Obskur-Poser-Runde!
Da wühlt man mal wieder in den Untiefen des schier unendlichen Fundus an US-Heavy-Bands, da findet man was, das mir gerade bei dem Wetter höllisch gut gefällt:
Black Ice aus L.A.!
1986, Mötley Crüe hatten schon lange Too Fast For Love und Shout at the Devil im Gepäck, W.A.S.P. haben ja eh nie ein schlechtes Album aufgenommen, aber mit dem Tripel W.A.S.P., The Last Command und Inside the Electric Circus absolute Kracher veröffentlicht. Und erfolgreich waren sie damit auch noch. Kann man also auch mal selber probieren...
Auftritt
Black Ice. Hochtoupierte Haare und beknackte Outfits alleine machen ja noch keine gute Musik, aber der US-Stahl mit starkem Poser-Einschlag macht einfach Spaß! Nonsense-Texte über Frauen, Sex und Häwi Meddl und dazu ein extrem kultiges Cover, fertig ist die EP! Leider sollte diese VÖ das einzige Lebenszeichen dieser Band sein.
Das ist dahingehend schade, dass hier wirklich handwerklich gute Musik in der Schnittmenge von Hard Rock und US Heavy Metal abgeliefert wird, garniert mit einer winzigen Prise Sleaze (gerade das eröffnende Midtempo-Stück Hot-n-Heavy - worum gehts da wohl?
). U.S. Metal und Heavy Metal Warriors gehen da doch etwas heavier zur Sache, da schielt man - wenig überraschend bei den Titeln - Richtung klassicher Metal, wobei die Grenzen ja eigentlich fließend sind. Und macht das verdammt gut, gerade bei ersterem muss ich irgendwie an Lizzy Borden denken. Wie beim American Metal der ollen Axttrulla kommt man bei U.S. Metal nicht dran vorbei, spätestens nach der zweiten Rotation den Refrain (bzw. die beiden Worte, aus denen der Titel besteht) mitzuplärren.
Insgesamt werden knapp 13 Minuten eingängige Gitarrenmusik geboten, die, wie ich finde, besonders bei diesen Temperaturen mit ner hässlichen Sonnenbrille im Gesicht hervorragend reinläuft.
Und mal ehrlich: Gibts was Cooleres als nen Kobold, der offensichtlich den ganzen Tag Flying Vs schmiedet?