also ich hatte das erst fuer einen scherz gehalten (ich hoffe IMMER noch dass das eine Ente ist), wenn nicht werde ich meine Zeitung kuendigen...
Dramatische Entwicklung bei der Münsterschen Zeitung
Münster/Dortmund. Bei der vom Dortmunder Verleger Lambert Lensing-Wolff herausgegebenen traditionsreichen Münsterschen Zeitung sind nach Informationen der Deutschen Journalisten-Unon (dju) in ver.di am Freitagabend 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Arbeit ohne große Vorwarnung kaltlächelnd "freigestellt" worden. Betroffen sind die komplette Lokalredaktion, die Sportredaktion und das Sekretariat. Ganz offensichtlich wurden die altgedienten, erfahrenen KollegInnen durch eine neue Mannschaft ausgetauscht.
Lensing-Wolff, Vizepräsident des nordrhein-westfälischen Zeitungsverleger-Verbandes, ließ seinen Geschäftsführer Lutz Schumacher die Hiobsbotschaft überbringen. Lapidar wurde den betroffenen Kolleginnen und Kollegen, die über Jahre und Jahrzehnte das publizistische Gesicht der Münsterschen Zeitung (MZ) geprägt haben, mitgeteilt, sie könnten sich ja bei der neuen Firma bewerben. Die wird ab Montag die Lokalausgabe per "newsdesk" produzieren. Erfahrene Journalistinnen und Journalisten sollen sich also plötzlich um ihren Arbeitsplatz neu bewerben, dann natürlich zu den neuen Bedingungen des Verlegers. Abfindungen, Aufhebungsverträge oder ein Sozialplan wurden nach Auskunft des Betriebsratvorsitzenden Martin Fahlbusch bislang nicht angeboten. Zwei MZ-Bildredakteuren wurde das Dortmunder Agenturmodell vorgeschlagen: Lensing-Wolff hat bekanntlich bei seinen "Ruhr-Nachrichten" zu Weihnachten allen Bildredakteuren gekündigt.
Der Münsterschen Zeitungs Verlagsgesellschaft, bei der die geschassten 19 KollegInnen beschäftigt sind, war schon Ende letzten Jahres der Auftrag zur Produktion der Stadtteilausgaben entzogen worden. Die Altredaktion hatte zuletzt in den Umkleiden und in der Kantine des Druckhauses an der Harkortstraße arbeiten müssen. Perfide: Der Kontakt zwischen der Altredaktion und dem neuen MZ-Team wurde strikt unterbunden.
Das Schicksal der zahlreichen freien Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der MZ ist genauso ungewiss wie das der Noch-Festangestellten.
Natürlich bekommen die dju-Mitglieder der alten MZ-Redaktion den vollen Rechtschutz ihrer Gewerkschaft. Gegen Verlegerwillkür und ungezügeltes Profitstreben hilft wohl nur Solidarität. Die dju in verdi wird versuchen, mit allen KollegInnen aus der Unternehmensgruppe Lensing-Wolff Strategien zu entwickeln. Ob Druckerei, Verlag oder Redaktion – alle sind gleichermaßen ihrem Arbeitgeber ausgeliefert. Und: Was der Verlegerverbands-Funktionär Lensing-Wolff mit seinen Beschäftigten so treibt, das sollen jetzt alle wissen, vor allem die Leser seiner Publikationen.
„Es ist unfaßbar, mit welcher sozialen Kälte und Gleichgültigkeit von heute auf morgen gestandenen Lokaljournalisten der Stuhl vor die Tür gesetzt wird.“, so der dju-Vorsitzende für das Münsterland, Dr. Frank Biermann. „und es ist wohl bundesweitig einmalig, dass eine gesamte Lokalredaktion mit all ihrer über Jahre angesammelten Kompetenz im HauRuckverfahren entsorgt und durch eine neue Redaktion ersetzt wird“. FBi/kr
Münster, 21/01/ 2007
----------------------------------------------------------
----------------------------------------------------------
Frank Biermann
Journalist
Vorsitzender der dju in ver.di Münsterland
Dramatische Entwicklung bei der Münsterschen Zeitung
Münster/Dortmund. Bei der vom Dortmunder Verleger Lambert Lensing-Wolff herausgegebenen traditionsreichen Münsterschen Zeitung sind nach Informationen der Deutschen Journalisten-Unon (dju) in ver.di am Freitagabend 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Arbeit ohne große Vorwarnung kaltlächelnd "freigestellt" worden. Betroffen sind die komplette Lokalredaktion, die Sportredaktion und das Sekretariat. Ganz offensichtlich wurden die altgedienten, erfahrenen KollegInnen durch eine neue Mannschaft ausgetauscht.
Lensing-Wolff, Vizepräsident des nordrhein-westfälischen Zeitungsverleger-Verbandes, ließ seinen Geschäftsführer Lutz Schumacher die Hiobsbotschaft überbringen. Lapidar wurde den betroffenen Kolleginnen und Kollegen, die über Jahre und Jahrzehnte das publizistische Gesicht der Münsterschen Zeitung (MZ) geprägt haben, mitgeteilt, sie könnten sich ja bei der neuen Firma bewerben. Die wird ab Montag die Lokalausgabe per "newsdesk" produzieren. Erfahrene Journalistinnen und Journalisten sollen sich also plötzlich um ihren Arbeitsplatz neu bewerben, dann natürlich zu den neuen Bedingungen des Verlegers. Abfindungen, Aufhebungsverträge oder ein Sozialplan wurden nach Auskunft des Betriebsratvorsitzenden Martin Fahlbusch bislang nicht angeboten. Zwei MZ-Bildredakteuren wurde das Dortmunder Agenturmodell vorgeschlagen: Lensing-Wolff hat bekanntlich bei seinen "Ruhr-Nachrichten" zu Weihnachten allen Bildredakteuren gekündigt.
Der Münsterschen Zeitungs Verlagsgesellschaft, bei der die geschassten 19 KollegInnen beschäftigt sind, war schon Ende letzten Jahres der Auftrag zur Produktion der Stadtteilausgaben entzogen worden. Die Altredaktion hatte zuletzt in den Umkleiden und in der Kantine des Druckhauses an der Harkortstraße arbeiten müssen. Perfide: Der Kontakt zwischen der Altredaktion und dem neuen MZ-Team wurde strikt unterbunden.
Das Schicksal der zahlreichen freien Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der MZ ist genauso ungewiss wie das der Noch-Festangestellten.
Natürlich bekommen die dju-Mitglieder der alten MZ-Redaktion den vollen Rechtschutz ihrer Gewerkschaft. Gegen Verlegerwillkür und ungezügeltes Profitstreben hilft wohl nur Solidarität. Die dju in verdi wird versuchen, mit allen KollegInnen aus der Unternehmensgruppe Lensing-Wolff Strategien zu entwickeln. Ob Druckerei, Verlag oder Redaktion – alle sind gleichermaßen ihrem Arbeitgeber ausgeliefert. Und: Was der Verlegerverbands-Funktionär Lensing-Wolff mit seinen Beschäftigten so treibt, das sollen jetzt alle wissen, vor allem die Leser seiner Publikationen.
„Es ist unfaßbar, mit welcher sozialen Kälte und Gleichgültigkeit von heute auf morgen gestandenen Lokaljournalisten der Stuhl vor die Tür gesetzt wird.“, so der dju-Vorsitzende für das Münsterland, Dr. Frank Biermann. „und es ist wohl bundesweitig einmalig, dass eine gesamte Lokalredaktion mit all ihrer über Jahre angesammelten Kompetenz im HauRuckverfahren entsorgt und durch eine neue Redaktion ersetzt wird“. FBi/kr
Münster, 21/01/ 2007
----------------------------------------------------------
----------------------------------------------------------
Frank Biermann
Journalist
Vorsitzender der dju in ver.di Münsterland