Gedanken zur Security-Situation während des Festivals
Ich habe meine Eindrücke der letzten Woche nun ein paar Tage sacken lassen und möchte meine Gedanken nun mit Euch als Veranstalter teilen.
Kurz zu meinem Background:
Ich werde jetzt bald 49 und habe selber knapp 30 Jahre nebenbei immer wieder im Sec-Gewerbe gearbeitet, wohlgemerkt auf Rechnung und nicht nach Stundenlohn.
Wacken 2014 war nun mein drittes Wacken.
Nun zu meinen Gedanken:
Leider ist mir dieses Jahr aufgefallen, dass einige der Secs, die mir auf dem Gelände begegnet sind, nicht mal im Ansatz die nötige psychische Reife bzw. ein Mindestmaß an verantwortungsvollem Verhalten an den Tag gelegt haben, wie es die Ausübung dieser Tätigkeit nun mal voraussetzen.
Die Liste meiner Beobachtungen und der mir mitgeteilten "Auffälligkeiten" ist beträchtlich, so dass ich hier nur das ein oder andere exemplarisch anführen möchte.
- Einem offensichtlich fast dehydrierten und "angeschlagenen" Besucher wurde die Wasseraufnahme verweigert, mit der Begründung, dass man an dieser Stelle nur die Wasserkanister auffüllen dürfe.
- Eine Besucherin wurde der Zugang zum Festivalgelände verweigert, weil sie zwar einen BAUGLEICHEN Wasserbeutel dabei hatte, wie Ihr ihn im Metalbag hatte, aber dieser eben nicht das Wacken-Logo hatte.
- Securities feierten (sicher während ihrer Freizeit) im Sec-Graben vor der Bühne ausgelassen und behinderten so fast die Arbeit ihrer Kollegen.
- Der tragische Tod eines offensichtlich alkoholisierten Secs im Dorf
Wie gesagt, ich habe lange Zeit auch im Sec-Bereich gearbeitet und die Vielzahl der Secs, gerade im Graben haben eine extrem guten Job gemacht, aber anscheinend ist nun auch beim Wacken ein Phänomen zu beobachten, dass bereits in anderen Bereichen des Sec-Gewerbes Einzug gehalten hat.
Hauptpartner bei der Security auf Eurer Veranstaltung ist IH Security GmbH, die schon bei unzähligen Events gerade im Festival- und Musikbereich gute Arbeit geleistet haben. Aber auch diese Firma stößt bei einer Größenordnung, wie sie dieses Festival darstellt, an die Grenzen ihrer Kapazität was gut geschulte Kräfte anbetrifft.
Und daher gehe ich davon aus, dass auch IHS sich sogenannter Subunternehmer bedient, die ihrerseits über Leute verfügen, die für Sec-Dienste zur Verfügung stehen.
Ich möchte keinen persönlich angreifen, aber wir alle wissen, dass der Stundenlohn eines Secs, der NICHT auf eigene Rechnung arbeitet, nicht wirklich weit ab der 6 EUR liegt. Nun kann man deshalb argumentieren, dass man dadurch eben Abstriche machen muss, bei den Leuten, die sich auf so Jobs melden.
Und trotzdem finde ich es wichtig, auch diese Leute zu schulen und das immer und immer wieder. Da waren leider einige dabei, bei denen nach 1+1=2 schon Schluss war mit dem Denken.
Sie sollten geschult werden, dass es nicht reicht in schwarz oder weiß zu denken, sondern sein Verhalten auch geänderten Umständen (extreme Hitze) anzupassen. Dieser Umdenkungsprozess sollte natürlich schon weiter oben ansetzen. Denn es kann nicht sein, dass die Schlange in der Hitze vor einem Einlass immer länger wird, während drei Einlässe zu bleiben. Die Wettervorhersage war bekannt, da hätte man Dienstpläne auch kurzfristig umstricken können.
Die meisten Secs waren ja auch vor Ort und hätten vielleicht kurzfristig informiert werden können.
Ich räume gerne ein, dass ich in die tieferen Abläufe Eurer Veranstaltung nicht blicken kann und daher auch nicht weiß, inwieweit versucht wurde zu reagieren.
Ich will hier auch gar keine Generalabrechnung führen, da ich auch sehr viele nette Damen und Herren erlebt habe, die mit Einsatz, Freude und einem Lächeln ihren Job getan haben.
Aber ich bitte zu bedenken, dass die Secs gerade am Einlass oder an neuralgischen Punkten wie Wasserständen o.ä. meist der einzige "Berührungspunkt" mit dem Veranstalter sind.
Dies sollte meiner Meinung nach auch dem eingesetzten Personal mehrfach vor Augen geführt werden. Auch in der Freizeitphasen während eines solchen Events sollte man sich so verhalten, dass man jederzeit in der Lage ist, den Veranstalter nach außen hin gut zu repräsentieren und den Job gut zu machen.
Denn gerade das falsche oder nicht reflektierte Verhalten der Secs ist das, was nicht vergessen wird. So ist das nun mal, was gut ist wird hingenommen, was schlecht ist bleibt im Gedächtnis.
Und hier sollte doch gerade für Euch als Veranstalter ein großes Interesse bestehen, eine möglichst optimale Außendarstellung zu bekommen.
Wie gesagt, dies soll kein "Fass aufmachen" darstellen, ich wollte vielmehr meine Gedanken mitteilen und vielleicht auch zum Mitdenken und Mitdiskutieren einladen.
Vielleicht findet man einen Weg, das Sicherheitspersonal in die Lage zu versetzen, seine Arbeit verantwortungsbewusst und trotzdem mit Freude zu tun.
Man könnte die Subunternehmer mehr in die Pflicht nehmen geeignetes Personal zu stellen und müsste das vielleicht auch mehr überwachen. Mir ist auch klar, dass man an der Gehaltssituation nur sehr schwer schrauben kann, kostet das doch direkt mehr Geld. Aber vielleicht schaut Ihr da nochmal in Eure Kassen, ob da nicht noch n Euro für da ist.
Ich würde mich freuen, wenn dieser Post sowohl hier im Forum, als auch auf Facebook stehenbleiben würde.
Ich habe mich übrigens nach jedem Tag bei dem Sec bedankt, der genau in meinem Bereich des Grabens gestanden hat. Denn er hat einfach einen guten Job gemacht.
Vielleicht sollten auch wir Fans mehr dazu übergehen, uns gerade bei den Leuten im Graben zu bedanken, die da wie die Berserker arbeiten und für unsere Sicherheit da sind und uns ab und an sogar mal ein Lächeln schenken.
Wir sehen uns in 2015
Ich habe meine Eindrücke der letzten Woche nun ein paar Tage sacken lassen und möchte meine Gedanken nun mit Euch als Veranstalter teilen.
Kurz zu meinem Background:
Ich werde jetzt bald 49 und habe selber knapp 30 Jahre nebenbei immer wieder im Sec-Gewerbe gearbeitet, wohlgemerkt auf Rechnung und nicht nach Stundenlohn.
Wacken 2014 war nun mein drittes Wacken.
Nun zu meinen Gedanken:
Leider ist mir dieses Jahr aufgefallen, dass einige der Secs, die mir auf dem Gelände begegnet sind, nicht mal im Ansatz die nötige psychische Reife bzw. ein Mindestmaß an verantwortungsvollem Verhalten an den Tag gelegt haben, wie es die Ausübung dieser Tätigkeit nun mal voraussetzen.
Die Liste meiner Beobachtungen und der mir mitgeteilten "Auffälligkeiten" ist beträchtlich, so dass ich hier nur das ein oder andere exemplarisch anführen möchte.
- Einem offensichtlich fast dehydrierten und "angeschlagenen" Besucher wurde die Wasseraufnahme verweigert, mit der Begründung, dass man an dieser Stelle nur die Wasserkanister auffüllen dürfe.
- Eine Besucherin wurde der Zugang zum Festivalgelände verweigert, weil sie zwar einen BAUGLEICHEN Wasserbeutel dabei hatte, wie Ihr ihn im Metalbag hatte, aber dieser eben nicht das Wacken-Logo hatte.
- Securities feierten (sicher während ihrer Freizeit) im Sec-Graben vor der Bühne ausgelassen und behinderten so fast die Arbeit ihrer Kollegen.
- Der tragische Tod eines offensichtlich alkoholisierten Secs im Dorf
Wie gesagt, ich habe lange Zeit auch im Sec-Bereich gearbeitet und die Vielzahl der Secs, gerade im Graben haben eine extrem guten Job gemacht, aber anscheinend ist nun auch beim Wacken ein Phänomen zu beobachten, dass bereits in anderen Bereichen des Sec-Gewerbes Einzug gehalten hat.
Hauptpartner bei der Security auf Eurer Veranstaltung ist IH Security GmbH, die schon bei unzähligen Events gerade im Festival- und Musikbereich gute Arbeit geleistet haben. Aber auch diese Firma stößt bei einer Größenordnung, wie sie dieses Festival darstellt, an die Grenzen ihrer Kapazität was gut geschulte Kräfte anbetrifft.
Und daher gehe ich davon aus, dass auch IHS sich sogenannter Subunternehmer bedient, die ihrerseits über Leute verfügen, die für Sec-Dienste zur Verfügung stehen.
Ich möchte keinen persönlich angreifen, aber wir alle wissen, dass der Stundenlohn eines Secs, der NICHT auf eigene Rechnung arbeitet, nicht wirklich weit ab der 6 EUR liegt. Nun kann man deshalb argumentieren, dass man dadurch eben Abstriche machen muss, bei den Leuten, die sich auf so Jobs melden.
Und trotzdem finde ich es wichtig, auch diese Leute zu schulen und das immer und immer wieder. Da waren leider einige dabei, bei denen nach 1+1=2 schon Schluss war mit dem Denken.
Sie sollten geschult werden, dass es nicht reicht in schwarz oder weiß zu denken, sondern sein Verhalten auch geänderten Umständen (extreme Hitze) anzupassen. Dieser Umdenkungsprozess sollte natürlich schon weiter oben ansetzen. Denn es kann nicht sein, dass die Schlange in der Hitze vor einem Einlass immer länger wird, während drei Einlässe zu bleiben. Die Wettervorhersage war bekannt, da hätte man Dienstpläne auch kurzfristig umstricken können.
Die meisten Secs waren ja auch vor Ort und hätten vielleicht kurzfristig informiert werden können.
Ich räume gerne ein, dass ich in die tieferen Abläufe Eurer Veranstaltung nicht blicken kann und daher auch nicht weiß, inwieweit versucht wurde zu reagieren.
Ich will hier auch gar keine Generalabrechnung führen, da ich auch sehr viele nette Damen und Herren erlebt habe, die mit Einsatz, Freude und einem Lächeln ihren Job getan haben.
Aber ich bitte zu bedenken, dass die Secs gerade am Einlass oder an neuralgischen Punkten wie Wasserständen o.ä. meist der einzige "Berührungspunkt" mit dem Veranstalter sind.
Dies sollte meiner Meinung nach auch dem eingesetzten Personal mehrfach vor Augen geführt werden. Auch in der Freizeitphasen während eines solchen Events sollte man sich so verhalten, dass man jederzeit in der Lage ist, den Veranstalter nach außen hin gut zu repräsentieren und den Job gut zu machen.
Denn gerade das falsche oder nicht reflektierte Verhalten der Secs ist das, was nicht vergessen wird. So ist das nun mal, was gut ist wird hingenommen, was schlecht ist bleibt im Gedächtnis.
Und hier sollte doch gerade für Euch als Veranstalter ein großes Interesse bestehen, eine möglichst optimale Außendarstellung zu bekommen.
Wie gesagt, dies soll kein "Fass aufmachen" darstellen, ich wollte vielmehr meine Gedanken mitteilen und vielleicht auch zum Mitdenken und Mitdiskutieren einladen.
Vielleicht findet man einen Weg, das Sicherheitspersonal in die Lage zu versetzen, seine Arbeit verantwortungsbewusst und trotzdem mit Freude zu tun.
Man könnte die Subunternehmer mehr in die Pflicht nehmen geeignetes Personal zu stellen und müsste das vielleicht auch mehr überwachen. Mir ist auch klar, dass man an der Gehaltssituation nur sehr schwer schrauben kann, kostet das doch direkt mehr Geld. Aber vielleicht schaut Ihr da nochmal in Eure Kassen, ob da nicht noch n Euro für da ist.
Ich würde mich freuen, wenn dieser Post sowohl hier im Forum, als auch auf Facebook stehenbleiben würde.
Ich habe mich übrigens nach jedem Tag bei dem Sec bedankt, der genau in meinem Bereich des Grabens gestanden hat. Denn er hat einfach einen guten Job gemacht.
Vielleicht sollten auch wir Fans mehr dazu übergehen, uns gerade bei den Leuten im Graben zu bedanken, die da wie die Berserker arbeiten und für unsere Sicherheit da sind und uns ab und an sogar mal ein Lächeln schenken.
Wir sehen uns in 2015