Politik, Gesellschaft und die Debatte darüber

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Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Ich eröffne jetzt mal diesen Thread der für alle längeren und ausschweifenderen Diskussionen gedacht ist. Was ja sonst eher im "Meldung des Tages" Thread gemacht wurde, kann jetzt hier rein, weil der MdT Thread dann letztendlich doch nicht immer passt und so vielleicht auch ein wenig entlastet wird und dort dann eben wie gedacht hauptsächlich aktuelle Meldungen gepostet werden können. Sollte sich daraus eine längere Diskussion ergeben, wird diese hier hin verlegt. Genauso wie andere Diskussionen über gesellschaftliche, politische, oder ähnliche Themen, hier rein sollen.

Insgesamt können so wirklich wichtige Themen von abschweifenden Diskussionen frei bleiben, genauso wie die Leute die davon am liebsten nichts mitkriegen möchten, ein bisschen mehr ihre Ruhe haben ( ;) ). Außerdem muss dann keine Diskussion abgewürgt werden, sondern wird einfach woanders fortgesetzt.

(Außerdem sei hier noch angemerkt, dass ich garnicht bedacht hatte, das der erste Post verschoben wird, wenn ältere dazu kommen, darum habe ich jetzt einen viel älteren (und unwichtigen!) von mir vor alle anderen geschoben und habe da den Thread-Vorstellpost eingefügt. Trick 17 :ugly:)
 
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MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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Wenn du schon das Gefühl hast er wird damit nicht alleine fertig und versuchst sein Handeln (auch ohne Argumente) zu rechtfertigen scheine ich ja einen Nerv getroffen zu haben.

Da Hirnschlacht mich wohl demnächst sperren wird, damit er fremde Meinungen nicht mehr lesen muss, bin ich gerne bereit mit allen anderen nächste Woche bei ein paar Bier weiter zu diskutieren.

Also, mal nach ruhigem Zurücklehnen und nochmal Draufschauen bekommt man eigentlich den Eindruck, dass Du sämtliche Diskussion sabotierst.
Zunächst mal verkürzt Du Deine eigenen Beiträge und nötigst andere User dazu, sich den Rest selber zusammenzureimen. Wichtige, Dir jedoch unliebsame Punkte lässt Du beiseite oder stellst keinen Bezug dazu her.
Du kritisierst Phrasengedresche ohne konkrete Beispiele, drischst aber selbst Phrasen ohne Ende und stellst Behauptungen auf. Konkrete Beispiele bleibst Du selbst schuldig.

Es macht einfach den Eindruck, als stelltest Du Dich selbst als allwissende Instanz hin, und was alle anderen sagen, müssten sie erstmal umständlich erklären und belegen, während Deine Aussagen selbstverständlich richtig sind. Und dann gehst Du hin und kritisierst genau das bei anderen.

Es kann sich schon der Eindruck aufzwängen, dass das irgendwie in Richtung Trolling geht, und es ist unglaublich anstrengend.

Edit: Es muss ja nicht so sein, dass das beabsichtigt ist, aber es nervt hart, wenn man ständig vorgeworfen bekommt, man würde nicht anständig diskutieren, und der Diskussionspartner hält sich selbst nicht an seine Regeln...
 
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Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
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Mir persönlich würde es wahrscheinlich garnicht auffallen.

Das bezweifle ich. Wobei, es soll ja wirklich Menschen geben, die von ihrer Umwelt überhaupt nichts mitbekommen.

Und weil ich persönlich diese Erfahrung nicht gemacht habe schließt du daraus, dass auch keine möglichkeit besteht, dass ich in meinem direkten Umfeld keine Menschen kenne die in solchen Situationen waren?

Nein, aber ich sprach ja auch von deinem eigenen Erfahrungsschatz.

Beim Lotto ist Glück der einzige Faktor, bei der Berufs-/Arbeitgeberwahl nicht, von daher passt der vergleich nicht. Und man könnte jetzt diverse Einzelbeispiele von Menschen aus ähnlichen Situationen nehmen von denen es einige geschafft haben und andere nicht und dann die Details besprechen, aber ich denke das würde hier zu nichts führen.

Auch um beim Lotto zu gewinnen muss man gewisse Voraussetzungen erstmal erfüllen, bis dann nur noch das Glück entscheidet. Man muss teilnehmen, sprich im klassischen Fall einen Schein ausfüllen und abgeben.
Bei Bewerbungen ist es in der Regel auch so, dass man gewisse Dinge tun muss, und dann an irgendeiner Stelle Glück haben muss, damit man genommen wird.
Wie groß der Aufwand ist, den man selber betreiben muss, ist für die qualitative Betrachtung irrelevant.

Da ich vorher schon drauf eingegangen bin habe ich nicht erwartet, dass ich mich wiederholen müsste bzw. dass du es überlesen hast.

Es gibt in Deutschland diverse verschiedenen Erziehungsstile, Schulkonzepte etc. die aber oft keinen Einfluss auf das spätere Leben haben.
Wenn deine Theorie stimmt, würden ja z.B. alle Schüler einer Klasse aufgrund des Einflusses der Lehrer in den gleichen Bereichen arbeiten.
Und Cousins und Cousinen müssten in der gleichen Branche landen und ihre Kinder identisch erziehen, da Ihre Eltern ja dich gleiche Erziehung erhalten haben welche sie 1:1 weiter geben.

Da machst du es dir aber deutlich zu einfach. Keine zwei Menschen erleben exakt die gleichen Einflüsse. Auch verarbeiten sie diese unterschiedlich.
Da spielt viel zu viel rein, als dass man das so simpel runterbrechen kann, wie du es tust.

Nur mal als Gedankenspiel:
Stell dir mal vor, man zieht Kinder in einem Umfeld, in dem ihnen zu unserer Gesellschaft umgekehrte Rollenbilder beigebracht und vorgelebt werden.
Da ist es ganz normal, dass
- die Jungen mit Puppen spielen, die Mädchen mit Bauklötzen und Autos.
- Männer mehr im sozialen Bereich, in der Pflege etc. arbeiten, oder einfach zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern
- Frauen Karriere machen, sich für Naturwissenschaften und Technik interessieren, etc. pp.
Eventuell kehrt man sogar dieses dämliche "Frauen, die mit vielen Männern was haben sind Schlampen, Männer, die ständig 'ne andere Frau haben sind Helden" um.

Was denkst du, wie würden sich diese Kinder entwickeln?
Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten die ihnen vermittelten Werte als gegeben ansehen.
Natürlich, ein paar Ausreißer gibt es immer. Dennoch hat die Erziehung und sonstige Einflüsse in der Entwicklung einen immensen Effekt auf das spätere Verhalten, auf die Wertvorstellungen und auf die Interessen.


Nein, es interessiert mich wirklich wer hier wen "anzählt".

Dann schau dir mal sonstige Posts von dem Kollegen an, wenn er es nicht erklärt. Ich mache mir die Arbeit nicht, denn so spannend oder gehaltvoll ist's nun auch nicht.
 

b3nE

W:O:A Metalhead
7 Juli 2009
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Äh. Ja, wenn Dich das Ganze nicht interessiert, was redest Du dann eigentlich, und wenn Deine Privilegien nicht berührt sind, warum bist Du dann nicht still und zufrieden?

Mit dem Argument: "wenn es dich nicht betrifft, warum bist du dann nicht zufrieden" dürfte sich ja kein Mann für Frauenrechte einsetzen...
Ist es so schwer zu glauben jemand tut etwas ohne eigenen Vorteil?

Umso unverständlicher ist es für mich, dass alle so dagegen Sturm rennen.
Im moment rennt ihr Sturm, weil ich es anspreche.

Weil ungesteuert setzt sich immer das "Recht des Stärkeren" durch. Also greifen wir steuern ein und machen die Stärkeren ein bisschen weniger stark.
Was dazu führen kann, dass die schwachen, garnicht erst versuch stärker zu werden und die Starken versuch durch mehr Stärke dagegen zu wirken.

Bitte, wenn's sein muss. Was ist mit diesen folgenden Beitragspunkten, so mal nur beispielhaft?
zu deinen Beispielen habe ich mich doch geäußert.

und man am Ende kaum noch weiß, was man eigentlich sagen wollte,
Was kann ich denn dafür wenn jemand das nicht weiß?

Das du nur in Phrasen wie "Wenn man sich nur genug anstrengt, bla..." antwortest, kommt noch nervigerweise hinzu.
Das du meine Meinung als Phrase abtust ist auch nicht sehr förderlich für die Diskusion.

Du kritisierst Phrasengedresche ohne konkrete Beispiele,
Habe ich nur ein paar mal angeführ weil es mir vorgeworfen wurde... in diesem Punkt akzeptier ich den begrif trolling sogar mal.


Auch um beim Lotto zu gewinnen muss man gewisse Voraussetzungen erstmal erfüllen, bis dann nur noch das Glück entscheidet. Man muss teilnehmen, sprich im klassischen Fall einen Schein ausfüllen und abgeben.
Bei Bewerbungen ist es in der Regel auch so, dass man gewisse Dinge tun muss, und dann an irgendeiner Stelle Glück haben muss, damit man genommen wird.
Wie groß der Aufwand ist, den man selber betreiben muss, ist für die qualitative Betrachtung irrelevant.

Was willst du mir damit sagen? Entweder, dass du vor dem Ausfüllen des Lottoscheins, weißt welche zahlen kommen könnten oder dass du nicht weißt welche möglichen Punkte den zukünftige Arbeitgeber interessieren könnten?

Der Aufwand ist druchaus relevant. Wenn ich 1000 Bewerbungen an zufällige Firmen schicke brauche ich mehr Glück als wenn ich eine individuelle Bewerbung an einen potentiellen Arbeitgeber schicke, dessen Tätigkeitsfeld sich mit meiner Ausbildung deckt.

- die Jungen mit Puppen spielen, die Mädchen mit Bauklötzen und Autos.
Jungs haben schon immer mit Puppen gespielt (nennen sie nur Action-Figur) und auch Barbei hat einen ganzen Fuhrpark an Fahrzeugen, welche sich wohl nur mädchen zu Weihnachten wünschen.

- Männer mehr im sozialen Bereich, in der Pflege etc. arbeiten, oder einfach zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern
- Frauen Karriere machen, sich für Naturwissenschaften und Technik interessieren, etc. pp.

Ich glaube nicht, dass die Verteilung in den Berufen auf Kinder einen großen Einfluss hat. Vllt. in den Bereichen, welche Sie selber erleben, z.B. nur Frauen im Kindergarten, nur Männer in der KfZ-Werkstatt, aber in den restelichen sozialen bzw. technischen Bereichen kommt der Kontakt erst später, wenn die Kinder/Jugendlichen ihre Umwelt schon differenzierter wahrnehmen.

Dennoch hat die Erziehung und sonstige Einflüsse in der Entwicklung einen immensen Effekt auf das spätere Verhalten, auf die Wertvorstellungen und auf die Interessen.
Ja, aber unter sonstige Einflüsse würde ich auch die unmengen an, zur freien verfügung stehenden, Informationen zählen.
Im gegensatz zu vor 50 Jahren haben Mädchen z.B. die möglichkeit sich im Internet über diverse technische Themen und Zusammenhänge zu informieren ohne, dass jemand sagt "Das ist sowieso nichts für dich". Auch ist es für Jungs leichter über Internetvideos ihre begeisterung für Makeup- oder Haarstyling zu entdecken.

Der Faktor der Gesellschaft wir meiner Meinung nach immer unbedeutender. Durch die Globalisierung und des einfachen Zugangs zu Wissen sich jeder unabhängig, seinen Interessen entsprechend, informieren kann und man auch Zugang zu diversen anderen Kulturen hat wo ggf. andere Standards herschen und man die Möglichkeit hat zu vergleichen und abzuwägen.
 

Hanebber

W:O:A Metalhead
10 Juli 2017
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Ja, aber unter sonstige Einflüsse würde ich auch die unmengen an, zur freien verfügung stehenden, Informationen zählen.
Im gegensatz zu vor 50 Jahren haben Mädchen z.B. die möglichkeit sich im Internet über diverse technische Themen und Zusammenhänge zu informieren ohne, dass jemand sagt "Das ist sowieso nichts für dich". Auch ist es für Jungs leichter über Internetvideos ihre begeisterung für Makeup- oder Haarstyling zu entdecken.

Die "Prägung" findet in der Zeit statt wo das Mädchen noch nicht lesen kann.
 

Svetlana

W:O:A Metalhead
28 Aug. 2010
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Ich glaube nicht, dass die Verteilung in den Berufen auf Kinder einen großen Einfluss hat. Vllt. in den Bereichen, welche Sie selber erleben, z.B. nur Frauen im Kindergarten, nur Männer in der KfZ-Werkstatt, aber in den restelichen sozialen bzw. technischen Bereichen kommt der Kontakt erst später, wenn die Kinder/Jugendlichen ihre Umwelt schon differenzierter wahrnehmen.


Ja, aber unter sonstige Einflüsse würde ich auch die unmengen an, zur freien verfügung stehenden, Informationen zählen.
Im gegensatz zu vor 50 Jahren haben Mädchen z.B. die möglichkeit sich im Internet über diverse technische Themen und Zusammenhänge zu informieren ohne, dass jemand sagt "Das ist sowieso nichts für dich". Auch ist es für Jungs leichter über Internetvideos ihre begeisterung für Makeup- oder Haarstyling zu entdecken.

Der Faktor der Gesellschaft wir meiner Meinung nach immer unbedeutender. Durch die Globalisierung und des einfachen Zugangs zu Wissen sich jeder unabhängig, seinen Interessen entsprechend, informieren kann und man auch Zugang zu diversen anderen Kulturen hat wo ggf. andere Standards herschen und man die Möglichkeit hat zu vergleichen und abzuwägen.

Genau dazu habe ich dir vor einigen Seiten etwas geschrieben, du bist nicht drauf eingegangen und deswegen zitiere ich mich hier selbst noch einmal, da du genau das gleiche Thema schon wieder aufgreifst.

Männer und Frauen sind in den Dingen, die du ansprichst nicht von Grund aus unterschiedlich. Menschen allgemein haben unterschiedliche Ansichten und Vorstellung von Arbeit und Leben. Das ist aber nicht abhängig von dem Geschlecht.


Pauschal sagen Frauen wollen generell andere Dinge vom Leben als Männer ist schlichtweg falsch und sexistisch - beiden Geschlechtern gegenüber.

Ich hab einen Satz in dem Zitat eingefügt, damit das worauf ich hinaus wollte eventuell etwa
Du wirst als Frau genauso sehr auf eine Schiene hin gedrillt, wie als Mann. Warum haben wir mehr Frauen in sozialen Berufen? Weil mehr Frauen als Männer da ihre Fähigkeiten und Interessen sehen? Warum ist das so? Und auch hier hab ich wieder eine einfache Antwort: Gesellschaft und Erziehung. Vieles davon passiert schon unterbewusst - die meisten Eltern reden mit ihren Töchtern mehr über emotionale Themen und auch in einer anderen Art und Weise als mit ihren Söhnen. Alleine der Tonfall ist schon anders und auch die benutzten Wörter sind ganz andere. Das hat natürlich zur Folge, dass die Heranwachsenden sich ganz unterschiedlich entwickeln - Geschlechtsspezifisch anders. Nicht, weil es ihre Natur ist, sondern weil sich der Mensch an das Umfeld anpasst.


Die "Prägung" findet in der Zeit statt wo das Mädchen noch nicht lesen kann.


Wie Hanebber auch sagte die Prägung findet doch viel früher statt. Da kann das Individuum gar nichts dazu tun!
 

luna.lunatik

W:O:A Metalmaster
16 Juli 2010
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Oberbayern am Land :-D
Die "Prägung" findet in der Zeit statt wo das Mädchen noch nicht lesen kann.

Ich erinnere mich da an eine Begebenheit aus meiner frühesten Kindheit:
Ungefähr mit 3 Jahren habe ich meine Oma väterlicherseits kennengelernt, sie wohnte damals sehr weit entfernt. Bei diesem Besuch bekam ich von ihr dann Geschenke.
Über den Malkasten habe ich mich sehr gefreut und mich auch artig dafür bedankt, die Puppe aber mit den Worten "Oma, ich spiele gar nicht mit Puppen" ausgepackt – daraufhin ist meine Oma in Tränen ausgebrochen und ich habe sofort eine Rüge (treffender: einen Anschiss) von meinen Eltern für meine kindlich-ehrliche Antwort kassiert.

Selbstredend musste ich die Puppe auf elterliche Anweisung trotzdem mit nach Hause nehmen... da lag sie dann rum, irgendwo in einer Kiste vergraben.
Wochen, vielleicht auch Monate später sollten dann Fotos von mir gemacht werden, für besagte Oma und für die restliche verstreute Verwandtschaft. Und dafür musste ich dann mit dieser scheiß Puppe auf der Treppe posieren, weil die eben ein Geschenk von der Oma war :rolleyes:
Die Ansagen meiner Mutter gingen in die Richtung "Spiel doch mal mit der Puppe und nimm sie in den Arm, die hast du doch von der Oma bekommen und du hast die Oma doch lieb..."

Man sieht den Fotos – das Album existiert noch – an, dass ich mit diesem unbelebten und ungeliebten Gegenstand so gar nix anfangen konnte...
Ich wundere mich allerdings auch heute noch darüber, dass von mir keine Fotos beim malen mit dem Malkasten gemacht wurden, der war tatsächlich oft im Einsatz.
 

Strawman

W:O:A Metalgod
21 März 2013
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Kreis Ostholstein
Ich erinnere mich da an eine Begebenheit aus meiner frühesten Kindheit:
Ungefähr mit 3 Jahren habe ich meine Oma väterlicherseits kennengelernt, sie wohnte damals sehr weit entfernt. Bei diesem Besuch bekam ich von ihr dann Geschenke.
Über den Malkasten habe ich mich sehr gefreut und mich auch artig dafür bedankt, die Puppe aber mit den Worten "Oma, ich spiele gar nicht mit Puppen" ausgepackt – daraufhin ist meine Oma in Tränen ausgebrochen und ich habe sofort eine Rüge (treffender: einen Anschiss) von meinen Eltern für meine kindlich-ehrliche Antwort kassiert.

Selbstredend musste ich die Puppe auf elterliche Anweisung trotzdem mit nach Hause nehmen... da lag sie dann rum, irgendwo in einer Kiste vergraben.
Wochen, vielleicht auch Monate später sollten dann Fotos von mir gemacht werden, für besagte Oma und für die restliche verstreute Verwandtschaft. Und dafür musste ich dann mit dieser scheiß Puppe auf der Treppe posieren, weil die eben ein Geschenk von der Oma war :rolleyes:
Die Ansagen meiner Mutter gingen in die Richtung "Spiel doch mal mit der Puppe und nimm sie in den Arm, die hast du doch von der Oma bekommen und du hast die Oma doch lieb..."

Man sieht den Fotos – das Album existiert noch – an, dass ich mit diesem unbelebten und ungeliebten Gegenstand so gar nix anfangen konnte...
Du hättest die Puppe ja anmalen können. So ein schickes Corpsepaint z. B. (den Malkasten dazu hattest Du ja schon) :ugly::ugly:

:D
 

Strawman

W:O:A Metalgod
21 März 2013
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Plastikpuppe, da hält Wasserfarbe nicht drauf – egal, wie oft man drüberpinselt.

Klebefilm (Tesa) konnte ich auch nie dazu bewegen, die schwarze Farbe anzunehmen :uff::D:ugly:
Ich hab' mir mal, als ich 12 oder 13 war, zu Weihnachten ein Kissenknüpfset gewünscht... hab' ich bekommen :D
Hab' auch mit großem Eifer und Ehrgeiz angefangen, aber nach ca. 3 Wochen flog das Ding unfertig inne Ecke :ugly::D
 
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MetallKopp

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Ich war in der Grundschule totaler Außenseiter, weil ich gewagt habe, in der dritten Klasse textiles Gestalten anstatt Werken zu wählen.
Hab mich auch leicht gewundert, dass da nur Mädchen drin waren.

Aber nen schönen Kissenbezug hab ich damals genäht.
 

Hanebber

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Bei uns musste da in der Grundschule jeder durch. Die Jungs durch Handarbeit und die Mädels durch Werken. Ich fand's gut.
Was dann aber 5. und 6. Klasse Hauptschule abging fand ich scheiße. Da durfte niemand Wählen. Die Jungs hatten per Dekret Werken und die Mädels Handarbeit und Kochen.

Zum Glück gab es die Rollenverteilung nicht bei uns zuhause, so dass ich auch nähen und Kochen kann und meine Schwestern auch durchaus in der Lage sind ein Bild an die Wand zu hängen oder einen Schrank aufzubauen.

Unser Sandwich (mittleres von drei Kindern) hat mit den Geschlechterklischees sogar gebrochen und ist Elektroingenieuse.

Ich bin eh komplett gegen die Prägung nach gängigen Klischees. Was vielleicht auch beim eigentlichen Kern des Posts helfen könnte.

Wenn ein Junge in der pubertären Prägungsphase von seinem alten Herren zum ersten mal mit zum Stammtisch genommen wird und dann im Biergarten bei feuchtfröhlicher Rund mitbekommt, wie der Bedienung an den Hintern gepackt wird und die ganze Männerhorde Beifall johlt. Woher soll er dann Respekt vor Frauen lernen? Und schon haben wir einen weiteren asozialen Grapscher oder schlimmeres.
Sorry wenn das jetzt wieder in die Männerecke geht, aber ich bin mir sicher, dass es sowas auch bei Frauen gibt nur vielleicht nicht ganz so öffentlichkeitswirksam.
 

b3nE

W:O:A Metalhead
7 Juli 2009
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Die "Prägung" findet in der Zeit statt wo das Mädchen noch nicht lesen kann.

Frag mal Kindergartenkinder was die Später werden wollen und guck dann 20 Jahre später was sie machen.
Die wenigsten werden noch ernsthaftes Interesse daran haben den Beruf ausüben zu wollen, den sie als Kind toll fanden.

Ein gewisser Teil der Prägung findet natürlich schon früh statt, aber die späteren, vom individuum beeinflussbaren Einflüsse spielen eine größere Rolle.

Ich bin der Meinung, dass der Physik- oder Hauswirtschaftsunterricht in der 6. Klasse mehr einflus auf die Interessenbildung hat als die Puppenecke oder die Bauklötze im Kindergarten.

Ich erinnere mich da an eine Begebenheit aus meiner frühesten Kindheit:
Ungefähr mit 3 Jahren habe ich meine Oma väterlicherseits kennengelernt, sie wohnte damals sehr weit entfernt. Bei diesem Besuch bekam ich von ihr dann Geschenke.
Über den Malkasten habe ich mich sehr gefreut und mich auch artig dafür bedankt, die Puppe aber mit den Worten "Oma, ich spiele gar nicht mit Puppen" ausgepackt – daraufhin ist meine Oma in Tränen ausgebrochen und ich habe sofort eine Rüge (treffender: einen Anschiss) von meinen Eltern für meine kindlich-ehrliche Antwort kassiert.

Aus dem Post geht nicht hervor ob deine Oma geweint hat, weil du nicht mit Puppen spielst oder weil du ihr Geschenk nicht mochtest.

Die Ansagen meiner Mutter gingen in die Richtung "Spiel doch mal mit der Puppe und nimm sie in den Arm, die hast du doch von der Oma bekommen und du hast die Oma doch lieb..."

Da deine Mutter gesagt hat "Spiel mit der Puppe, weil du sie von Oma bekommen hast" und nicht "Spiel mit der Puppe, weil du ein Mädchen bist" denke ich es geht um das Geschenk selber und nicht daraum ob es ein Puppe oder sonst was ist.
 
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MetallKopp

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Frag mal Kindergartenkinder was die Später werden wollen und guck dann 20 Jahre später was sie machen.
Die wenigsten werden noch ernsthaftes Interesse daran haben den Beruf ausüben zu wollen, den sie als Kind toll fanden.

Ein gewisser Teil der Prägung findet natürlich schon früh statt, aber die späteren, vom individuum beeinflussbaren Einflüsse spielen eine größere Rolle.

Ich bin der Meinung, dass der Physik- oder Hauswirtschaftsunterricht in der 6. Klasse mehr einflus auf die Interessenbildung hat als die Puppenecke oder die Bauklötze im Kindergarten.



Aus dem Post geht nicht hervor ob deine Oma geweint hat, weil du nicht mit Puppen spielst oder weil du ihr Geschenk nicht mochtest.



Da deine Mutter gesagt hat "Spiel mit der Puppe, weil du sie von Oma bekommen hast" und nicht "Spiel mit der Puppe, weil du ein Mädchen bist" denke ich es geht um das Geschenk selber und nicht daraum ob es ein

Wie schön, dass Du diese Begebenheit per Ferndiagnose so toll beurteilen kannst.
 

Hanebber

W:O:A Metalhead
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Natürlich findet Prägung kontinuierlich statt.
Nur sind die Leute, die dich frühkindlich und pubertär prägen meist die selben.
Und wenn man etwas nur oft genug eingeredet bekommt, glaubt man es am Ende auch, ob es richtig ist oder nicht.

(Klappt auch wenn man sich selbst etwas einredet .. wie man hier schon gesehen hat)