Burzum

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der_harry

W:O:A Metalmaster
25 Nov. 2001
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Also weil einige hier ja wohl die Texte von Burzum ( und anderen Band )so putzig finden und alles andere durch ein rosarote Brille sehen oder gleich die drei Affen machen ( NICHTS-,hören , sehen , sagen ).
Und ich nicht immer die anderen Beiträge mit meiner Meinung zu dem Thema belasten will !
Mach ich das eben hier !!
Also wenn ein Mensch wie der Varg Vikernes hinter einer Band steht kann und will ich nicht meinen Mund halten und sagen das ist doch alles nich so schlimm !!
Hier ein paar Auszuge aus seinem liebevollen Leben :

Rechtsextremer norwegischer Rockmusiker der "Black Metal"-Richtung und erklärter Satanismus-Anhänger, der sich auch Count Grishnackh nennt. Er ist Mitglied der Gruppe "Hvit Arisk Motstand" (weißer arischer Widerstand), die Kontakte zum Ku Klux Klan pflegen soll. 1993 tötete der selbsternannte "Krieger Odins" seinen Musiker-Kollegen Oystein Aarseth alias Euronymus von der Combo Mayhem.
Ausserdem zündete er mehrere Kirchen an. Varg Vikernes war der Sänger und Initiator des Ein-Mann-Projekts "Burzum" und zugleich Chef der "Allgermanischen Heidnischen Front", ein ebenfalls von ihm initiiertes internationales Netzwerk, das in Norwegen unter dem Namen "Norsk Hedensk Front" auftrat. Nach der Verhaftung von Vikernes fand die Polizei in seiner Wohnung über 100 kg Sprengstoff, mit dem die Nidarosdomen-Kirche in die Luft gesprengt werden sollte. Die Webseiten des Mörders, der 1994 zur Maximalstrafe von 21 Jahren verurteilt wurde, werden von seinen Fans gepflegt, aus dem Gefängnis heraus betreibt er weiter eine Plattenfirma. Varg Vikernes betonte wiederholt, dass er seine Tat nicht bereue. Er habe Aarseth wegen dessen angeblich kommunistischer Gesinnung ermordet. Seine Mutter, die 49jährige Lene Bore, wurde Anfang April 1997 von der norwegischen Polizei als Kopf einer neonazistischen Terrorgruppe in Bergen festgenommen. Bei der Festnahme stellte die Polizei ein umfangreiches Waffenaresenal und detaillierte Pläne für Attentate auf führende norwegische Politikerinnen und Politiker sicher.



So nun sagen bestimmt welche auch dat meint der doch gar nicht so und anderen Blödsinn möchte ich doch einen seiner Schüler an Herz legen :

Vikernes war auch Vorbild für Hendrik (Wolf) Möbus, rechtsextremer Satanismus-Anhänger aus Sondershausen, Thüringen, der den gleichaltrigen Schulkameraden Sandro Beyer am 29.4.1993 zusammen mit anderen mit satanistischen Praktiken zu Tode quälte, weil dieser ein "lebensunwertes Geschöpf" sei. Seine Aktivitäten setzte er unmittelbar nach Abbüssen der Zweidrittel-Jugendstrafe fort, gründete den Musikversand "Darker Than Black" in Erfurt und machte sich zum Chef einer "Deutschen Heidnischen Front" (A.H.F./D.H.F.), welche über die Erfurter Adresse seines Musikversandes erreichbar ist.

So und nu sag bitte noch einer ja aber les doch mal die Texte !!!

Wer DIESE Musik hört muß sich gewisse Fragen gefallen lassen !!!
 

der_harry

W:O:A Metalmaster
25 Nov. 2001
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@Fenrissulfur

Du brauchst dich auch nicht löchern lassen weil ( spätestens ) jetzt klar ist wo es bei dir hin geht !!
Du frags nicht mal ob da was drann ist sondern versuchst dich in Nichtigkeiten zu flüchten !!
Du bit ein ziemlicher Feigling also nach meiner Auffassung zumindest !!
 

Banshee

W:O:A Metalmaster
29 Nov. 2001
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Vielleicht ist dieser Text für die Diskusion brauchbarer (wurde kurz nach der Verurteilung veröffentlicht):

in 2 Teilen, da zu lang
Teil 1:

"Der Mann, den ich umgebracht habe, war mein Feind", sagt Vikernes. "Was hätte ich sonst mit ihm machen sollen?" Feinde, findet er, müssen gegeneinander kämpfen, und nur der Stärkere überlebt.
Überhaupt hätten nur die Starken ein Recht zu leben, Alte und Kranke sollte man töten. Doch die Demokratie schütze leider unwertes Leben. Deshalb ist er gegen Demokratie. Vikernes meint das ernst. Bewegungslos sitzt er auf seinem Stuhl, die Hände liegen auf dem Tisch, er redet mit kalter, tonloser Stimme. Das klingt, als ob ein Band abläuft. "Die meisten Menschen sind dumm. Sie sollten nichts zu sagen haben", sagt er. "Ich will Diktator von Skandinavien werden."
Aber erstmal muß der Jüngling mit dem sanften Gesicht seine Strafe verbüßen. Die nächsten zwei Jahrzehnte wird er in dem Gefängnis verbringen, das so aussieht wie eine Jugendherberge im Paradies.
Der Weg des Christian Vikernes, den die Norweger für einen Teufel halten, ins Paradies am Fjord ist eine seltsame Geschichte. Sie begann im Frühjahr 1973. Da wurde er in Bergen geboren. Seine Mutter Lene war Sekretärin, sein Vater Lars ein angesehener Elektroingenieur - eine ganz normale Familie, dachten alle. Doch der Vater schlug seine Frau, wenn er schlechte Laune hatte, und er schlug auch seinen Sohn. Christian wich den Schlägen aus, so gut es ging.
Im Kindergarten war er ein Einzelgänger, auch in der Schule blieb er allein. Zu Hause verkroch er sich am liebsten in seinem Zimmer und ließ Spielzeugsoldaten aufeinander losmarschieren. Später kämpfte er seine Schlachten mit Videospielen, und wenn er keine Lust zum Spielen hatte, dann las er im "Herrn der Ringe". Von den vielen Figuren, die durch Tolkiens Buch tobten, gefielen ihm die Orks, die Bösen, am besten.
Als Christian 14 Jahre alt war, hatte seine Mutter genug von ihrem prügelnden Mann. Sie ließ sich scheiden. Die Mutter versuchte, die fehlende Liebe durch Geschenke zu ersetzen. Sie hatte ihm auch eine Gitarre gekauft. Stundenlang, manchmal tagelang, übte er nur auf dem Instrument. Je härter er spielte, desto mehr Spaß machte es ihm. Er gründete seine erste Band: Uruk-Hai. Den Namen hatte er im "Herrn der Ringe" gefunden. So hieß dort die Rasse der Dämonen.
Weil er mehr Zeit für die Musik haben wollte, ging Christian von der Schule ab. Immer noch war er das einzige Mitglied von Uruk-Hai, denn in einer kleinen Stadt wie Bergen war es nicht so einfach, andere Jungen zu finden, die auch harten, schnellen Rock spielen wollten. Doch das störte ihn nicht. Wenn er allein in seiner Band blieb, konnte ihm wenigstens niemand hineinreden. Dafür versuchte der Mann, den seine Mutter bald nach ihrer Scheidung heiratete, sich einzumischen. Christian solle sich mal die Haare schneiden, und er solle sich endlich einen Job suchen. Vor allem aber solle er diese verdammte Musik nicht so ernst nehmen. Die Musik nicht ernst nehmen? Blödsinn. Musik war für Vikernes die wichtigste Sache der Welt geworden. Warum konnte der Mann ihn nicht in Ruhe lassen, so wie es sich für einen Stiefvater gehörte?
In der Wohnung eines Freundes traf Vikernes 1989 einen jungen Mann aus Oslo, vier Jahre älter als er. Dieser Mann trug lange, schwarze Haare und schwarze Kleidung und hieß Oystein Aarseth, aber so wollte er nicht genannt werden. Seine Freunde sollten Euronymous zu ihm sagen. Den Namen hatte er in der griechischen Mythologie gefunden: Euronymous, der Prinz des Todes. Aarseth besaß in Oslo den Plattenladen Helvete (Hölle) und eine kleine Plattenfirma, Deathlike Silence. Dort erschienen nur Platten von Musikern, die durch und durch böse waren, erzählte Aarseth. Und auch eine eigene Band: Mayhem. Sie wollte so böse sein wie ihr englisches Vorbild Venom, eine Gruppe, die über Tod und Teufel sang, harte, schnelle Rockrnusik spielte und schon 1982 mit ihrem zweiten Album eine Stilrichtung geprägt hatte: Black Metal.
Doch nur mit langen Haaren und schwarzer Kleidung herumzulaufen und in einer Black Metal-Band zu spielen - das reichte nicht, fand Aarseth, nicht in Norwegen, wo so viele Menschen so furchtbar viel Verständnis hatten für alles, was junge Leute veranstalteten. Deshalb hatte Aarseth seine Kleidung mit Abzeichen der Nationalen Volksarmee verziert und war in eine kleine kommunistische Partei eingetreten, und als seine Band Mayhem zu einer ihrer wenigen Tourneen aufbrach, ging es nur in die DDR, nach Leipzig und nach Dresden.
Vikernes verstand nicht, was Aarseth am Kommunismus gefiel. Aber er hörte fasziniert zu, wenn sein neuer Bekannter vom Teufel schwärmte, über die Christen fluchte und darüber philosophierte, daß die Macht des Bösen sich endlich ausbreiten müsse. Wie genau das aussehen sollte, verstand Vikernes nicht, das schien auch Aarseth noch nicht zu wissen. Aber Vikernes verstand, daß er den falschen Vornamen hatte, um zu dieser Clique zu gehören. Deshalb nannte er sich jetzt Varg, das heißt Wolf. Immer öfter fuhr Vikernes nach Oslo, um Aarseth im Helvete zu besuchen. Dort waren nur selten Kunden, dafür aber immer Musiker anderer norwegischer Black Metal-Bands. Stundenlang standen sie da, redeten, tranken Bier, und abends, wenn Aarseth den Laden schloß, zogen sie weiter zum "Lusa Lotta Pöbb", der einzigen Kneipe in Oslo, in der Black Metal lief. Dort tranken sie weiter, und wenn es Streit gab, hatte einer immer Recht: Aarseth, der Chef. Aarseth fand, daß dieser Vikernes aus Bergen ein ganz passabler Kerl war. Vielleicht ein bißchen jung, und außerdem trank er kein Bier und rauchte nicht. Aber es gefiel Aarseth, daß Vikernes ihm zuhörte und ihn bewunderte. Mehr noch: Vikernes schien bereit zu sein, alles mitzumachen, und außerdem konnte er ganz gut Gitarre spielen.
In Bergen hatte Vikernes inzwischen zwei Musiker getroffen, die auch Black Metal liebten. Mit ihnen gründete er die Band Old Funeral. Regelmäßig trafen sie sich zum Üben. Als sie glaubten, gut genug zu sein, gaben sie ein Konzert. Es war das erste Mal, daß Vikernes auf einer Bühne stand, und es gefiel ihm überhaupt nicht. All diese Betrunkenen vorn am Bühnenrand, wie sie stumpf auf die Bühne glotzten oder im Rhythmus ihre Haare schüttelten - alles Idioten, urteilte Vikernes. Nach wenigen Auftritten stieg er bei Old Funeral aus. Er wollte wieder allein Musik machen.
Mit 18 Jahren zog Vikernes in eine kleine Wohnung, die seine Mutter ihm bezahlte. Er verhängte die Fenster mit Wolldecken, zündete Kerzen an und spielte Gitarre oder las Bücher über norwegische Geschichte, nordische Sagen und immer wieder Tolkien. Im "Herrn der Ringe" fand er zwei Namen, die ihm gefielen: Burzum nannte er seine neue Ein-Mann-Band, und Count Grishnackh wurde sein Künstlername.
Auch die Geschichte seiner Vorfahren, der Wikinger, gefiel ihm. Die hatten, bevor die Christen Skandinavien eroberten, Odin, den Gott des Krieges, verehrt. Für die Christen war Odin ein Teufel. Vikernes beschloß, daß seine Band Burzum so lange lärmen sollte, bis die Skandinavier endlich wieder zu ihrem wahren Gott Odin gefunden hätten.
Vikernes begann, alte Waffen zu sammeln. Er dekorierte seine Wohnung mit Messern, Schwertern, Streitäxten und einem alten Stahlhelm der deutschen Wehrmacht, auf den die SS-Runen gemalt waren. Vikernes lernte Bergensk, einen alten Dialekt, in dem es mehr als fünf verschiedene Worte für Krieg gab, nicht nur eines wie im modernen Norwegisch. Krieg hielt Vikernes für wichtig, denn nur ein Krieg konnte Norwegen von den Christen befreien. Es war das Jahr 1991, und auch Aarseth fand, daß nun endlich etwas passieren mußte. Aarseths Anhänger, er nannte sie jetzt den Satanischen Zirkel, waren bereit zum Kampf. Er hatte sie in einen inneren und einen äußeren Kreis geteilt. Die zwölf Mann des inneren Zirkels, darunter auch Vikernes, sollten Aktionen planen, die die anderen, ein paar Dutzend Black Metal-Fans aus ganz Norwegen, ausführten.
Im Frühjahr gab es den ersten Toten in der norwegischen Black Metal-Szene. Der Sänger von Mayhem, Aarseths Gruppe, hatte sich mit einem Gewehr den halben Kopf weggeschossen. Dead, so sein Künstlername, wurde von den Mitgliedern seiner Band, die ihn besuchen wollten, in seinem Schlafzimmer gefunden. Aarseth beschloß, den Toten zu fotografieren. Er fuhr nach Oslo, kaufte sich eine Kamera, fuhr wieder zurück und fotografierte die Leiche. Die Bilder vom toten Dead stehen auch heute noch im Satanischen Zirkel hoch im Kurs. Aarseth trauerte nicht um den Freund. "Wir fürchten den Tod nicht, auch nicht, wenn er einen von uns trifft", hatte er immer verkündet. "Dead war ein guter Sänger", sagte er jetzt, und deswegen wichtig für uns. Noch wichtiger aber ist die Reklame, die er durch seinen Selbstmord für Mayhem gemacht hat."
Ein Mitglied der Band erzählt: "Als wir Dead fanden, war Aarseth überhaupt nicht überrascht. Dann haben wir vergeblich nach der Sozialhilfe gesucht, die er am Tag zuvor erhalten hatte, denn Aarseth brauchte immer Geld. Ich bin sicher, daß er etwas mit Deads Tod zu tun hat." Ein paar Wochen später begann der Satanische Zirkel einen Kleinkrieg gegen englische Magazine und Musiker. Die Engländer hatten oft gelacht über diese Norweger, die sich so verzweifelt böse gaben und eine Band wie Venom ernster nahmen als die sich selbst. Die Engländer fanden es komisch, daß diese Norweger sich lieber im Studio verkrochen und drittklassige Platten machten, anstatt wie eine anständige Rockband live zu spielen.
Aarseth war wütend, und die Mitglieder seines Satanischen Zirkels schickten Todesdrohungen an englische Bands und warnten sie, in Norwegen zu spielen. Als die englische Band Paradise Lost trotzdem tourte, wurde ihr Bus von einer Horde Black Metal-Fans überfallen. "Zehn- bis Zwölfjährige haben auf einmal unseren Wagen umringt und mit Steinen geworfen", berichtete der Sänger Nick Holmes hinterher. "Das waren Kinder, die den wilden Mann spielten. Die spinnen."
 

Banshee

W:O:A Metalmaster
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Teil 2:

Der Satanische Zirkel kämpfte nicht nur gegen englische, sondern auch gegen schwedische und finnische Bands, die nicht böse genug waren. Therion zum Beispiel. Ihr Sänger Christopher Johanssen wachte eines Morgens in seinem Haus bei Stockholm durch ungewöhnliche Geräusche auf und stellte fest, daß seine Haustür brannte. An der Tür hing ein Plattencover von Burzum, aufgespießt mit einem Messer. "Count Grishnackh war hier, und er wird wiederkommen", war auf die Hülle geschrieben.
Vier Tage später fand Johanssen in seiner Post einen Brief. "Hallo, Opfer!" stand da drin. "Ich komme gerade aus Schweden. Ich glaube, ich habe dort ein Plattencover und ein Streichholz verloren. Ich werde wiederkommen." Die Polizei verhaftete die 18jährige Suuvi Prurunnen. Sie gab zu, das Feuer gelegt zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung fanden Beamte ihr Tagebuch. Darin bekannte sie, ein Mitglied des Satanischen Zirkels zu sein und im Auftrag von Vikernes gehandelt zu haben. Auch Vikernes wurde verhört. Er bestritt, Prurunnen zu kennen. Vikernes durfte wieder gehen. Prurunnen kam für ein Jahr in eine psychiatrische Anstalt.
Vikernes war im Satanischen Zirkel längst der zweite Mann hinter Aarseth. Wenn er redete, dann hörten die anderen zu. Er hatte sie mit seiner Begeisterung für Odin angesteckt. Wenn er über Ausländer fluchte und von Hitler und Stalin schwärmte, kam er den anderen schon etwas seltsam vor. Aber mit seinem Haß auf Juden, fanden die Satanisten, da hatte er schon Recht. Schließlich waren es die Juden, die mit ihrer Religion die alten germanischen Götter vertrieben hatten. Aber was die anderen Mitglieder des Satanischen Zirkels am meisten beeindruckte: Vikernes konnte nicht nur reden.
In der Nacht zum 6. Juni 1992 brannte in Fantoft bei Bergen die erste Kirche. Am Morgen danach war nur noch eine Ruine übrig. Danach erschien eine Mini-LP von Burzum. Sie hieß "Aske", Asche. Eine Abbildung der Kirchenruine fand sich auf Handzetteln, die für die Platte warben und auf 300 Einwegfeuerzeugen, die von der Plattenfirma verteilt wurden. Kurz darauf brannte noch eine Kirche, diesmal in Holmenkollen, und bald danach noch eine, wieder bei Bergen. Acht Brandanschläge auf Kirchen gab es 1992 in Norwegen. Ein Feuerwehrmann starb bei den Löscharbeiten. Vikernes war stolz auf seine Taten. Einem Journalisten erzählte er so viele Details, daß sich die Polizei für ihn interessierte. Doch Vikernes stritt alles ab. Der Polizei fehlten Beweise, sie mußte ihn laufenlassen.
Aarseth jubelte über die Entlassung. "Niemand wird es wagen, gegen Count Grishnackh auszusagen", prahlte er. "Sonst trifft ihn die grausame Rache des Satanischen Zirkels." Osloer Freunde wußten, daß Aarseths Freude nicht echt war, denn Vikernes war inzwischen Aarseths Rivale geworden, außerdem hatte er sich zu einem unberechenbaren Irren entwickelt.
Vikernes suchte jetzt den Machtkampf. Von Aarseth, tönte er, kämen allenfalls große Worte. Für große Taten jedoch fehle dem der Mut. Es sei die Zeit gekommen, daß er, Vikernes, die Führung der norwegischen Black Metal-Gang übernehme, und zwei Dinge könne er nicht verzeihen:
Aarseth hatte ihm Ilsa, eine 16jährige Schwedin, ausgespannt, und Aarseth hatte immer noch nicht die neue Platte von Burzum veröffentlicht, obwohl ihm Vikernes dafür 40 000 Kronen gegeben hatte, geliehen von seiner Mutter.
Am 9. August 1993 lieh sich Vikernes den Golf seiner Mutter. Dann holte er zwei Freunde ab, Andreas Nagelsett und einen Typen, den alle nur Snorre nannten. Vikernes setzte Nagelsett bei seiner Wohnung ab. Dort sollte er auf die Schreibmaschine einhämmern und die Musikanlage aufdrehen, er sollte Krach machen, wie die Nachbarn ihn von Vikernes gewohnt waren. Vikernes und Snorre fuhren nach Oslo. Kurz nach Mitternacht kamen sie vor einem Mietshaus im Stadtteil Togen an.
Erst vor wenigen Wochen war Aarseth hier eingezogen. Er hatte in letzter Zeit viele Drohbriefe von schwedischen und finnischen Bands erhalten. Um nicht weiter belästigt zu werden, hatte er sich eine Geheimnummer zugelegt, und nur wenige Freunde kannten seine neue Adresse.
Vikernes wußte: Ihm hätte Aarseth nicht geöffnet. Deshalb hatte er Snorr'e mitgenommen. Snorre meldete sich über die Gegensprechanlage. Sobald der Summer ertönte, schob Vikernes sich an Snorre vorbei und ging in den vierten Stock. Aarseth stand in Unterhose an der Tür. Er hatte schon geschlafen. Als er Vikernes sah, war er überrascht. Vikernes fuchtelte mit einem Stück Papier herum und sagte, er wolle über den Plattenvertrag reden.
In der Wohnung begann ein Streit - über die fällige Platte von Burzum, über Ilsa und über den Satanischen Zirkel. Aarseth verschwand in die Küche. Vikernes zog ein Messer, lief hinterher und jagte es ihm in den Rücken. Aarseth stürzte zu Boden. Er kam wieder auf die Beine und redete auf Vikernes ein. Doch der war nicht zu bremsen. Er holte aus und stach wieder zu. Aarseth drängte ihn zur Seite. Er rannte aus der Tür hinaus, die Treppen hinunter. Vikernes folgte ihm und stach auf ihn ein, immer wieder.
Am anderen Morgen fanden Nachbarn den toten Aarseth vor der Haustür in einer Blutlache. Sie alarmierten die Polizei. Die Beamten zählten 23 Messerstiche, 16 im Rücken, den Rest in Hals und Kopf. Vikernes und Snorre waren da längst wieder in Bergen. Auf der Rückfahrt hatten sie nur gestoppt, um das Messer wegzuwerfen. Mit Nagelsett sprachen sie noch einmal das Alibi durch, dann verließen Snorre und Nagelsett Vikernes Wohnung.
Vikernes fand keine Ruhe. Er mußte mit irgend jemandem sprechen. Er rief in England an, in einem Nest mit dem Namen High Wycombe. Dort saß die Plattenfirma Candlelight. Sie vertrieb die Platten von Aarseths Label in Großbritannien. Der Besitzer, Lee Barrett, meldete sich. "Ich bin´s", brüllte Vikernes, "Count Grishnackh. Euronymous ist tot. Und ich werde auf sein Grab pissen." Während ihrer Ermittlungen sprach die Polizei mit Ilsa, Aarseths Freundin. "Ich weiß, wer Aarseth umgebracht hat", sagte sie, "aber ich kann es nicht sagen. Das wäre für mich lebensgefährlich." Die Polizei sprach mit Snorre. Auch er hatte Angst vor Vikernes, trotzdem erzählte er, daß er mit ihm zusammen am Abend des 9. August nach Oslo gefahren war.
Am 20. August wurde Vikernes verhaftet. In seiner Wohnung fand die Polizei 150 Kilo Dynamit. Damit wollte Vikernes die Nidarosdomen-Kirche hochjagen, ein Nationaldenkmal aus dem 11. Jahrhundert. In den folgenden Wochen verhaftete die Polizei in verschiedenen norwegischen Städten zwölf Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren. Vorwurf: Grabschändung, Diebstahl, Vergewaltigung und Brandstiftung. Bis zum Sommer 1994 waren 13 Kirchen in Flammen aufgegangen. Außerdem ermittelte die Polizei, daß es im Satanischen Zirkel ein Punktsystem für Straftaten gab. Je mehr Punkte ein Mitglied hatte, desto höher war sein Ansehen.
In der Untersuchungshaft in Oslo wartete Vikernes neun Monate lang auf seinen Prozeß. Selbst im Gefängnis wünschte er sich noch zurück ins Mittelalter. Als ein Arzt ihm für eine Blutuntersuchung eine Kanüle anlegen wollte, weigerte er sich: Ein Wikinger wie er müßte mit einem anständigen Dolch angeritzt werden.
Zeitungen und Heavy-Metal-Fanzines bemühten sich um Interviews mit dem "Teufel". Den Zeitungen erzählte er von seinen Verbindungen zum Ku-Klux-Klan. Von Fanzine-Schreibern ließ er sich mit "Heil Count Grishnackh" ansprechen. Mal bezeichnete er sich als Nazi, dann wieder nicht.
Während des Prozesses sagte Vikernes lange Zeit nichts. Dafür redete sein Verteidiger. Er heißt Tor Erling Staff, hat eine eigene Fernsehshow und ist Norwegens prominentester, aber auch umstrittenster Anwalt. Staff versuchte, das Gericht davon zu überzeugen, daß sein Mandant verwirrt gewesen sei, als er Aarseth tötete. Zwei Psychologen, die Vikernes vor Prozeßbeginn untersucht hatten, bestritten das. Für sie war er voll zurechnungsfähig.
Wirklich? 13 Monate nach dem Mord zeigt Vikernes keine Reue. "Ich bin froh, daß ich das Kommie-Schwein umgebracht habe", sagt er und schaut aus dem Fenster ins Paradies. "Dieser Feigling wollte fliehen, anstatt sich wie ein Mann dem Kampf zu stellen." auch wenn Vikernes sich aufregt, bleibt er ruhig. Wütend wurde er nur vor ein paar Tagen. Gerade von Oslo nach Bergen verlegt, hatte er erfahren, daß ihm hier nicht jeder Brief seiner Anhänger ausgehändigt wird und daß er nicht jedes Buch, mit dem er weiter an seinem Weltbild arbeiten könnte, lesen darf. Da verlor Vikernes kurz die Beherrschung. Doch die Einzelhaft, in der er jetzt sitzt, stört ihn nicht. Eigentlich stört ihn gar nichts.
21 Jahre soll Vikernes im Gefängnis sitzen. Das ist die norwegische Höchststrafe für Mord. Als die Richterin das Urteil verkündete, blieb sein Gesicht regungslos. Vor dem Gericht standen junge Mädchen mit einem Bild von Vikernes. In der Nacht darauf brannten zwei Kirchen. Vor fünf Wochen brannte die letzte. Odin gibt nicht auf.«
 

LordOfThisWorld

W:O:A Metalhead
22 März 2002
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Oberhausen, Ruhrpott
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Ich will mich da auch mal einmischen, also ich finde einige Lieder von Burzum sehr gut, aber ich bin soweit davon entfernt, mich mit den Texten oder dem sonstigen Leben von Herrn Vikernes zu identifizieren, wie es nur eben geht. Ich hasse Nazis, ich hasse Fremdenfeindlichkeit, ich hasse Gewalt, aber dennoch finde ich die Musik gut. Würdet ihr jemanden vorwerfen, er sei Antisemit, nur weil er Wagner hört (der ist ja auch mit anti-semitischen Sprüchen aufgefallen seinerzeit)
 

der_harry

W:O:A Metalmaster
25 Nov. 2001
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@ LordOfThisWorld

" Sprüche " mit Morden Brandschatzen und anderen Gewalttaten zu vergleichen ist schon ein wenig hart !!!
Aber sag mir wen du Nazis Hass wie du selber sagst wie kannst du dann deren Musik Hören ?!
Also bei mir spielen bei Musik auch Gefühle mit und wen ich den " Künstler " Hassen würde ginge das bei mir nich zusammen !!
 
@Banshee: Danke für den Beitrag, hat lange gedauert, aber ich habs tatsächlich geschafft ihn durchzulesen...


@LotW: Also ich denke da etwas anders. Die Musik und die Texte zu trennen ist nicht so einfach. Also ich kann das nicht. Gerade wenn es um rechte Texte geht und damit meine ich jetzt nicht speziell Burzum. Ich kenn auch Leute die Endstufe hören, weil die die Musik so geil finden und nichts mit rechter Gesinnung am Hut haben wollen. Und gröhlen dann aber lautstark die Texte mit...Ne, also ich kann das alles nicht trennen.
In mir drinnen steckt eine abgrundtiefe Abneigung gegenüber allem was mit rechtem Gedankengut zu tun hat...