Der Fall der Wachkomapatientin Terri Schiavo

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Kate McGee

W:O:A Metalgod
13 Aug. 2002
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franconianpsycho.blogspot.com
Ich weiß nicht.....würde gerne mal eure Meinung dazu hören. Von dem Fall an sich habt ihr wohl schon gehört in den Nachrichten.

Dies soll jetzt eigentlich keine Grundsatzdiskussion zum Thema Aktive/Passive Sterbehilfe etc. werden, mal sehen ob es sich vermeiden lässt. (Ich vermute nein.)




Richter lehnt Ernährung von Komapatientin Schiavo ab

Tampa (dpa) - Die Eltern der amerikanischen Komapatientin Terri Schiavo sind mit ihrem Dringlichkeitsantrag gescheitert, die künstliche Ernährung ihrer Tochter wieder anzuschließen. Bundesrichter James Whittemore entschied, sie hätten keinen Nachweis erbracht, dass die verfassungsmäßigen Rechte ihrer Tochter verletzt wurden.

Anwälte der Eltern kündigten sofortige Berufung bei dem nächsthöheren Gericht in Atlanta an. Schiavo, die seit 15 Jahren im Koma liegt, wird seit Freitag nicht mehr künstlich ernährt. Das geht auf den Wunsch des Ehemanns zurück, nach dessen Angaben seine Frau in einem solchen Zustand nicht am Leben gehalten werden wollte. Die Eltern bestreiten dies. Nach Angaben der Ärzte stirbt Schiavo innerhalb von zwei Wochen, falls die Schläuche mit Nahrung und Flüssigkeit nicht wieder angeschlossen werden.

Der Fall Schiavo beschäftigt die Gerichte in Florida seit sieben Jahren. Der Kongress hatte in der Nacht zu Montag eigens ein Gesetz verabschiedet, das den Eltern die Möglichkeit einräumte, ein Bundesgericht anzurufen.


http://www.gmx.net/de/themen/nachri...ten/863520,cc=000000160300008635201yj5TP.html





Normalerweise bin ich nicht unbedingt gegen Sterbehilfe, aber dieser Fall erscheint mir irgendwie grausam. Schalte ich beispielsweise bei einem hirntoten Menschen die Maschinen ab und es ist vorauszusehen, dass er dann innerhalb kurzer Zeit sterben wird, das sehe ich mehr oder weniger ein.

Aber in diesem Fall würde die Wachkomapatientin noch Tage und Wochen lang dortliegen und schließlich jämmerlich verdursten. Verdursten!! Etwas Schlimmeres kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass das so lange dauern muss, dass man sie quält, auch wenn sie vielleicht (hoffentlich!!) nichts mehr davon mitbekommt.

...
 

Gorefield

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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Irgendwie sind beide Varianten ziemlich grausam: Sie zu verhungern bzw. zu verdursten lassen, indem man die künstliche Ernährung einstellt oder sie bis ans Lebensende künstliche am Leben zu erhalten und sie so evtl. Jahrzehnte lang jämmerlich vor sich hin vegitieren zu lassen.
Das "Humanste" wäre sicherlich aktive Sterbehilfe in Form einer Giftspritze o.ä., aber das geht ja leider nur bei Haustieren und bei Schwerstkriminellen.
 
L

Lord Soth

Guest
was ist grausamer - 15 jahre komatös vor sich hinzuvegetieren und wohl nichts von der umwelt mitzubekommen oder dem ganzen wenigstens ein einigermaßen erträgliches ende zu bereiten?

ok, 2 wochen erscheint mir auch etwas lange, warum macht man das nicht wie bei katzen oder hunden... fände ich in dem fall humaner als so etwas.

meine eltern haben einmal zu mir gesagt, falls ihnen mal etwas zustößt, sollte ich dafür sorgen dass die maschinen abgeschaltet werden. dem kann ich nur zustimmen, ich würde auch lieber sterben, als jahrelang dort zu liegen und möglicherweise noch meine verwandten zu belasten für nichts und wieder nichts.

Um es mit Löwenzahn zu sagen: "Abschalten, Kinder!" :o
 

Membarus

W:O:A Metalmaster
19 Dez. 2001
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Lieber ein Enden mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Auch wenns grausam ist, der Frau ist mit einem Hungertod eher geholfen als sie wieder 'anzuschließen'.
Natürlich finde ich ein Lösung wie die Todesspritze bei Haustieren sinnvoller..
 

Gorefield

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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Lord Soth schrieb:

meine eltern haben einmal zu mir gesagt, falls ihnen mal etwas zustößt, sollte ich dafür sorgen dass die maschinen abgeschaltet werden. dem kann ich nur zustimmen, ich würde auch lieber sterben, als jahrelang dort zu liegen und möglicherweise noch meine verwandten zu belasten für nichts und wieder nichts.

Um es mit Löwenzahn zu sagen: "Abschalten, Kinder!" :o

;)

Es würde sich übrigens empfehlen, dass deine Eltern das schriftlich festhalten, damit du im Zweifelsfall juristisch aus dem Schneider bist...
 

scratch

W:O:A Metalmaster
30 Jan. 2003
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Lord Soth schrieb:
was ist grausamer - 15 jahre komatös vor sich hinzuvegetieren und wohl nichts von der umwelt mitzubekommen oder dem ganzen wenigstens ein einigermaßen erträgliches ende zu bereiten?
....

weißt du, wieviel so ein patient von seiner umwelt noch wahrnimmt?

das schwierige daran is ja, dass man eigentl. net wirklich weiß, was/wie die menschen in so einer situation fühlen. viell. haben sie noch hoffnung, dass es wieder besser wird???

ich möchte jedenfalls keiner der betroffenen personen sein und darüber entscheiden zu müssen!
 
L

Lord Soth

Guest
Gorefield schrieb:
;)

Es würde sich übrigens empfehlen, dass deine Eltern das schriftlich festhalten, damit du im Zweifelsfall juristisch aus dem Schneider bist...

Es sind meine Eltern, scheiß auf papierkram!

Stell dir vor, sowas passiert, bevor man dazu kommt, sowas notariell festzuhalten? Und außerdem: ist so etwas in Deutschland überhaupt legitim, also festzuhalten, daß man im Falle eines Komas auf unbestimmte Zeit als Angehöriger darüber entscheiden darf, die Maschinen anzuschalten?

Ich finde das ganze System krank... Leben retten, ok. Leben erhalten um JEDEN PREIS... Nein! :mad: :(
 

Kate McGee

W:O:A Metalgod
13 Aug. 2002
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franconianpsycho.blogspot.com
Lord Soth schrieb:
Es sind meine Eltern, scheiß auf papierkram!

Stell dir vor, sowas passiert, bevor man dazu kommt, sowas notariell festzuhalten? Und außerdem: ist so etwas in Deutschland überhaupt legitim, also festzuhalten, daß man im Falle eines Komas auf unbestimmte Zeit als Angehöriger darüber entscheiden darf, die Maschinen anzuschalten?
Patientenverfügung halt, klar ist das legitim.

Klar kanns passieren bevor man sowas aufgeschrieben hat. Aber solang man die Gelegenheit hat sollte mans schriftlich festhalten...oder?



edit: jetzt hab ichs erst richtig gelesen......also dass die ANGEHÖRIGEN entscheiden sollen auf unbestimmte Zeit.............schätze auch DAS kannst du in ner Patientenverfügung festlegen.
 

Gorefield

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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Lord Soth schrieb:
Es sind meine Eltern, scheiß auf papierkram!

Stell dir vor, sowas passiert, bevor man dazu kommt, sowas notariell festzuhalten? Und außerdem: ist so etwas in Deutschland überhaupt legitim, also festzuhalten, daß man im Falle eines Komas auf unbestimmte Zeit als Angehöriger darüber entscheiden darf, die Maschinen anzuschalten?

Ich gebe nur wieder, was eine Expertin der Hospitz-Bewegung heute morgen im Interview gesagt hat. Und die meinte, dass so eine schriftliche Fixierung der Bitte auf jeden Fall anzuraten ist. Notariell muss da wohl nichts beglaubigt werden. Es ist auch kein offizielles Dokument wie etwa ein Testament, sondern lediglich ein Mittel, das sich in einer juristischen Auseinandersetzung als nützlich erweisen kann.
 
L

Lord Soth

Guest
Kate McGee schrieb:
Patientenverfügung halt, klar ist das legitim.

Klar kanns passieren bevor man sowas aufgeschrieben hat. Aber solang man die Gelegenheit hat sollte mans schriftlich festhalten...oder?



edit: jetzt hab ichs erst richtig gelesen......also dass die ANGEHÖRIGEN entscheiden sollen auf unbestimmte Zeit.............schätze auch DAS kannst du in ner Patientenverfügung festlegen.

ist nur schwierig, wenn der fall eintritt, bevor man darüber nachdenken und das schriftlich festhalten konnte....

und aktive sterbehilfe ist hier verboten... naja... :rolleyes:

hoffen wir alle mal, daß wir nicht direkt oder indirekt davon betroffen sein werden... ist halt ein heikles thema, man weiß nie, wie man konkret selber entscheiden würde in so einem fall.
 

Kate McGee

W:O:A Metalgod
13 Aug. 2002
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franconianpsycho.blogspot.com
Lord Soth schrieb:
ist nur schwierig, wenn der fall eintritt, bevor man darüber nachdenken und das schriftlich festhalten konnte....

und aktive sterbehilfe ist hier verboten... naja... :rolleyes:

hoffen wir alle mal, daß wir nicht direkt oder indirekt davon betroffen sein werden... ist halt ein heikles thema, man weiß nie, wie man konkret selber entscheiden würde in so einem fall.
Klar, das is immer blöd dann...da muss man halt drauf hoffen dass die Angehörigen einen gut genug kennen um zu entscheiden wie man selbst in der Situation denken würde.

Zur aktiven Sterbehilfe maße ich mir immernoch kein Urteil an...Tötung auf Verlangen ist was wo ich eher noch drüber nachdenken kann, aber wirkliche aktive Sterbehilfe ohne mit dem Patienten drüber reden zu können weil der eben im Koma liegt etc...

absolut...
 

Gorefield

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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Düsseldorf
Ist halt so ein Thema, das man verständlicherweise gerne vor sich herschiebt, genauso wie das Testament, den Organspendeausweis etc.