Menschenwürde: Wo endet die ... ????

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critter

W:O:A Metalhead
23 Sep. 2002
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ich glaube nicht, dass es aus seiner Sicht so makaber ist, da ich mal vermute, dass es sich um nen Freund handelte und Netfreak sich das wohl auch mitangucken musste und dementsprechend wohl auch mitgelitten hat...

@Netfreak Wenn ich mich täusche bitte korrigieren.
 

critter

W:O:A Metalhead
23 Sep. 2002
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mein grossvater hat über zehn Jahre mit Magenkrebs "gelebt"... ich hab ihn mir die letzten 5 Jahre einfach nicht mehr angucken können, da er nur noch ein Skelett war und nix mehr essen konnte... Hat nur noch Tubennahrung bekommen... Gegen Ende also die letzten 1 1/2 Jahre war er wohl nur noch im Bett und hat nichts mehr sagen können, vor Schmerzen und Medikamenten... Hat eigentlich nur noch geatmet und sonst nix...

Das wollt ich mir nimmer angucken.. die ersten 5 Jahre waren schon schlimm genug ihn so zugrunde gehen zu sehen.
 

critter

W:O:A Metalhead
23 Sep. 2002
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Original geschrieben von Elvenpath
So, ich sag dir jetzt mal was:
Als ich 8 (!!!) Jahre alt war hatte meine Mutter ihren ersten Schlaganfall. Danach saß sie im Rollstuhl. Ich hatte natürlich in meinem 'Kindesalter' keine Ahnung was überhaupt passiert war. Dann als ich ca 10 war hatte sie ihren zweiten Schlaganfall während ich neben ihr saß. Von da an konnte sie nicht mehr reden und war ununterbrochen nur noch in Krankenhäusern und auf irgendwelchen Kuren. Als ich 14 war hatte sie den dritten Schlaganfall, mitten in der Nacht, ich war mit meiner Mutter alleine zu Hause. Sie ist nachts während des Schlaganfalls aus dem Bett gefallen, ich hab sie nicht alleine wieder hoch gekriegt. Ich hab Panik gehabt ohne Ende, hab verzweifelt versucht meinen Vater anzurufen, aber der war ja bei seiner beschissenen neuen Freundin. Hab also den Krankenwagen gerufen. Zwei Tage später ruft mich irgend so ne scheiss Krankenschwester aus dem Krankenhaus an und sagt mir, dass meine Mutter im Koma liegt und künstlich beatmed und ernährt wird (man beachte, ich war damals 14!). Von nun an war sie in einem Pflegeheim, konnte weder essen, noch gehen, noch reden, noch sonst irgendetwas und ich bin trotzdem bis letztes Jahr Januar bis sie dann gestorben ist jede Woche mindestens einmal dort gewesen.
Also, Critter, erzähl du mir davon nichts!!!!!!!!


Hei ruhig... ich wollte damit niemandem etwas vorwerfen, sondern das sollte eigentlich nur erläutern, wie ich Netfreaks Post verstehe und wie ich das sehe...

Sollte auch nicht belehrend sein, sorry wenn ich dir auf die Füsse getreten bin.
 

Netfreak63

W:O:A Metalmaster
19 Juli 2002
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Re: Re: Menschenwürde: Wo endet die ... ????

Original geschrieben von Elvenpath
tja, meiner mutter ging es so ähnlich. trotzdem finde ich es absolut markaber wie du über sowas schreibst....

Was heisst hier makaber??

Eigentlich geht es darum, dass die Ärzte meinem Bekannten noch 4 bis fünf Monate zu leben gaben. Das einzige was man noch tun konnte war der Versuch seine Schmerzen zu lindern. Die Ärtze wissen genau, was dem Patienten in dieser Zeit bevorsteht. In Deutschland wird nichts getan, um jemandem diese Tortur zu ersparen. Der Patient ist in dieser Situation wohl kaum in der Lage sich selbst ein Ende zu bereiten. Den Angehörigen und Ärtzen sind die Hände gebunden.

Geh mal mit 'nem Hund zum Tierarzt: "Tut mir Leid, aber Ihr Liebling hat Krebs und wird es wohl nicht mehr lange ..." - "Am besten für das Tier ist, Sie lassen es hier ..."

Als Mensch hat man die "Pflicht" sein Sterben voll auszukosten ...:(

Das ist makaber ...
 
Zuletzt bearbeitet:

Netfreak63

W:O:A Metalmaster
19 Juli 2002
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Original geschrieben von critter
ich glaube nicht, dass es aus seiner Sicht so makaber ist, da ich mal vermute, dass es sich um nen Freund handelte und Netfreak sich das wohl auch mitangucken musste und dementsprechend wohl auch mitgelitten hat...

@Netfreak Wenn ich mich täusche bitte korrigieren.

So ist es! Hab den mehrmals besucht. Grauenvoll!! Bin in meinem Bekanntenkreis als "unsensilbles Arschloch" bekannt. Aber was ich da gesehen hatte, war selbst mir echt zuviel. "Es hinter sich haben" und "elendig verrecken" ist da für mich die einzig richtige Ausdrucksweise.
"Sterben" tut man friedlich über Nacht und nicht 6 Monate unter Höllenqualen. So makaber sich das auch anhört ...
 

Banshee

W:O:A Metalmaster
29 Nov. 2001
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Da hast du Recht!
Selbstbestimmung heißt für mich nicht nur über über mein Leben, sondern auch über meinen Tod zu bestimmen.

Meine Oma ist ebenfalls an Magenkrebs gestorben, also verhungert. Da mein Oma nicht im Krankenhaus, sondern im Kreise ihrer Familie sterben wollte, wohnte sie das letzte Jahr bei meiner Tante. Und meine Tante und meine Mutter (beide gelernte Krankenschwestern) haben sie gepflegt d.h. auch, dass sie abwechselnd die Nächte neben ihr gewacht haben. Ihr könnt euch vorstellen, wie fertig die beiden mit den Nerven waren, die Qualen ihrer Mutter auch noch selber verlängern zu müssen!

Da es mit meiner Gesundheit nicht gerade zum besten steht (u.a. habe ich schon einmal Krebs, glücklicherweise im Frühstadium erkannt, überstanden), ist für mich die Wahrscheinlichkeit ebenso elendig zu verrecken doch ziemlich hoch. Oder ich lebe so lange wie meine andere Oma, die fast blind und taub noch 10 Jahre vor sich hingedämmert hat, ohne irgendwas von ihrer Umgebung mitzukriegen.
 

Netfreak63

W:O:A Metalmaster
19 Juli 2002
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Original geschrieben von Banshee
Da hast du Recht!
Selbstbestimmung heißt für mich nicht nur über über mein Leben, sondern auch über meinen Tod zu bestimmen.

...

Genau darum geht's mir im wesentlichen in diesem Thread.
Sollte ich irgendwann nicht mehr dazu in der Lage sein mein Ableben selbst zu bestimmen, dann sollte eine für den Fall von mir vorher bestimmte Person rechtlich dazu in der Lage sein dies zu tun oder zu veranlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

PanterAMann

W:O:A Metalmaster
7 Apr. 2002
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sterbehilfe... ? .... hem ....

also wenn ich ne krankheit habe die nich heilbar is.
ich daran elendich verrecken sollte.
sollen se mich lieber einschalfen lassen und den stecker ziehen....
zumal ich auch kein bock habe das restliche leben im bett zuverbringen und von maschinen am leben erhalten werde.
 

starlight

W:O:A Metalmaster
23 Juli 2002
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auf einem soliden, rechtlichen fundament (damit keiner scheiße bauen kann) bin ich absolute verfechterin der sterbehilfe.

leider ist das wort aufgrund unserer ruhmreichen vergangenheit sehr negativ belegt. aber ich meine es im sinne von "jemandem, der sterben MÖCHTE, sterben helfen".

meine tante hat sich todkrank von ihrer tochter in die schweiz fahren lassen, um dann dort von ihrer tochter einen sterbe-trank gereicht zu gekommen. es waren ärzte und notare anwesend und das ganze hat ein heiden-geld gekostet. und selbst da hat sie ihre tochter mit ihrem wunsch nach einem frühzeitigen tod (krankheit) auch fast ins gefängnis gebracht.

heute bringt man mit der bitte nach sterbehilfe jeden seiner angehörigen und kumpels in den knast. leider!

ich finde, es sollte ein in der verfassung verbrieftes recht auf suizid geben. es ist MEIN leben und ICH sage, wann es aufhört! außerdem widerspricht der hippokratische eid dieser meiner auffassung!
 
Zuletzt bearbeitet:

starlight

W:O:A Metalmaster
23 Juli 2002
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Original geschrieben von metalprincess
was mich sehr erstaunt, ist dass der wunsch nach sterbehilfe bzw der wunsch nach dem tod nur von erwachsenen geäussert wird und niemals von kranken kindern - egal welche torturen und schmerzen sie über sich ergehen lassen müssen...
hm, dafür hätte ich nur eine erklärung: wenn du mit 14 krebs bekommst oder von geburts an mukoviszidose, dann akzeptiert man das, glaube ich, eher als "normalen" bestandteil des lebens, der einfach dazu gehört und ertragen werden muß; wenn du nach 40 jahren des lebens, wo du immer gesund wartst und GESUND als normalzustand kennst, plötzlich krank wirst, ist der unterschied gesund / krank viiiel größer und du kannst das alles nicht so gut ertragen ...
 

moonchild

W:O:A Metalhead
11 März 2002
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Mein Großvater hat satte 25 Jahre vor sich hinvegitiert. Er hatte ebenfalls mehrere Schlaganfälle. Ich habe nie in meinem Leben ein Gespräch mit ihm führen können, bin nie mit ihm weggefahren. Ich bin mehrfach mit ihm spazieren gegangen, er wußte nicht wer ich bin, er hat meine Mutter (Seine Tochter) nicht mehr erkannt, er wußte nicht wo er wohnt, er konnte nicht einmal mehr sagen, ob ihm warm oder kalt war. Er war dauernd krank. Bevor mir so etwas passiert, nehm ich mir nen Strick! Ich bin definitiv für Sterbehilfe, weil es einem Menschen erlaubt in Würde zu gehen, wenn er das will.