War echt ein tolles Festival, wenn auch spontan kein Open Air, sondern nach innen verlegt.
Das Exhaus ist ein größeres Areal mit einer Freiluftbühne, mehreren Häusern in denen mindestens 2 "Hallen" für Konzerte sind, im großen Hof viele aufgebaute Sitzgelegenheiten, mehrere Getränkestände, einen Essensstand, wo ich gelernt habe, dass eine Steaksemmel in der Gegend wohl "Schwenker" heißt und die dumme Tussi an der Ausgabe auch keine andere Bezeichnung kennt oder verstehen wollte...auch herrschen dort barbarische Zustände, Bier in 0,3er Becher auszuschenken ist schon recht ungewohnt für nen Bayer.
Aber ich habe eh nicht viel getrunken, um fit für die durchzumachende Nacht zu sein.
Und ich habe auch die berühmte Grillstelle gesehen, an der Bolt Thrower früher gerne mal auf Tournee ein paar Shirts verbrannten, um sie dem Gott des Merchandises zu opfern.
Warum das von draußen nach drinnen verlegt worden ist, wurde nicht kommuniziert. Vielleicht wegen der Gewitter in letzter Zeit und der Befürchtung von neuen, welche aber zum Glück nicht kamen. Da dort alles aus Beton besteht, kann es nicht an den Bodenverhältnissen gelegen haben.
Anfangs wurden beide Bühnen abwechselnd bespielt (Sieben Bands auf der großen, drei auf der kleinen), was eine schöne Lauferei war. Vom Untergeschoss des einen Hauses über den Hof rüber in den 1. Stock des anderen. Aber ich bin ja selber schuld, wenn ich immer alles sehen will und nicht mal die Sonne draußen genießen kann.
Gerade in der großen Halle im Untergeschoss war es schon verdammt warm, um nicht zu sagen heiß, wenn viele Leute vor der Bühne waren. Was eigentlich immer der Fall war, das Festival war sehr gut besucht.
Bei den Bands fällt es mir immer schwer etwas zu sagen. Mindflair, Optimist und Katatonie kommen alle grob aus dem Westen und spielen soliden Death Metal/Grindcore. Bei denen dreien verschwimmt aber so ein wenig meine Erinnerung.
Deathrite bestätigten den guten Eindruck vom Party San und der LP.
Conan aus UK fielen mit ihrem Doom Metal ein wenig aus dem Rahmen. Hätte ich mir aber ein wenig mehr erwartet.
Chapel Of Disease waren sehr überzeugend, auch wenn sie diese vielen ruhigeren Zwischenklänge der zweiten LP live ein wenig reduzieren sollten.
Nun kamen dann schon die vier Hauptbands, die auch Grund meiner Anreise waren und alle wie immer verdammt großartig waren. Jetzt wurde auch nur noch die Hauptbühne bespielt, wodurch wenigstens die lauferei wegfiel.
Im anderen Raum wurde eine Leinwand für das Fussballspiel aufgebaut, aber wen interessiert schon dieses Gekicke, wenn man sich Entombed und Asphyx anschauen kann?
Fleshcrawl waren wieder sehr gut aufgelegt, der Sänger wirkte bei seinen Ansagen gar ein wenig betrunken. Kracher reihte sich an Kracher, sogar ein neues Stück war dabei. Im nächsten Jahr soll auch endlich nach dann zehn Jahren ein neues Album erscheinen.
Grave sind einfach Grave, egal ob der gespielte Song von 1991 oder 2015 stammt, rödelnder Old School Death Metal wie er sein soll. Deformed, And here I die, You´ll never see oder Out of respect for the dead, völlig egal.
Nur Soulless könnten sie endlich mal wieder auspacken.
Entombed A.D. fielen danach ein klein wenig ab, aber nicht sehr. Auch eine schöne Setlist aus alten Zeiten und neuen Stücken.
Höhepunkte natürlich trotzdem die Nummern von Left Hand Path und Clandestine.
Tja, und dann Asphyx. Zurecht der Headliner, die Liveshows sind unschlagbar. VanDrunen erzählte viel über das Fussballspiel, wusste aber nie wie es steht.
Die Reihen waren aber tatsächlich im Vergleich zu vorher ein klein wenig gelichtet...waren wohl beim Spiel, wie kann man nur.
Asphyx veröffentlichen bald ein neues Album, aber ein neues Lied wurde nicht gespielt. Dafür eine ausgeglichene Mischung aus allen Alben mit VanDrunen.
Gegen 00:30 war der Spuk dann auch vorbei.
Wenn das Billing im nächsten Jahr wieder so gut ist, werde ich die Reise wohl wieder auf mich nehmen.