- 4 Dez. 2001
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Da ich ja gerade kräftig für meine Zwischenprüfung lerne, wollte ich mal mein angesammeltes Wissen ein bisschen anwenden. Und wie geht das besser, als bei unserem Lieblingsthema „Böhse Onkelz“. Ich hab mich schon immer gefragt, wie es eine relativ „harte“ Kapelle schafft, auf Platz eins der deutschen Charts zu gelangen. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Es liegt an den herrlich plumpen, relativ dummen und ziemlich einfach strukturierten Texten…
Man muss sich einfach nur etwas mit den Untersuchungen befassen, welche die „Hovland-Gruppe“ um 1948 gemacht hat. Die Yale-Sudie hat sich mit dem Einfluss der Aussage, der Kommunikationsquelle und der Persönlichkeit der Rezipienten befasst, gehört also zu den stimulusorientierten Ansätzen der Kommunikationsforschung. Da eine ausführlichere Beschreibung hier den Rahmen sprengen würde, nur eine kurze, stichpunktartige Zusammenfassung. Wer mehr darüber erfahren will, dem sei das Buch „Kommunikationswissenschaft“ von Roland Burkart ans Herz gelegt. Es enthält auch interessante Theorien zu „Gewalt und Medien“ und sowieso sollten sich alle, die immer schreien „Die Medien haben zu viel macht!“ mal das Kapitel über Massenmedien und Massenkommunikation durchlesen.
Aber zurück zum Thema. Zwar sind nicht alle Ergebnisse der Hovland-Gruppe anwendbar, ich werde sie aber der Vollständigkeit halber trotzdem aufführen:
Merkmale der Aussage
Einseitige vs. Zweiseitige Argumentation
Hier wird gesagt, dass es langfristig mehr Erfolg verspricht, wenn man in der eigenen Argumentation beide Standpunkte beleuchtet.
Auf die Onkelz wohl kaum anwendbar, die sind sehr einseitig…
Anordnung der Argumente
Das zuerst präsentierte Argument hat eine stärkere Wirkung, wenn der Rezipient nicht interessiert und nicht informiert ist.
Das zuletzt präsentierte Argument hat eine stärkere Wirkung, wenn der Rezipient sowohl interessiert, als auch informiert ist.
Man kann mal davon ausgehen, dass Onkelz-Fans in der Regel informiert UND interessiert sind, was allerdings auch egal ist, denn die Texte sind ziemlich kurz.
Explizite vs. Implizite Schlussfolgerungen
Implizite Schlussfolgerungen (die der Rezipient selbst tätigen muss), sind wirksamer, wenn das Thema nicht komplex ist, es vertraut ist, der Rezipient persönlich betroffen ist oder der Kommunikator unglaubwürdig ist
Explizite (werden gleich mitgeteilt) sind wirksamer, wenn das alles nicht der Fall ist.
Die Onkelz bieten in ihren Texten keine Schlussfolgerungen an. Ist auch nicht nötig, da das Thema nicht komplex ist, es vertraut ist und der Rezipient oft persönlich betroffen ist (die Fans schwören ja da drauf, dass die Onkelz so tolle Texte schreiben, die genau das aussagen, was ihre Fans denken)…
Furchterregende Appelle
Geringer Furchtanteil: wenig Aufmerksamkeit
Mittlerer Furchtanteil: Aufnahmebereitschaft höher
Hoher Furchtanteil: vermindert wieder die Aufnahmebereitschaft
Dazu kenn ich die alten Texte der Onkelz nicht gut genug…
Merkmale der Komminkationsquelle
Glaubwürdigkeit
Sachkenntnis und Vertrauenswürdigkeit sind wichtig
Dürften die Onkelz haben, bzw. wird ihnen von den Fans attestiert
Attraktivität
Attraktivität = wahrgenommene Ähnlichkeit zwischen Quele und Publikum
Eindeutig bei den Onkelz gegeben…
Und jetzt kommt das wichtigste Merkmal für den Erfolg der Onkelz:
Persönlichkeitsmerkmale der Rezipienten
Intelligenz
hohe Intelligenz: werden eher durch rationale und logische Argumentationen beeinflusst
niedrige Intelligenz: werden eher durch irrationale und unlogische Argumentationen beeinflusst
Wenn man sich mal die Texte der Onkelz anguckt, dürfte klar werden, zu welcher Kategorie der durchschnittliche Onkelz-Fan gehört…
Motivfaktoren
Menschen mit niedriger individueller Selbsteinschätzung (empfinden sich persönlich unzureichend, sozial gehemmt) sind leichter zu überreden als Menschen mit hoher Selbsteinschätzung oder besonders aggressive Menschen
„In der Gruppe sind wir stark…“
Man muss sich einfach nur etwas mit den Untersuchungen befassen, welche die „Hovland-Gruppe“ um 1948 gemacht hat. Die Yale-Sudie hat sich mit dem Einfluss der Aussage, der Kommunikationsquelle und der Persönlichkeit der Rezipienten befasst, gehört also zu den stimulusorientierten Ansätzen der Kommunikationsforschung. Da eine ausführlichere Beschreibung hier den Rahmen sprengen würde, nur eine kurze, stichpunktartige Zusammenfassung. Wer mehr darüber erfahren will, dem sei das Buch „Kommunikationswissenschaft“ von Roland Burkart ans Herz gelegt. Es enthält auch interessante Theorien zu „Gewalt und Medien“ und sowieso sollten sich alle, die immer schreien „Die Medien haben zu viel macht!“ mal das Kapitel über Massenmedien und Massenkommunikation durchlesen.
Aber zurück zum Thema. Zwar sind nicht alle Ergebnisse der Hovland-Gruppe anwendbar, ich werde sie aber der Vollständigkeit halber trotzdem aufführen:
Merkmale der Aussage
Einseitige vs. Zweiseitige Argumentation
Hier wird gesagt, dass es langfristig mehr Erfolg verspricht, wenn man in der eigenen Argumentation beide Standpunkte beleuchtet.
Auf die Onkelz wohl kaum anwendbar, die sind sehr einseitig…
Anordnung der Argumente
Das zuerst präsentierte Argument hat eine stärkere Wirkung, wenn der Rezipient nicht interessiert und nicht informiert ist.
Das zuletzt präsentierte Argument hat eine stärkere Wirkung, wenn der Rezipient sowohl interessiert, als auch informiert ist.
Man kann mal davon ausgehen, dass Onkelz-Fans in der Regel informiert UND interessiert sind, was allerdings auch egal ist, denn die Texte sind ziemlich kurz.
Explizite vs. Implizite Schlussfolgerungen
Implizite Schlussfolgerungen (die der Rezipient selbst tätigen muss), sind wirksamer, wenn das Thema nicht komplex ist, es vertraut ist, der Rezipient persönlich betroffen ist oder der Kommunikator unglaubwürdig ist
Explizite (werden gleich mitgeteilt) sind wirksamer, wenn das alles nicht der Fall ist.
Die Onkelz bieten in ihren Texten keine Schlussfolgerungen an. Ist auch nicht nötig, da das Thema nicht komplex ist, es vertraut ist und der Rezipient oft persönlich betroffen ist (die Fans schwören ja da drauf, dass die Onkelz so tolle Texte schreiben, die genau das aussagen, was ihre Fans denken)…
Furchterregende Appelle
Geringer Furchtanteil: wenig Aufmerksamkeit
Mittlerer Furchtanteil: Aufnahmebereitschaft höher
Hoher Furchtanteil: vermindert wieder die Aufnahmebereitschaft
Dazu kenn ich die alten Texte der Onkelz nicht gut genug…
Merkmale der Komminkationsquelle
Glaubwürdigkeit
Sachkenntnis und Vertrauenswürdigkeit sind wichtig
Dürften die Onkelz haben, bzw. wird ihnen von den Fans attestiert
Attraktivität
Attraktivität = wahrgenommene Ähnlichkeit zwischen Quele und Publikum
Eindeutig bei den Onkelz gegeben…
Und jetzt kommt das wichtigste Merkmal für den Erfolg der Onkelz:
Persönlichkeitsmerkmale der Rezipienten
Intelligenz
hohe Intelligenz: werden eher durch rationale und logische Argumentationen beeinflusst
niedrige Intelligenz: werden eher durch irrationale und unlogische Argumentationen beeinflusst
Wenn man sich mal die Texte der Onkelz anguckt, dürfte klar werden, zu welcher Kategorie der durchschnittliche Onkelz-Fan gehört…
Motivfaktoren
Menschen mit niedriger individueller Selbsteinschätzung (empfinden sich persönlich unzureichend, sozial gehemmt) sind leichter zu überreden als Menschen mit hoher Selbsteinschätzung oder besonders aggressive Menschen
„In der Gruppe sind wir stark…“
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