Da ist was faul nahe des Staates Dänemark..

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Arnoc

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22 Sep. 2004
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Moinmoin,

hier kommt mein Hinterher-Statement und Fazit zum diesjährigen W:O:A, von Montag bis Sonntag - eine Woche Schwermetall! In 2 Teilen, da das Forum es in einem nich frisst ;)


Unser Versacken in Wacken:

Zunächst einmal zu unserer Truppe, 15-20 Leuts waren wir quer verteilt. Die einen wegen Bands da, die anderen wegen Wacken und die dritten wegen beidem. Ich gehörte zu der Fraktion die nun schon seit 2001 jährlich aufs Wacken fährt und dementsprechend waren meine Erwartungen und meine Wahrnehmung.

Der Montag:

Nach knapp 4,5 Std über die Autobahn sind wir relativ gelassen und zufrieden auf Platz C untergekommen, es war alles in allem Stimmungsmäßig Klasse, aber dann kam schon der erste Arschtritt. Das Erste was wir von unseren angehenden Zeltnachbarn (Frankfurter, Onkelz-Fans) gehört haben ist:"Hallo Leute, ich hoffe Ihr habt nix dagegen wenn bei uns auch mal das eine oder andere 'Sieg Heil' und ähnliches ertönt!" Zack, Kehrtwende, ab auf die andere Seite von C. Das muss echt nicht sein. C war schon immer der Partyplatz, auf diesen Müll hatten wir keinen Bock. Haben uns zwischen paar Bochumern einquartiert und am ersten Abend richtig ordentlich einen draufgemacht, gute Stimmung, klasse Musik.. usw.

Der Kater.. äh, nein, der Dienstag:

Am frühen morgen (0930 MEZ) von der knallewarmen Sonne geweckt zu werden ließ als erstes die Sonnenbrille auf den Riechkolben wandern. Nassen Lappen auf den Kopf, Shirt gar nicht erst an, Shorts und raus aus der Kiste und ab zum nächsten Faß frühstücken. Tradition. Wacken-Feeling stellt sich schneller ein als man denkt und so war nach dem ersten Bier der Kopfschmerz schon wieder weg. Grillen und Bier trinken. So müssen ruhige Tage sein. Am Abend allerdings eierten bei uns noch ein paar Typen vorbei die jeden in der Truppe um was zu rauchen oder etwas Pepp anschnorren wollten. Bei unseren hoffnungslosen Alkoholikern stießen sie auf absolute Ablehnung und wankten bedüdelt von dannen. Dazu konnte ich nur den Kopf schütteln.. Waren das etwa Rock-am-Ring-Verhältnisse hier geworden? Das is uns dort nämlich auch am zweiten Abend passiert.

Der Mittwoch:

Nachdem unsere restliche Truppe in der Nacht angekommen ist und sich aufgebaut hat bot sich mir ein elendliches Bild als ich meinen Kopf zum ersten Mal am Mittwoch in Richtung Frischluft streckte.. Zwei Sanis hoben gerade aus dem Kofferraum einen Typen auf eine Trage, unterhielten sich mit einem oder zwei Leuten, dann hieß es der habe sich zweikommasonstwas Gespritzt und wär dann zitternd umgefallen in der Nacht. Irgendwie schließe ich aus, daß dieser Kerl Diabetiker war, wenn Ihr wisst was ich meine. (Und nein, es war NICHT einer von den beiden aus der Nacht davor) Wie dem auch sei, etwas Frühstück, Fernglas eingepackt und ab ins Schwimmbad - weit kamen wir nicht, irgendwie lähmt das Wetter doch ein wenig.. Danach wieder eine Runde über den Platz getigert aber doch schon relativ erschöpft pennen gegangen, nach der Metal-Dizze.

Der Donnerstag:

Nach dem Frühstück, eine Runde über den Platz dappeln, erstmal Ärger mit den Tickets gehabt, dann wurde es aber geklärt. Schwimmbad, ab zu Mötorhead, beim Biergarten sitzen, durch den Feldstecher die Bühne im Auge behalten und Brathähnchen fressen gegen die die von uns aussähen als wären sie ein Fall für UniCef, ordentlich Kraut, dünnes Bier und Gegröhle. Nach den Onkelz erstmal wieder zum Camp und abwarten.. und Bier trinken.

Der Freitag:

Morgenstund hat Bier im Mund. Nach ein paar Unstimmigkeiten bezüglich der Security, kamen wir dann doch auf den Platz und Paragon legten ordentlich was hin. Die Hitze wurde dann aber unerträglich und da die Pferdetränken weggebracht wurden, mussten wir notgedrungen mit dem wenigen Wasser was die Veranstaler an den Dixies zur Verfügung stellten irgendwie auskommen. Durchgehalten haben wir und als Doro und Co letzten Endes loslegten war aller Ärger fast vergessen. Zu schade daß Udo Dirkschneider es nicht mehr hin geschafft hat..

Der Samstag:

Onkel Tom am Morgen, voll muss man dabei gewesen sein, es war eine Mordsgaudi auch wenn die Jim Beam Stage etwas kleingeraten schien. Eine große Freude bereitete uns der Knobistand und der schwarze Krause. Wieder ab zum Biergarten und danach vor, After Forever haben sich gut gehalten und nach Helloween und Children war der Nacken zu nichts mehr zu gebrauchen. Ansagen kann der gute Mann von Helloween zwar noch immer nicht besonders gut, dafür hat die Musik gekracht und was den surprise guest anging, hab ichs mir doch gedacht daß Kai Hansen auftaucht, super. Saxon, das Feuerwerk, danach Schandmaul und J.B.O. - ein gelungener Abend.

Der Sonntag:

Allgemeine Aufbruchstimmung, packen und dann.. die alljährliche Destroyer-Orgie. Verschrottet wird was nicht behalten wird. Schwere Metallstangen prassen auf ohnehin kurz vor dem Krepieren stehende Pavillons, alles wird dem Erdboden gleich gemacht. Die Feuerwehr zieht auf dem Platz ihre Kreise, während sich die ganze Metal-Brigade von dannen macht. Und als Schlusswort zum Sonntag: Mit Metallern macht im Stau stehen zehnmal so viel Spaß. Grill und Stühle raus.. Party auf der Autobahn. Frohes neues.
 

Arnoc

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22 Sep. 2004
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Und nun die Kritikpunkte:

- Als erstes mal ein ganz dickes Lob an die Leute von "Knobi Satt", nicht nur daß Ihr die Preise pro Stk. um einen halben Euro gesenkt habt seit dem letzten Jahr, Ihr wart meist auch länger offen als die meisten anderen Buden. Weniger ist manchmal eben doch mehr!

- Als zweites ein herzliches Dankeschön an die Jim Beam Stage. Mambokurt hätte wirklich nicht sein müssen aber die Idee und Präsenz von Jim Beam war angenehm und ausbaufähig zugleich und lässt nächstes jahr auf mehr hoffen.

- Als drittes eine tiefe Verbeugung vor dem Team vom Schwarzen Krausen, nicht nur, daß Ihr hervorragenden Kaffee macht und die Leute mit Nikotindübeln versorgt, die Idee mit den Entspannungskissen und dem Tischfußball ist ganz große Klasse. Es war mir wie immer ein Vergnügen.



..genug der schönen Worte. Leider. Hier ein paar Worte an die Veranstalter, die Security, usw. DAS ging voll in die Hose:


Zu den Tickets:

So ein unglaubliches Chaos wegen dieser Eintages- und Mehrtagestickets hätte wirklich nicht sein müssen. Mag ja sein, daß die Onkelz eine gesonderte Veranstaltung gewesen sein sollten, das ist aber trotzdem Wackener Battleground! Es gab bisher IMMER eine Karte, für das gesamte Festival. Gagen hin oder her, Eure statements hin oder her - Die Logistik, die Preise und der Aufwand, der Betrieben wurden rechtfertigen nie und nimmer solche Kosten. Wer das auch immer behaupten kann, sollte seinen Taschenrechner zücken und auf Nimmerwidersehen in den Archiven verschwinden. Ist ja schön und gut, daß vielleicht - ich nehme an wie vorausberechnet - eine Menge Leute wenn sie schon am Do mal da sind auch die anderen Tage geblieben sind, aber das rechtfertigt keinen Abendkassenpreis der kurz vorm Sprengen der 90 Euro Marke ist!

Dank dieser chaotischen Umstände hat sich alleine in unserem kleinen Kreis so einiges Ereignet. MetalTix haben uns Umtauschkarten geschickt anstatt richtiger Tickets (Ihr kennt die Teile die man bekommt wenn man die richtigen abgibt), was meint ihr wie viel Spaß wir wie lange hatten bis wir die Bändchen bekommen haben, vor allem da sich wirklich NIEMAND zuständig fühlt und immer jemand anderen holt. Ist fast schon wie aufm Amt. Ein Kumpel von mir hat, weil in dem 3-Tages-Kartenstapel bei unserem Stammhändler hier vor Ort eine 2-Tages-Karte gelandet ist, ca. 20 Euro extra lassen dürfen um jene upzugraden. Schönen herzlichen Dank.

Tageskarte hier, Zweitageskarte dort.. Was soll das denn werden wenns fertig ist? Eine Wackensteuerreform nach der Harzkomission? Ich hoffe daß es nächstes Jahr wieder genauso simpel, problemlos, spartanisch und preisWERT wird wie es die letzten Jahre war.

Zu den Drogen auf dem Platz:

Ich wurde noch niemals auf Wacken so krass mit dem Drogenproblem konfrontiert wie dieses Jahr. Zunächst wurde ich etwa 15 Mal gefragt ob ich was zu rauchen habe (die Frage ist nicht unbedingt so besorgniserregend, wie die Tatsache, daß es letztes jahr nicht ein Mal vorgekommen ist), etwa 5 mal nach Pepp oder irgendwelchem anderen Kram. Ich wette der Hampel der sich zwei lager weiter einen Schuss gesetzt hat und abgeholt wurde war kein Einzelfall, wohl vielleicht aber einer der wenigen für das DRK. War das die letzten vier Jahre auch so krass? Kann mich nicht daran erinnern, daß es jemals so war!

Zu den Wasserversorgungen:

Seit Jahren gibt es immer die Pferdetränken an denen man fließend Wasser hat und sich waschen kann. Klar, es wird auch immer wieder demoliert, Schläuche kommen in die Jahre, etc. Aber -,50 Cent dafür zu verlangen ist eine Unverschämtheit in dieser Hitze, wenn man sich die Hände waschen oder sich frischmachen will. Klar gibt es noch andere Stellen zum Wasserholen aber es war bei WEITEM nicht genug Wasser vorhanden für die Masse an Menschen und bei dieser Hitze kann man sich ja ausmalen wohin das führt. Der Kommentar:"Es ist ein Privatanbieter nämlich 'Sani' und die sind dafür zuständig.." entschuldigt überhaupt nichts, weil letzten Endes die Veranstalter dafür
sorgen müssen, daß das kühle Nass in ausreichender Menge vorhanden ist, wofür zahlen wir denn 20, bzw. 25 Euro pro Auto? Für einen Parkplatz aufm Acker? Und was genau bedeutet "incl. Camping"? 2 mal 2 Meter Abstellfläche?

Zu der Security:

So was unfreundliches hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen! Onkelz-Fans hin oder her, was sich die Leute bieten lassen mussten an Beleidigungen, Drohungen und Ähnlichem, nur weil sie einen Stempel auf der Hand hatten und kein Bändchen herum - eine Unverschämtheit. Selbst am Freitag hatten die werten Herrschaften einen noch so tollen freundlichen Ton drauf: "Entweder
Du gibst das jetzt hier ab oder Du machst das Du vom Gelände kommst!" (Ordner 113)

Dabei ging es um einen leeren Flachmann. Ich könnte ihn ja werfen und weil er ja leer ist, vor allem jemanden damit treffen. Noch nie was von Physik gehört?! Und wenn er voll wäre, könnte ihn mir ja jemand beim Trinken aus
der Hand nehmen und ihn dann werfen. Interessanterweise war ich der einzige Flachmannbesitzer der ein Problem hatte, alle anderen mit einem kamen ohne Probleme rein. Und meinen Korkenzieher, der reichen Würde um jemandem eine Stichverletzung par excellance reinzuwürgen, den durfte ich mit reinnehmen.

Deo-Dosen nehmen die einem ja ab, kann ich verstehen - ich könnte ja besser riechen als vorher, nach Gebrauch. Zu metallzinkenbesetzten Haarbürsten sei aber kein Ton zu verlieren. Ach wie schön daß man Schließfächer mieten kann direkt am Eingang, welch lukrativer Zufall.

Und abgegebene Sachen kann man erst am nächsten Morgen wieder abholen. Toll, daß ich ohne Flachman den rest des heißen Tages herumlaufen darf. Wieso man nicht einfach ein paar Langtische aneinanderstellt, Nummer dran, fertig.. man kennt das doch von anderen Veranstaltungen. Aber nein, "Wir nehmen nicht wegen jeder Sache die Kiste auseinander!" Spitzensystem, klasse Begründung. Braucht man 15 Jahre um das so organisieren zu lernen?

Es gab in Wacken seit Jahren keine Handgreiflichkeiten größeren Maßes. Wo ist das Fan-Vertrauen? Wo ist die ach so gerühmte Fan-Freundlichkeit? "Von Fans für Fans" ist doch schon lange tot!

Die Sollten sich ein Beispiel an Ordner 95 und 65 nehmen, die waren supernett und total zuvorkommend. So müssen Ordner sein, nochmals herzlichen Dank an diese Herrschaften - mit so Leuten macht Wacken wirklich Spaß! Könnten sich andere ruhig eine Scheibe von abschneiden.

Zum Service:

Schlangen sind auf Wacken nichts neues, das kennt jeder, es ist nachvollziehbar und absolut in Ordnung. Aber was soll das, wenn beim Metal Breakfast am Samstag morgen 3 Leute mit Getränkeausschank beschäftigt sind und 6 (!!! - doppelt so viele) hinten Pause machen und sich knapp zehn Minuten unterhalten und die Kundschaft vorne stehen lassen, die was zu Essen will?! Die größte Frechheit kommt noch: Mit einer Unschuldsmiene steht dann nach fünf langen Minuten einer auf, geht direkt vor, zapft sich einen Kaffee, holt sich ein Würstchen und gesellt sich mit einem "überflüssig"-Blick aufs wartende zunehmende Gedränge zurück zu den Pausenhockern. Die Kollegen direkt neben dran haben zwar zu tun, aber nicht einer macht auch nur anstalten den Kollegen mal zu sagen sie sollen nach vorne kommen oder bedient die Leute selbst. Knapp 15 Minuten verstreichen, bis die ersten bedient werden, alle Kommentare werden von den in Hörreichweite sitzenden "Blaumachern" ignoriert und zweifelsweise milde belächelt. Haben dem Wacken jahrelang treue Metalheadz denn etwa so eine Behandlung verdient? Vielen dank auch!

Zu den Rechten:

Ich achte sehr auf freie Meinungsäußerung, allerdings bin ich weit davon entfernt zu begrüßen wie viele Screwdriver-, White-Power-, Landser- und ähnliche Shirts ich dieses Jahr gesehen habe. Das muss nicht sein und bisher war das auch nie so. Was ist so schwer daran, das alles so zu machen wie die letzten Jahre? Welches Kriterium auch immer dafür verantwortlich war..



Die Beispiele sind leider ALLES KEINE EINZELFÄLLE!


Fazit:

"Wacken ist, was ihr draus macht!" - das sollte das neue Motto sein?! Naja, besser passen tut es mittlerweile ja!

Wenn das nächste Wacken so oder noch schlechter wird, dann hat mich das W:O:A nächstes mal zum fünften und letzten Mal gesehen. Ich kann mir gut erklären warum die ganzen klassischen Besucher langsam aber sicher abwandern, und die Zeit wo es keine dem W:O:A wirklich gewachsenen Alternativen gibt ist schon längst vorbei.


Holger, was zum Teufel ist eigentlich los?



In diesem Sinne, hoch die Gläser auf Besserung.

Gruß,

Arnoc
 

Arnoc

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22 Sep. 2004
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Ich frage mich allen ernstes ob die Veranstaltungsleitung sich die ach so große Mühe macht sich hier mal Blicken zu lassen und mal das eine oder andere Statement abzugeben.
Wie die Lage aber eher aussieht im Moment würde ich darauf tippen, daß sie versuchen möglichst schnell die Vergangenheit Vergangenheit sein und gras über die Sache wachsen zu lassen. Ich hätte zu gerne Gehört was wohl die Erklärungen oder Erklärungsversuche für das diesjährige Debakel gewesen wären..

Gruß,
Arnoc