und seinen untergebenen Kloppköppen überfallen und abgefackelt. Warum? Aus einem Grund, der nicht weiter beleuchtet wird, hat eine der Damen des Dorfes Traigons Kind ausgetragen, das der fiese Finsterling als sein Erstgeborenes der gemeinen Göttin Kaligra opfern will. Allerdings stellt sich heraus, das war nich nur eines, die Schwimmer von Kraigon und die Eizellen der armen Dame haben hervorragende Arbeit geleistet und gleich zwei Kinners gemacht. Oh Schreck, wer soll nun geopfert werden? Nachdem sich die Mutter weigert, zu verraten, welches von beiden nun als erstes aus dem Uterus geschlüpft ist, wird diese mit einem ziemlich fiesen Werkzeug malträtiert. Gott sei Dank ist Jesus umgehende zur Stelle, macht alle Fieslinge inklusive Traigon platt, nimmt die beiden Kinder in seine Obhut und verspricht der dahinscheidenden Mutter, dass ihre Kinder ihren Tod rächen werden. Aber - oh nein! - das sind gar keine Mucki-Männer, sondern Mädels. Doof. Jesus hält das aber für irrelevant und überträgt den beiden trotzdem seine superdollen Superkräfte, indem er sie für einen kurzen Moment in Schlümpfe verwandelt. So ne blaue Hautfarbe hat schon was. Anschließend lädt er die beiden Mädels bei einem Hirtenpaar mit Neugeborenem ab, die Mudder hat ja schließlich genuch... weißt schon, ne? Die beiden müssen allerdings verprechen, dass sie niemandem verraten, dass die beiden Mädchen sind. Merkt ja auch keiner.
Zwanzig Jahre später. Die Planeten stehen im Zeichen des Drachen. Oder so. Traigon hat nämlich nicht nur mehr als ein Leben, nee, er kommt halt einfach wieder, wenn die Planeten im rechten Winkel zum Zenit metaphysischen Widerscheins der astralen Kuhglocke stehen (oder so), was jetzt der Fall ist. Irgendeine Trulla macht sich nackich, Traigon kommt im selben Outfit, in dem er dahingeschieden ist, mit lustigen grünen Lichteffekten wieder und verspricht jedem seiner Krieger die Herrschaft über ein Weltreich, wenn sie ihm die zwei, die wie eins sind, bringen. Große Welt ist das, das sind schon einige Krieger, die da bedient werden wollen. Allerdings hat einer der unterwürfigen Untergebenen sofort den richtigen Riecher und macht mit seinen Schergen das Haus der Pflegefamilie (und die Pflegefamilie selbst) platt. Leider bekommen das unseren Heldinnen nicht mit, denn sie müssen nackich baden. Hurra!
Dabei begafft sie allerdings ein lüsterner Satyr mit Gummimaske, dessen Nasenflügel sich ständig nach innen biegen, was die beiden gar nicht so lustig finden. Dann der erste, geniale Dialog des Films: "Was hat er dort? Das sieht ja lustig aus." "Am Hals?" "Nein, zwischen den Beinen." "Ja, was kann das sein?" "Sieht aus wie ein Horn." "Eine Waffe also. Aber was kann man mit so einer Waffe anfangen?" "Ich weiß nicht und ich werde auch nicht warten, bis er es uns zeigt." Diese Unschuld...hach! Trotzdem gibts für den armen Ziegenpeter, der ausschließlich Ziegengeblöke aus dem Studio von sich gibt, volles Pfund aufs Maul. Nachdem sich die beiden Damen angezogen haben (schade) und blau geleuchtet haben, gehts Richtung (mittlerweile toter) Pflegefamilie, wo dann auch die Bösewichter volles Pfund aufs Maul bekommen. Davon sichtlich beeindruckt, kommt Gimli, der Zwerg, der 1,75m groß ist, aus dem Gebüsch, zusammen mit seinem notgeilen Satyrenkumpel. Während der Feuerbestattung kommt dann Jesus in Gestalt von Gandalf dem Weißen wieder und macht wieder lustige blaue Sachen, während er den Damen einredet, dass sie blutige Rache an Traigon üben sollen, und lehrt sie das super dolle Zauberwort "Vital". Dann latscht er ins Feuer. Und steht da. Wahrscheinlich stirbt er dort auch. Man weiß es nicht. Gimli will zufällig auch Traigon (beim Teutates! Das sagt der immer. Mir fallen nur leider keine passenden Asterix-Flachwitze ein...) eins über die Omme zimmern, also nimmt er die Zwillinge unter seine Fittiche. Schnitt, man findet sich der Musik nach zu urteilen auf dem lokalen Arabermarkt wieder, der aber im Vergleich zum antiken Las Vegas (Glücksspiel, Burlesque-Tänzerinnen und Nutten. Ja, Nutten.) mächtig abstinkt. Dort treibt sich nämlich der Kumpel vom Gimli namens Elric, äh, hält, nee, Erlic rum. Weil der aber gerne beim Würfeln bescheißt, gibts Haue in feinster Spencer/Hill-Manier. Die Truppen von Traigon sind allerdings nicht weit, Rückzug ist angesagt. In einer schäbigen Hütte machen sich die Zwillinge, die übrigens Mara und Mira heißen wieder nackich - und potzblitz! - Gimli und Elric - pardon, Erlic - merken, dass das ja Mädels sind! Genialer Dialog Nummer zwei: "Na ja, Papi hat gesagt, wir sind Jungs. Was ist eigentlich der Unterschied?" "Das... das wisst ihr nicht?" "Nein, nicht genau." "Ihr kennt ihn nicht, den kleinen Unterschied?" "Fällt euch denn nichts auf? zum Beispiel... die Dinger hier?" "Ach die da. Na wenn schon. Also, etwas lästig sind uns die Dinger schon manchmal." Herrlich!
Von da an spricht Gimli die beiden übrigens immer mit "Jungs. Äh, Mädchen." an.
In einem Moment der Unachtsamkeit werden die beiden dann allerdings von den Bösewichtern gefangengenommen. Und irgendwoher kommt auch ein Affe, der der ollen Nackerten (die, die sich vorm wiedergeborenen Schwarzmagier entblößt hat) aus welchem Grund auch immer untergeben ist. Aber Erlic, Gimli und der Satyr sind zur Stelle und retten die beiden. Top! Sie fliehen in den verbotenen Wald, in den auch der Affenkerl, dem die jüngere der beiden Schwestern versprochen wird, entsandt wurde, um alle festzunehmen. Ne knackige Blondine, jo, das ist Ansporn genug, um mit den Affenkumpels explodierende, mit Lachgas gefüllte, Kokosnüsse zu schmeißen. Erlic und die Ältere, deren Namen ich vergessen hab, werden entführt, die Jüngere wird gerettet. Dabei erfährt die Ältere dann, dass Traigon ihr Vater ist. Und Traigon, dass der olle Erlic gern beim Würfeln bescheißt. Darauf steht die Todesstrafe! Aufm Pflock. Nackich. Brrrr..... Dabei stellt sich jedoch raus, dass er der einzige Nachkomme einer Adelsfamile ist. Das ist deswegen wichtig, weil die Tochter drei Euro fuffzich mehr beim Opfern wert ist, wenn sie mit nem Adeligen gebu... vermählt ist. Also wird er zunächst verschont. Schnitt. Gimli und eine von den zweien im Wald. Weil die beiden aber wie eins sind, sieht sie, wo sie hin müssen. Wieder Schnitt. Erlic wird eingeölt, damits beim anschließenden Akt besser flutscht. Und mit einem leuchtend grünen Gebräu abgefüllt. Schitt zurück in den Wald. Bester Dialog aller Zeiten: "Es tut nicht weh. Es... *Gestöhne, die Hand geht in den Schritt* Mir ist hier so... Oh... Mir ist hier so heiß. *Gestöhne* Es ist Mara." "Mara! Wird sie ge... *Peinliches Schweigen* Wird sie gefoltert?" *Lustvolles Stöhnen* Ja. Ähem. Läuft bei deinem Zwilling was, wirds auch in deiner Buxe nass. Das wussten schon die ollen Barbaren und Barbarellas. Gimli quittiert das schließlich nach der zweiten Runde mit einem trockenen "Das kann nur Erlic sein!"
Ja, genug Bumsi-Bumsi, die Schwester will gerettet werden!
Hier mach ich mal Schluss, der Endkampf beziehungsweise der Weg dorthin ist zum Schießen! Urzeit-CGI-Versuche, Zombies, Jungfrauen, Explosionen, wirre Twists, die natürlich durch das magische Wort "Vital" hervorgerufen werden und ein Happy End. Den letzten Dialog muss ich aber spoilern, denn er toppt wirklich das legendäre "Hail to the King, Baby!"-Ende von Armee der Finsternis: *Erlic hat beide Schwestern im Arm* "Hey, mein Junge, is eine nich genug für dich?" "Du vergisst eines, Baldar (so heißt Gimli also wirklich!), diese zwei.... sind doch eine!" *Gelächter* Schluss. Credits. Was zum....?! Mir fehlen echt die Worte.
Ich vergebe fünf von fünf möglichen Ti... nein, Zwergen. So!
