Holland: TV-Kampf um eine Spenderniere

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Quark

Der Beste
19 Juli 2004
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6.676
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Also ich finde es gut wenn man Betroffenheit herstellt über dieses Thema. Man könnte viel machen im Fernsehen......von Werbespots bis hin zu Sendungen wo Geld gespendet wird oder über die einzelnen Schicksale von Menschen berichtet wird die sterben mussten weil kein Organ zur Verfügung stand. Da kann man einiges machen um wach zu rütteln.
Aber eine Gameshow in der drei Kandidaten gegeneinander antreten müssen und um eine Niere spielen müssen und die Spenderin mus dann am Ende der Sendung entscheiden wer die Niere bekommt und welche beiden Kandidaten sterben müssen. Die Zuschauer können dabei noch per SMS mitvoten wer von den drei Kandidaten die Niere bekommen soll.........sowas ist abartig und unmenschlich......und da kann mir einer sagen was er wil, das ist für mich reine Quotengeilheit. Die Aufmerksamkeit ist da........diese Show ging durch alle Medien. Wenn es nur darum geht aufzurütteln, dann ist das geschehen und die Show braucht nicht mehr statt zu finden. Aber was würden wohl die ganzen Werbepartner dazu sagen??????
Ob es wirklich so an geht, wissen wir heut'abend.
@Tapio: Weil ein Organspendeausweis besser kommuniziert werden kann als das Widerspruchsregister. Stell dir nur einmal eine Kampagne pro Organspender bei euch und eine pro Widerspruchsregister bei uns vor.

Außerdem kann ich nicht nachvollziehen, warum man bei jeder Sache eine Unterschrift braucht (was ich alleine in der einen Woche letztes Jahr auf der Neuro als Patientin unterschrieben mußte...), aber bei der Organspende automatisch drankommt und in Notfällen einfach Verwandte vor die vollendete Tatsache gestellt werden und schnell schnell ja/nein sagen sollen. Viele hören in so einer Situation von diesem Register zum ersten Mal und man fühlt sich wirklich vom Gesetzgeber überfahren.

Ich möchte solche Dinge schon selbst entscheiden im Sinne von bewußt ja sagen - zum Blutspenden und für die Aufnahme in das Stammzell-/Knochenmarkregister muß ich auch zustimmen. (Wenn schon eine Widerspruchslösung dann bitte ordentlich kommuniziert. Aber das passiert bei uns nicht.)
Auch mit ein Grund warum Angehörige dann doch noch gefragt werden, obwohl ich mir nicht einmal sicher bin, ob das vom Gesetz vorgesehen ist - wenn du in einer derartigen Extremsituation bist und dann zum ersten Mal von dieser Regelung hörst - in der Situation will ich echt nicht sein.
Da wäre es gescheiter - Organspendeausweis. Bewußt sich dafür und nicht dagegen entscheiden müssen. Kommt ja auch positiver rüber.

Übrigens, ich weiß von meiner Familie genau von einer Person den Willen bzgl. Organspende. Bei den anderen möchte ich nie in diese Situation kommen, diesbezüglich gefragt zu werden.
Ich finde eure Lösung besser, die Widerspruchslösung in der österreichischen Form trägt höchstens dazu bei, daß die Einstellung zur Organspende nicht besser wird.

Tja, hier ist's gerade wie in Österreich. Wir brauchen ein Widerspruchattestation. Und hier ist's auch die Familie die dann kurzfristig entscheiden soll ob der Verstorbener spenden soll oder nicht.

Jedes System hat seine Vor- und Nachteile.
 

Karsten

W:O:A Metalgod
Also ich finde es gut wenn man Betroffenheit herstellt über dieses Thema. Man könnte viel machen im Fernsehen......von Werbespots bis hin zu Sendungen wo Geld gespendet wird oder über die einzelnen Schicksale von Menschen berichtet wird die sterben mussten weil kein Organ zur Verfügung stand. Da kann man einiges machen um wach zu rütteln.
Aber eine Gameshow in der drei Kandidaten gegeneinander antreten müssen und um eine Niere spielen müssen und die Spenderin mus dann am Ende der Sendung entscheiden wer die Niere bekommt und welche beiden Kandidaten sterben müssen. Die Zuschauer können dabei noch per SMS mitvoten wer von den drei Kandidaten die Niere bekommen soll.........sowas ist abartig und unmenschlich......und da kann mir einer sagen was er wil, das ist für mich reine Quotengeilheit. Die Aufmerksamkeit ist da........diese Show ging durch alle Medien. Wenn es nur darum geht aufzurütteln, dann ist das geschehen und die Show braucht nicht mehr statt zu finden. Aber was würden wohl die ganzen Werbepartner dazu sagen??????

Das hab ich mir auch schon gedacht. Coole Sache wäre es gewesen wenn die Show nur ein Bluff gewesen wäre. Die Diskussion ist nun auch im Gange, Ziel erreicht.

Das mit den Werbepartnern stimmt meines Wissens nicht. Das is ein öffentlich- rechtlicher Sender der um die Sendung herum keine Werbung ausstrahlt.
 
Das hab ich mir auch schon gedacht. Coole Sache wäre es gewesen wenn die Show nur ein Bluff gewesen wäre. Die Diskussion ist nun auch im Gange, Ziel erreicht.

Das mit den Werbepartnern stimmt meines Wissens nicht. Das is ein öffentlich- rechtlicher Sender der um die Sendung herum keine Werbung ausstrahlt.

Aha......das war für mich neu.......
Dann könnten sie tatsächlich jetzt noch entscheiden dieses makabre Szenario nicht stattfinden zu lassen und sie hätten die Aufmerksamkeit trotzdem erreicht.
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
105.927
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Best, Nederland. Jetzt Belgien
Na ja......jetzt kann ich mich wieder beruhigen........:D
Ein anderer Ausgang wäre in meinen Augen ethisch auch einfach nicht vertretbar gewesen.

Um den Wortführer BNN zu zitieren:
(ik citeer) "Für uns war eben DAS auch die Grenze."

Übrigens, die Nierpatienten waren echt, waren aber vorher informiert, und deren Geschichte waren deswegen auch echt.

Ich hatte ehrlich auch so etwas erwartet. Mit einem Gründer der selbst Nierpatient war...
 
5 Feb. 2007
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PLZ 25
diese Bemerkung und der ihr vorausgehende Satz lassen sich für meinen Geschmack etwas zu leicht zu einem "Die gesunden 'Nichtspender' sind an dieser moralisch verwerflichen Fernsehsendung Schuld" umformulieren. :rolleyes:

-> naja... Man muss sich halt schon fragen, ob man im eigenen Krankheitsfall von Anderen verlangen kann, dass sie spenden (Organe, Knochenmark, Plasma oder Blut), wenn man selbst nicht bereit ist zu spenden... Ob man die Frage mit Schuld oder Unschuld beantworten kann, weiss ich nicht. Oder ist´s "unterlassene Hilfeleistung"? Wenn man auf einen Unfall zukommt, so hilft man doch auch und sagt nicht "ich bin ja nicht der Verursacher oder ich bin nicht schuld, dass der jetzt am Baum klebt" Brisantes Thema... denke häufig Nichtspendegründe beim Blutspenden sind: Ich hab keine Lust mich 4 mal im Jahr für 30 Min. auf die Liege legen... oder mir passiert eh nichts (und wenn doch, so bekomm ich halt trotzdem Bluttransfusionen) und was mit anderen ist ist mir sch... egal. Ähnlich bei der Knochenmarkspende... 1. Registrierung dauert sage und schreibe 5 Min. beim Hausarzt + 5 Min. für die Internetanfrage zur Zusendung der Registrierungsunterlagen!
Wirkungskette: Mehr Spender -> mehr "Gerettete" -> Keine Notwendigkeit für übertriebene (und meines Erachtens nicht zielführende) Werbung -> Mehr Mittel für wirkliche Forschung und Entwicklung -> wieder mehr "Gerettete" -> Wegfall von so widerlichen Kampangen wie in Holland, weil kein Bedarf mehr besteht.
Die Schuldfrage bzgl. gesunder "Nicht-Spender" und der TV-Sendung ist tatsächlich weitweitweit hergeholt, wenn man hier von "Schuld" reden kann. Vertrete die Meinung, dass man den Satz nicht so umformen kann ;-) da noch weitere Komponenten mit einspielen.

Viele Leute haben wohl einfach Angst davor dass auch mal fünf Minuten vor Tod bei ihnen die Geräte ausgeknipst werden wenn man erst einmal potentieller Spender ist.
Grundsätzlich wird erst der Hirntod festgestellt (siehe Beiträge von Tordis, die das sehr exakt dargestellt hat), bevor der Spendevorgang von statten geht. Tot ist tot, toter gibt es nicht... und fünf Minuten vor dem Tod die Geräte ausstellen wäre Mord. Hieße, dass grundsätzlich bei einem Spendevorgang alle beteiligten Ärzte, Schwestern, Pfleger, Reinigungspersonal,..., unter Mordverdacht stünden? Hm, weit hergeholt. Grundsätzlich ist die Aussage richtig, dass viele Angst davor haben, dass Ihr Gerät zu früh abgeschaltet wird weil
1. Tod immer noch Tabuthema (keiner weiss, was wirklich abgeht und so genau will´s auch keiner wissen)
2. Die Aufklärung bzgl. Organspende zu gering ist.

Abschließend sei noch gesagt, wenn man sich entschließt, aus ethischen, religiösen oder sonstigen Gründen kein Organspender zu werden, so kann man diese "Ausrede" jedoch nicht für "Lebendspende" (Blut, Plasma, Knochenmark) verwenden (und meines Erachtens auch selbst nichts erwarten!)

In diesem Sinne "allzeit Gesundheit".;)

Liebe Grüsse
Janna