Haft für Hexerei

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monochrom

W:O:A Metalmaster
15 Aug. 2002
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Baskerville schrieb:
Wenn du konfessionelle, institutionelle, jegliche Form von Offenbarungsreligionen, sowie all das was man gemeinhin unter Esotherik und New Age und ganz zu schweigen von solchen Revivals wie Paganismus usw. meinst, geb ich dir da durchaus Recht.:D

Und was bleibt jetzt noch übrig? Scientology, also Tentakelgötter anbeten?
 

Baskerville

W:O:A Metalgod
16 Feb. 2004
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monochrom schrieb:
Finde den garnicht so diffus - im Angesicht all der Obskuranten um einen herum ein sehr guter Begriff um sich abzusetzen.

"Animisten" sagt eigentlich garnichts, völlig blödsinniger Begriff. Aber eben nicht ganz so doof wie "Naturreligionen". Zu einem guten Teil ist damit ja eh das weltweit ziemlich ähnliche Schamenentum gemeint. Im Zusammenhang mit Simbabwe sollte man sicherlich am Besten von "sonstigen Religionen" reden.
Animismus wurde ja nun auch schon von so ziemlich allen Wissenschaften, die sich überhaupt mit sowas befassen, sei es Ethnologie, Religionswissenschaft, Philosophie oder Entwicklungspsychologie, eindeutig widerlegt. Aber gerade weil der Begriff keine Bedeutung mehr hat eignet er sich ja so hervorragend für Missionare und Kolonalisten um eine schöne Abgrenzungsbezeichnung für die vor mythischen Mächten angsterfüllten Heiden zu haben, die doch mal einen ordentlichen Heiland brauchen.
 

Baskerville

W:O:A Metalgod
16 Feb. 2004
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monochrom schrieb:
Und was bleibt jetzt noch übrig? Scientology, also Tentakelgötter anbeten?
Och, es gibt genügend religöse Konzepte, die auf Verstand, Vernunft und Naturbeobachtung beruhen.

Ich persönlich hätte aber lieber einen schönen Polytheismus, sowas ist viel unterhaltsamer.:D
 

Baskerville

W:O:A Metalgod
16 Feb. 2004
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monochrom schrieb:
Ja, okay - aber die sind wenigstens reich. Reiche Staaten haben gerne überflüssige Dinge. Simbabwe sollte keine Navy haben, sondern vielleicht mal Straßen.
Naja, Militär haben sie dafür genug, aber irgendwie muss man ja die Zivilbevölkerung ja auch unter Kontrolle bringen.
 

monochrom

W:O:A Metalmaster
15 Aug. 2002
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Baskerville schrieb:
Animismus wurde ja nun auch schon von so ziemlich allen Wissenschaften, die sich überhaupt mit sowas befassen, sei es Ethnologie, Religionswissenschaft, Philosophie oder Entwicklungspsychologie, eindeutig widerlegt. Aber gerade weil der Begriff keine Bedeutung mehr hat eignet er sich ja so hervorragend für Missionare und Kolonalisten um eine schöne Abgrenzungsbezeichnung für die vor mythischen Mächten angsterfüllten Heiden zu haben, die doch mal einen ordentlichen Heiland brauchen.

Hey, es ist doch toll wenn sich Leute dafür engagieren das ein überholtes Lügengespinst ein anderes überholtes Lügengespinst ersetzt. Ich nenne das Fortschritt.
 

Baskerville

W:O:A Metalgod
16 Feb. 2004
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monochrom schrieb:
Nenne drei und Konfuzianismus zählt nicht. :D
Das ist halt das Problem, das man sowas schlecht benennen kann, weil das keine organisierten Formen von Religion sind. Es findet sich aber bei den meisten der bedeutenden Naturwissenschaftler, Philosophen und auch bei zum Teil bei Theologen, sogar bei welchen der Scholastik. Auch bezeichnend ist Goethe, der meinte, er wäre als Dichter Polytheist, als Naturforscher Pantheist und als sittlicher Mensch in etwa Christ.

Im Übrigen find ich Konfuzianismus schrecklich.:D
 

monochrom

W:O:A Metalmaster
15 Aug. 2002
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Baskerville schrieb:
Das ist halt das Problem, das man sowas schlecht benennen kann, weil das keine organisierten Formen von Religion sind. Es findet sich aber bei den meisten der bedeutenden Naturwissenschaftler, Philosophen und auch bei zum Teil bei Theologen, sogar bei welchen der Scholastik. Auch bezeichnend ist Goethe, der meinte, er wäre als Dichter Polytheist, als Naturforscher Pantheist und als sittlicher Mensch in etwa Christ.

Im Übrigen find ich Konfuzianismus schrecklich.:D

Dann passt es ja - ich finde Goethe schrecklich, wenn er über religiöse Dinge redet. Entwertet ihn fürchterlich, in meinen Augen, weils gar so deppert ist was er schreibt.
 

Baskerville

W:O:A Metalgod
16 Feb. 2004
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monochrom schrieb:
Dann passt es ja - ich finde Goethe schrecklich, wenn er über religiöse Dinge redet. Entwertet ihn fürchterlich, in meinen Augen, weils gar so deppert ist was er schreibt.
Mag ja schon sein, aber es vermittelt auch deutlich das Problem, Religionen als System zu betrachten, das seine eindeutig identifizierbaren Träger hat. Wenn ich da an Länder wie Japan denke, wo es auch rechtlich gesehen kein Problem ist Mitglied in mehreren Kirchen zu sein, wo die Leute praktisch morgens in den Schintoschrein gehen, mittags im buddhistischen Tempel ihre paar Münzen abwerfen und abends zum Abendmahl gehen, verdeutlicht sich das auch nochmal.