+++ Sobig-F hängt MSBlast locker ab +++
Nur wenige Stunden nach Ausbruch der Sobig-F-Epidemie steht fest: Es handelt
sich wohl um den "erfolgreichsten" Massenvirus aller Zeiten.
Im Schatten der MSBlast-Panik wäre in den ersten Stunden nach seinem
Auftreten der Sobig-F-Virus in den Schlagzeilen beinahe untergegangen. Nun
stellt sich heraus, dass es sich dabei um eine Fehleinschätzung handelte.
Sobig-F übertrifft in seinen Effekten nicht nur MSBlast, sondern gilt nach
Einschätzung von einigen Antivirenexperten schon jetzt als "erfolgreichster"
Massenvirus aller Zeiten. Andere Beobachter wollen nicht ganz so weit gehen,
geben aber zu, dass Sobig-F in seiner Verbreitungsgeschwindigkeit höchstens
noch von Klez vor mehr als eineinhalb Jahren übertroffen wird.
Das E-Mail-Filterunternehmen MessageLabs identifizierte am ersten Tag des
Auftretens von Sobig-F mehr als eine Million Nachrichten, die den Virus
enthielten. Das Konkurrenzunternehmen Postini fischte den Wurm aus 2,6
Millionen Mails - innerhalb von nur 24 Stunden. Das macht Sobig-F bei
Postini zum absoluten Rekordhalter.
Besonders tückisch bei Sobig-F ist, dass sich der Virus durch das Sammeln
von E-Mail-Adressen auf Web-Seiten und in Adressbüchern weiterversendet. Im
Absenderfeld stehen deshalb möglicherweise bekannte Adressen, was den
Wurmvirus zunächst unverdächtig macht. Im deutschsprachigen Raum sollte
allerdings die üblicherweise englische Betreffzeile auffallen.
Im Gegensatz zum eher harmlosen MSBlast/Lovesan stellt Sobig-F eine reale
Bedrohung für die User da. Der Virus versucht ein Programm zu installieren,
das Eindringlingen später die volle Kontrolle über die Rechner geben kann.
Virenexperten sind zudem über das Verfallsdatum von Sobig-F irritiert. Der
Virus stellt seine Aktivitäten am 10. September 2003 ein - was für den 11.
September den Ausbruch eines möglicherweise noch gefährlicheren Virus
erahnen lässt.